Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Cudlin (Yamaha): «IDM Schleiz und Assen gestrichen»

Von Esther Babel
Damian Cudlin vom Team Yamaha MGM ist vom Hungaroring in seine australische Heimat gereist und hat einen Ärzte-Marathon hinter sich. Für Schleiz und Assen muss er absagen.

Allzu spektakulär sah der Sturz von Damian Cudlin gar nicht aus. Beim Training zum IDM-Lauf auf dem Hungaroring war der IDM Superbike-Pilot vom Team Yamaha MGM in Kurve 4 ausgeritten. Er war übers Vorderrad weggerutscht, blieb an einem der hohen Kurbs hängen, wodurch er sich die linke Schulter verdrehte.?? Nach einem Besuch im Medical Center liess sich Cudlin im Krankenhaus in Budapest untersuchen.

Dabei stellten die Ärzte fest, dass er sich an der Rotatorenmanschette verletzt hatte, einer Gruppe von Muskeln, die für die Stabilisierung und die Innen- und Außenrotation des Schultergelenks verantwortlich ist.

Statt sich, wie von den Ärzten vorgeschlagen, gleich in Ungarn unters Messer zu legen, zog es Cudlin vor, in Absprache mit dem Team, zu weiteren Untersuchungen zu den Ärzten seines Vertrauens nach Australien zu reisen. Röntgen und Ultraschall waren einige Dinge auf der To-Do-Liste des Superbike-Piloten.

«Ich habe laut dem Spezialisten definitiv einen Riss in der Rotatorenmanschette», erklärte Cudlin zwischen zwei Terminen. «Und der muss laut Arzt behandelt werden. Die erste Option ist eine Operation, bei der eine Art Anker in meinem Schlüsselbein befestigt und der dann an der eingerissenen Manschette festgenäht wird. Anschliessende Rekonvaleszenz drei Monate. Die zweite Möglichkeit ist, die Länge des Risses genau zu bewerten. Falls der Riss kurz genug ist, könnte man sechs Wochen aussetzen, zwei Wochen Physio machen und dann versuchen, zu fahren.»

«Sollte das Gefühl in der Schulter dann okay sein, kann man von einer Operation absehen», erzählt Cudlin weiter. «Sollte es dann noch nicht genau hinhauen, kann man die Schulter immer noch nach der Saison operieren. Aber egal, wie ich mich oder die Ärzte sich entscheiden, die IDM Läufe in Assen und Schleiz muss ich auf jeden Fall sausen lassen.»

Diese Woche stand nun ein weiterer MRT Termin an. Dabei wurde dann noch ein zweiter Riss entdeckt. «Einer kann wohl von alleine heilen», meint Cudlin, «der zweite müsste auf jeden Fall operiert werden. Natürlich habe ich dem Arzt meine Situation erklärt. Er hat dann zugestimmt, die Verletzung nun ruhig zu stellen und dann mit Physio-Therapie zu beginnen. Dann will ich es in Hockenheim versuchen.»

Cudlin hofft auf die Tour, um eine OP herum zu kommen. Denn wenn der Riss operiert wird, zieht dies gewöhnlich eine Rekonvaleszenz-Zeit von drei bis sechs Monaten nach sich. Für jeden Motorrad-Rennfahrer schlicht eine Katastrophe. Nun ist der Plan, in zwei Wochen mit der Therapie zu beginnen. In sechs Wochen wird Cudlin dann erneut beim Arzt antreten müssen. Um anschliessend, wenn alles gut läuft, zum IDM-Finale nach Hockenheim zu fliegen.

«Natürlich bin ich masslos enttäuscht», gibt ein hochgradig frustrierter Cudlin zu, «was dabei raus gekommen ist. Besonders nach einem eigentlich harmlosen Sturz. Aber ich muss mich jetzt drauf konzentrieren, meiner Schulter die Chance zu geben, ohne OP zu heilen. Ausserdem bin ich froh, dass ich mich nicht in Ungarn habe operieren lassen, denn dann wäre die Saison für mich definitiv vorbei gewesen.»

«Ich bedaure diese Entwicklung auch für mein Team», schliesst Cudlin ab. «Besonders weil sie jetzt durch die Verletzung von Max Neukirchner und von mir zwei verletzte Fahrer haben. Aber ich habe versprochen, nach Hockenheim zu kommen und die Saison mit einem Highlight zu beenden. Und genau das habe ich jetzt vor zu tun.»

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