Schnell sein allein reicht nicht

Von Guido Quirmbach
Hinter dem 908 von Bourdais erhält McNish den Treffer, der zur ersten Reparatur führt.

Hinter dem 908 von Bourdais erhält McNish den Treffer, der zur ersten Reparatur führt.

Der Audi R18 ist mindestens genauso schnell wie der Peugeot 908. Allerdings meist nur zeitweise.

Im Audi-Lager wirkte man nach den 6 Stunden von Zhuhai genervt. Wieder hat es nicht zu einem Sieg gereicht, wieder wurden sie vom Rivalen Peugeot geschlagen. Die hatten in Zhuhai im Rennen nicht unbedingt das schnellere Auto, aber konnten das Limit des über einen längeren Zeitraum abrufen als Audi.

«Der Speed ist ja da, das hat man ja in den ersten beiden Stunden gesehen» sprach Timo Bernhard noch während des Rennens. Damit hatte er recht. Die R18 von Allan McNish und Timo Bernhard waren im ersten Stint sogar schneller als die beiden Peugeot 908. Die kämpften mit ihren Reifen und stellten dann um.

Im zweiten Stint war Alan McNish mit der schnellste, aber kämpfte nach dem Wechsel des Heckteils (Grund siehe Bild)schon mit dem Rücken an der Wand. Auch wenn der Schotte und Tom Kristensen den Rückstand von einer Runde auf unter eine Minute drücken konnten, der Level der beiden Diesel-Kontrahenten ist so hoch, dass eine Minute selbst bei noch fünf Stunden Renndauer allein aus eigener Kraft nicht aufzuholen sind.

Die Doppelstints von Timo Bernhard und Marcel Fässler waren anfangs absolut ok, bis es in die zweite Hälfte des zweiten Stints ging. Dann brachen am R18 die Hinterreifen ein, während die Gummis am 908 konstant blieben. Der Zeitverlust war in den letzten zehn Runden so enorm (nachdem Fässler überholt wurde, benötigte Davidson vier Runden, um sich um 10 Sekunden abzusetzen), dass Audi nach dem ersten Einsatz von Fässler bei jedem Stopp wechselte.

Nimmt man die Zeit der zwei zusätzlichen Reifenwechsel im Vergleich zu den Peugeot sowie den Zeitverlust zum Ende der beiden ersten Doppelstints, so kommt man ziemlich genau auf den Rückstand im Ziel.

Kurz vor Ende des Rennens gabs noch eine Zugabe, als Marcel Fässler sich auf der Start/Ziel-Geraden drehte. «Ich war zu dicht an dem Peugeot, verlor an der Vorderachse den Abtrieb und rutschte aufs Gras. Ich blieb auf dem Gas, doch dann kam kurz bevor ich wieder auf die Strecke kam eine Bodenwelle.» Dadurch wurde der R18 des Schweizers beim Wiedereintritt auf den Asphalt instabil und sorgte für eine Schrecksekunde. Doch es blieb bei einem Dreher, einen Einschlag konnte Fässler verhindern.

So lange alles glatt geht, waren Audi und Peugeot 2011 auf einem Level. Doch je länger das Rennen dauert, so scheint der R18 für Techniker und Piloten noch öfters negative Überraschungen auf Lager zu haben als der 908.

Ausnahmen wie Le Mans bestätigen die Regel....
 

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