Le Mans: Spitzen-Ferrari disqualifiziert

Marco Weirethmayer: Zwangspause

Von Helmut Ohner
Marco Weirethmayer: Sturzpech am Hungaroring.

Marco Weirethmayer: Sturzpech am Hungaroring.

Marco Weirethmayer zählte vor Saisonbeginn zu den heissen Anwärtern auf die Meisterkrone in der österreichischen Meisterschaft der Klasse Superstock 600.

Der zweifache Familienvater strotze vor Selbstvertrauen. «Letztes Jahr habe ich bewiesen, dass ich mit den schnellsten Leuten durchaus mithalten kann, warum sollte mir das heuer nicht auch gelingen?» Wegen des knappen Budgets konnte zwar kein neues Motorrad angeschafft werden, dafür besorgte sich der 26-jährige Yamaha-Fahrer Fahrwerkskomponenten von Öhlins.

«Wenn es mir gelingt, ein optimales Setup zu erarbeiten, könnte das ein entscheidender Vorteil bei der Titeljagd sein», hoffte Weirethmayer. Bis knapp vor dem ersten Rennen war sich der Baupolier nicht sicher, welcher Reifenmarke er den Vorzug geben sollte. «Leider bin ich durch den langen Winter nicht viel zum Testen gekommen, deshalb war die Reifenwahl eine Bauchentscheidung. Ich habe mich schliesslich entschlossen, heuer auf Michelin zu vertrauen.»

Mit viel Optimismus reiste der Oberösterreicher zum Saisonauftakt nach Ungarn. «Der Hungaroring scheint mir zu liegen. Letztes Jahr habe ich hinter Klaus Grammer und Peter Lietz immerhin den dritten Platz belegt und beide haben die Klasse gewechselt. Wer weiss, was dieses Mal möglich ist», spekulierte Weirethmayer mit einer Sensation. Doch bereits im ersten Zeittraining folgte die Ernüchterung.

«In der Zielkurve war ich früh am Gas, weil ich viel Schwung auf die Zielgerade mitnehmen wollte. Scheinbar habe ich dabei meinem Hinterreifen zu viel zugemutet», erinnert sich Weirethmayer. «Die Folge war ein wilder Rutscher, den ich nicht mehr abfangen konnte. Beim Sturz in die Absperrung wurde ich auch noch vom nachrutschenden Motorrad im Rücken getroffen und war kurz bewusstlos.» Neben zahlreichen Prellungen brach sich Weirethmayer zwei Rippen. «Auch das Knie, das ich mir letztes Jahr auf dem Salzburgring bei einem unverschuldeten Startunfall verletzt habe, wurde wieder übel in Mitleidenschaft gezogen. Eine genaue Untersuchung wird zeigen, ob das Kreuzband wieder etwas abbekommen hat.»

Für Weirethmayer bedeutete der Sturz nicht nur das Aus für den Saisonauftakt auf dem Hungaroring, sondern wahrscheinlich auch für die gesamte Saison. «Ob ich heuer nochmals aufs Motorrad steige, werde ich mir gut überlegen. Jetzt mache ich jedenfalls eine längere Pause. Bei der derzeit vorherrschenden Wirtschaftslage kann ich mir nicht erlauben, meinen Arbeitsplatz durch ständige Verletzungen zu gefährden.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ducati GP25: Wie berechtigt sind die Sorgen?

Von Michael Scott
Auch wenn Ducati die Grands Prix in Le Mans und Silverstone nicht gewinnen konnte, ist der Hersteller aus Borgo Panigale in der MotoGP die Nummer 1. Trotzdem sind nicht alle Fahrer glücklich.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 17.06., 15:30, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Di. 17.06., 16:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 17.06., 16:25, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Di. 17.06., 17:15, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 17.06., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 17.06., 19:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Di. 17.06., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 17.06., 20:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Di. 17.06., 21:00, Eurosport
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 17.06., 22:15, ORF Sport+
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1706054511 | 10