Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Stefan Nebel: «Lucy ist kein Püppi»

Von Esther Babel
Nebel (9) und Glöckner (69) im kollektiven Tiefflug

Nebel (9) und Glöckner (69) im kollektiven Tiefflug

Bei Testfahrten in Valencia lernten sich die beiden Wilbers-BMW-Teamkollegen Stefan Nebel und Lucy Glöckner näher kennen.

Auch wenn Lucy Glöckner, erst im Yamaha-R6-Dunlop-Cup und seit letztem Jahr in der IDM Superbike, nun schon seit Jahren ein fester Bestandteil der IDM-Gemeinde ist, ist sie als Frau immer noch eine Seltenheit in der Männer-Domäne Motorradsport. Vor ihr hatte nur Nina Prinz, inzwischen unter anderem in Katar erfolgreich auf dem Motorrad unterwegs, den Sprung in die höchste deutsche Motorrad-Kategorie geschafft. Und wie schon Nina Prinz gelingt es auch inzwischen Lucy Glöckner, einigen Jungs das Fürchten zu lehren.

Eine neue Situation erwartete auch IDM-Rückkehrer Stefan Nebel, der mit Glöckner erstmals eine Frau als Teamkollegin an seiner Seite hat. «Ich bin von Haus aus kein Macho-Typ, der  markige Sprüche von sich gibt», erklärt Nebel. «Und eigentlich ist es mir wurscht, ob mein Teamkollege ein Mann oder eine Frau ist.» Doch in Spanien lernten sich die beiden Wilbers-BWM-Piloten besser kennen.

«Schon bei meinen IDM-Besuchen im Vorjahr habe ich Lucy immer die Daumen gedrückt», gibt Nebel zu. «Denn ich finde einfach gut, was sie macht. Und auch bei unserem ersten gemeinsamen Test in Spanien war schnell klar, dass Lucy kein Püppi ist, die irgendwas geschenkt haben will. Sie ist für mich ein ganz normaler Kollege, den ich ernst nehme.» Natürlich entstehen für die beiden Wilbers-Piloten auch neue Situationen, die allerdings zwanglos gemeistert werden. «Wir haben im Team-Truck ja keine getrennten Umkleidekabinen», schildert Nebel. «Aber wir sind da ganz entspannt.» Für Glöckner ist es bereits die zweite Saison in der IDM Superbike und im Vorjahr war sie gemeinsam mit Ex-Weltmeister Jörg Teuchert im Wilbers-Team unterwegs.

«Ich respektieren Lucy als Fahrerin voll und ganz», versichert Nebel. Aber er schiebt auch gleich hinterher, bei möglichen Überholmanövern im Rennen mit der gleichen Performance an die Sache ran zu gehen, wie bei seinen männlichen Kollegen. «Ob da jetzt ein Damian Cudlin oder eine Lucy Glöckner vor mir ist», sagt Nebel, «ist mir egal, ich will da vorbei. Aber eins ist mir klar. Lucy wird in dieser Saison noch stärker werden und daher trete ich die Flucht nach vorne an, damit sie mich auf der Strecke nicht ärgern kann. Denn eins habe ich schon gemerkt. Biss hat sie wie ein Grosser.»

Bevor es für Nebel und Glöckner mit der BMW HP 4 zum Frühjahrstraining an den Lausitzring geht, dreht Nebel in seiner Funktion als Dunlop-Testfahrer noch ein paar Runden in Frankreich. Für den Lausitz-Test hofft Nebel auf gute Wetterbedingungen. «Aber so recht kann ich es nicht glauben», zweifelt er beim momentan Blick aus dem Fenster an. «Denn beim Test in Spanien lief schon alles gut. Aber bei der weiteren Entwicklung der BMW HP4 brauchen wir noch jede Menge Erfahrung.»

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