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Gabriel Noderer-Kawasaki: «IDM-Piloten sind Raketen»

Von Esther Babel
Erstmals holte der Supersport-Pilot vom Team Kawasaki Weber Motos Racing die Poleposition und bestätigte diese in Oschersleben mit einem Podestplatz. Lauf 2 war dagegen äusserst turbulent.

Gabriel Noderer war bereits vor dem IDM-Event ein paar Runden in Oschersleben gefahren. «Leider mit einer zu langen Übersetzung an meinem Testmotorrad», meinte er am IDM-Wochenende. Sinnlos war der Test dennoch nicht. «Denn an einem IDM-Wochenende hat man einfach wenig Zeit. Für Experimente bleibt keine Zeit. Im IDM-Training sieht man dann schon ganz genau, wer im Vorfeld auf der Strecke testen war und wer nicht. Meine Strategie für das Oschersleben-Training: Am Anfang cooler bleiben.»

Die Freien Trainings waren dann alle verregnet, auch das erste Qualifying fand bei gemischten Verhältnissen statt. So richtig zur Sache ging es erst beim Abschlusstraining. Da blieb Noderer dann tatsächlich cool - bis zur letzten Runde. «Ich hatte vorher auf meiner Tafel gesehen, dass ich mit meiner Zeit von 1.29,4 so auf Platz 4, 5 rum unterwegs war. In der letzten Runde habe ich dann alles auf eine Karte gesetzt, bin extrem viel gerutscht, habe viel riskiert, aber zum Glück ist es sich ausgegangen.» Erstmals in seiner Karriere schaffte es der Franke auf Platz 1 der Startaufstellung. «Es fühlt sich genial an, auch wenn man das Fahrerfeld sieht, da sind Raketen unterwegs.»

Im ersten Rennen schaffte er dann auch tatsächlich mit Rang 3 den Sprung auf das Podest. «Es war klar, dass es mit einem Sieg schwierig werden würde», erklärte er anschließend. «Überholen ist dort auch schwierig. In der letzten Runde war ich dann Dritter und die beiden vor mir sind vor dem Triple-S noch an dem zu überrundenden Fahrer vorbei gekommen, ich blieb leider das gesamte Geschlängel hinter dem hängen. Da war es vorbei. Aber Platz 3 ist voll okay.»

Im zweiten Rennen wurde Noderer als Sechster gewertet, nachdem der Lauf abgebrochen werden musste. Ganz unschuldig war der Kawasaki-Pilot daran nicht. «Ich habe gesehen, dass Martin Vugrinec vor mir zu kämpfen hatte», beschreibt er den Hergang. «Das Bremsmanöver auf die Hasseröder hatte ich dann gut vorbereitet und habe sehr spät gebremst, um nach innen zu gehen. Er hat dann irgendwie noch später gebremst und mir eiskalt die Tür zugehauen. Ich habe es dann nicht mehr geschafft, zurückzuziehen und habe ihn leider touchiert und in sein Hinterrad eingefädelt.» Auch der nachfolgende Daniel Rubin kam zu Fall und zog sich eine Verletzung am Finger zu, Vugrinec erlitt diverse Prellungen.

Von gröberen Verletzungen blieb auch Noderer verschont, der mit einer heftigen Hüftprellung die Heimreise antrat. «Mich hat’s ordentlich zusammengedroschen», gab er zu. «Aber ich bin froh, dass nichts gebrochen ist.»

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