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Läuft: Neues Gespann, neuer Beifahrer, prima Zeiten

Von Rudi Hagen
Enrico Wirth und Beifahrer Werner Lüttke machten in Schleiz eine sehr gute Figur

Enrico Wirth und Beifahrer Werner Lüttke machten in Schleiz eine sehr gute Figur

Bei der IDM Sidecar in Schleiz fuhren die Gaststarter Enrico Wirth/Werner Lüttke jeweils auf Platz 6. Das war stark, denn der Ascherslebener und sein neuer Beifahrer aus Leipzig fahren erst seit dieser Saison zusammen.

Enrico Wirth und Beifahrer Werner Lüttke sind Permanentstarter in der Internationalen Sidecar-Trophy und führen die Klasse bis 600 ccm – in der Trophy wird auch mit 1000 ccm gefahren - mit 207,5 Punkten klar an. Nach neun bisher absolvierten Rennen stehen acht Siege bei ihnen zu Buche, nur beim letzten Lauf im tschechischen Most kamen sie hinter den Finnen Tero und Joni Manninen als Zweite ins Ziel.

Wirth, «Baujahr» [19]73 wie seine Startnummer, ist ein erfahrener Gespannlenker. Der 49-Jährige führt in Aschersleben ein Motorradgeschäft zusammen mit seinem Vater Henry (69), der bei allen Rennen als Teamchef und Mechaniker dabei ist.

Von 1986 bis 2003 fuhr Enrico Wirth erfolgreich Motocross mit Jugend- und Juniorenmeisterschaften. Danach stieg er zu seinem Vater als Beifahrer in ein altes englisches F2-Gespann ein. Es folgten vier Rennjahre in der Classic-Szene. Nach einem bösen Crash 2007 in Leipzig war die aktive Karriere des Vaters vorbei und «Sohnemann» Enrico übernahm den Part des Fahrers. Mit verschiedenen Beifahrern ging es bei Classic-Rennen weiter.

2014 wechselte Enrico Wirth in die Internationale Sidecar-Trophy, mit Beifahrer wie Gerd Görlich oder Andreas Klotz und ab der Saison 2016 mit Ronny Uhlig. Mit einem neuen LCR-F2-Gespann waren die beiden dann mit zwei Vizemeisterschaften und drei Titeln sehr erfolgreich.

«Im vergangenen Winter haben wir dann das Gespann vom Michael Grabmüller aus Wien komplett gekauft», berichtet Wirth, «da ist jetzt aktuell ein neuer Yamaha-R6-Motor drin. Und dann brauchten wir auch einen neuen Transporter, denn in den alten passte nur das kurze F2-Gespann rein.»

Auf der Suche nach einem neuen Beifahrer wurde man bei Werner Lüttke fündig. Der 23-jährige Leipziger, beruflich in der Ausbildung im Autohandel tätig, entpuppte sich als Glücksgriff für Wirth. «Das ist ein junger sportlicher Beifahrer, der sehr motiviert ist», so Wirth, «wir haben uns im Winter als Team zusammengefunden. Auf und neben der Strecke passt es sehr gut, auch menschlich harmonieren wir bestens.»

Speedweek.com fragte Enrico Wirth auch nach seinen weiteren Plänen.

Enrico, warum seit ihr als Team nicht gleich zu Saisonbeginn in der IDM mitgefahren?

Wir wollten mit dem neuen Paket erstmal in der Trophy sehen, wie es geht. Wir wussten nicht, ob und wie alles funktioniert und wie schnell wir sind. Die erste Saisonhälfte hat aber gezeigt, dass wir einige Sekunden schneller sind, als im vergangenen Jahr. Aber wir hatten uns schon frühzeitig vorgenommen, uns in Schleiz mal mit den ganz schnellen Jungs zu messen und uns auch mal in der IDM zu zeigen.

Und das war für euch das Schleizer Dreieck.

Ja genau, denn das ist eine meiner Lieblingsstrecken. Wir wussten, dass wir schnell sind und das wir zusammen funktionieren, aber mit den ganzen Weltmeistern ist das doch noch einmal etwas anderes. Doch im Gegensatz zum Trophy-Rennen im Mai waren wir jetzt tatsächlich noch 1,8 Sekunden schneller.

Bis ganz nach vorne auf Streuer oder Reeves waren es aber noch immerhin 36 bis 40 Sekunden.

Sicher, aber da vorne war die absolute Weltspitze. Reeves und Co. machen das ja schon 20 Jahre auf diesem Level. Für uns war das Neuland. Wir müssen durch gemeinsame Fahrpraxis noch sicherer werden und Routine reinkriegen. Aber für die kurze Zeit, in der wir mit dem neuen Gespann fahren und auch als Team, sind wir schon sehr schnell unterwegs.

Sieht man euch in diesem Jahr noch einmal in der IDM?

Das müssen wir sehen, eventuell noch in Hockenheim. Der Werner ist noch in der Ausbildung, da ist er zu Berufsschulzeiten nicht abkömmlich.

Und was wird in der kommenden Saison?

Den Plan für das nächste Jahr werden wir im Winter diskutieren und festlegen.

Ergebnisse IDM Sidecars Schleiz (D) Rennen 1:

1. G Streuer/Kölsch (NL/D), 9 Runden
2. Reeves/Rousseau (GB/F), +0.438 sec
3. G Schlosser/Fries (CH), +4.666
4. Sattler/Schmidt (D), +17.026
5. Päivärinta/de Haas (FIN/NL), +21.446
6. G Wirth/Lüttke (D), +40.131
7. Göttlich/Neubert (D), +48.085
8. Remsé/Wechselberger (SLO/A), +55.536
9. Schwegler/Kopecky (D/CZ), +56.312
10. Kimeswenger/Sedlacek (A/CZ), +56.802
11. Kranenburg/van Middegaal (NL), +1:04.643
12. Pärm/Lipstok (EST), +1:14.915
13. Rutz/Hofer (CH), +1:18.564
14. Zimmermann/Mahl (D), 1 Rd.

Ergebnisse IDM Sidecars Schleiz (D) Rennen 2:

1. Reeves/Rousseau (GB/F), 7 Runden nach Neustart
2. G Streuer/Kölsch (NL/D), +0.207
3. G Schlosser/Fries (CH), +0.369
4. Sattler/Schmidt (D), +10.315
5. Päivärinta/de Haas (FIN/NL), +16.617
6. G Wirth/Lüttke (D), +35.989
7. Remsé/Wechselberger (SLO/A), +36.868
8. Kimeswenger/Sedlacek (A/CZ), +40.343
9. Pärm/Lipstok (EST), +40.552
10. Schwegler/Kopecky (D/CZ), +41.015
11. Kranenburg/van Middegaal (NL), +50.530
12. Rutz/Hofer (CH), +50.970
DNF nach Restart:
Zimmermann/Mahl (D)
Göttlich/Neubert (D)
DNF nach erstem Start:
Vermeule/Bouius (NL)

IDM Sidecar Stand nach 6 von 12 Rennen:

1. Reeves/Rousseau (GB/F) 114 Punkte
2. Sattler/Schmidt (D) 90
3. Kimeswenger/Sedlacek (A/CZ) 54
4. Pärm/Lipstock (EST) 43
5. Zimmermann/Mahl (D) 39
6. Göttlich/Neubert (D) 39
7. Remse/Wechselberger (SLO/A) 38
8. Rutz/Hofer/Billich (CH) 30
9. Schwegler/Kopecky (D/CZ) 29
10. Päivärinta/De Haas (FIN/NL) 24
11. Kranenburg/Kartheininger (NL/D) 21
12. Vermeule/Bouius (NL) 5

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