Verkehrschaos in Florida
Bislang ein erfreuliches Debüt für den Panoz Abruzzi
Zwei Trainings zu den 12 Stunden von Sebring sind gelaufen und keiner weiss Bescheid. Zumindest nicht, wenn es um das Kräfteverhältnis an der Spitze geht. Audi und Peugeot scheinen auf ähnlichem Level mit leichten Vorteilen für die Ingolstädter im «alten» R15. Allerdings sind die Zeiten noch deutlich langsamer als bei den Tests zu Wochenbeginn. Die Strecke bietet wohl etwas weniger Grip, dazu liegen die Temperaturen um die 30°C-Marke. Hauptproblem ist aber der Verkehr. 56 Fahrzeuge rollen um die Strecke, das sind genauso viele wie in Le Mans. Nur ist der alte Flugplatzkurs von Sebring weniger als halb so lang die die Strecke an der Sarthe und dazu viel winkeliger. Dazu sind viele Amateurpiloten noch nie in Sebring gefahren und noch dabei, überhaupt die Strecke kennenzulernen.
Die Bestzeit in der ersten Session ging am Romain Dumas im R15. Er war der einzige Pilot, der unter 1.50 min blieb. Hatte er eine freie Runde: «Nein, ich hatte nur etwas Glück, wo ich überholen musste. Aber frei war die Runde sicher nicht!» Schnellster am Nachmittag von Tom Kristensen. Der hatte aber dann einen Kontakt mit einem der Robertson-Ford auf der Geraden vor Turn 17 und beschädigte sich dabei seinen Wagen. «Er hat mich da nicht erwartet und leicht an der Seite erwischt.» so der Le Mans- und Sebring-Rekordsieger. Der Schaden war gering, aber an der Box nicht zu reparieren, somit war das Training zu für die Startnummer 2 beendet. Dindo Capello muss sich bis zum Nachttraining gedulden, bis er seine ersten offiziellen Runden bei seinem möglicherweise letzten Sebring-Einsatz drehen kann. Auch Mike Rockenfeller ist, allerdings planmässig, bislang noch nicht gefahren.
Bei Peugeot bastelt man noch an der Abstimmung. Es fällt auf, dass sich Audi leichter bislang leichter tut und schneller auf Zeiten kommt als Peugeot, die mit dem neuen 908 antreten.
Stark in der ersten Session war Lucas Luhr auf Rang 4, doch dann rollte kurze Zeit später Greg Pickett mit rauchendem Auto aus. Zum zweiten Training konnten das Muscle-Milk-Team dann nicht mehr antreten.
Wenn eines sicher ist, dann ist es die Spannung bei den GT. Von Dominanz eines Herstellers ist keine Spur zu sehen. In der ersten Session sicherte sich Jaime Melo im Ferrari 458 in seiner letzten Runde noch die Bestzeit vor den beiden BMW. Im zweiten Training dann lag die Werks-Corvette von Olivier Beretta vor dem Porsche von Flying Lizard. Erfreulich: Der Panoz Abruzzi mit Ben Leuenberger und Ian James läuft und belegte die Ränge 13 und 14.
Heute gibt es noch ein Nachttraining, bei dem erfahrungsgemäss relativ wenig Fahrbetrieb herrscht. Einen Überblick über das Kräfteverhältnis ist, wenn überhaupt in Sebring, am ehesten im Quaifying zu erwarten, wenn die LMP unter sich sind. Wie sagte Dr. Ullrich heute: «Sebring wird in diesem Jahr sicher nicht über die Fahrzeug-Performance entschieden!»