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Dramatisches Finale auf den Azoren

Von Toni Hoffmann
Magalhaes bei seinem ersten IRC-Sieg

Magalhaes bei seinem ersten IRC-Sieg

Der siebte Lauf zur Intercontinental Rally Challenge auf den Azoren endete mit einem dramatischen Finale und einem Premieren-Sieg.

Der portugiesische Lokalmatador Bruno Magalhaes erzielte bei seinem Heimspiel auf den Azoren seinen ersten IRC-Sieg. Nach dem dramatischen Showdown am Samstagnachmittag konnte Peugeot endlich wieder einen Doppelsieg feiern. Der IRC-Titelverteidiger und Vorjahressieger Kris Meeke erreichte mit einem Rückstand von 1:00,1 Minuten den zweiten Platz. Die IRC ist an der Spitze so ausgeglichen wie noch nie. Magalhaes ist der sechste Sieger bei sieben absolvierten Läufen. Nur der Tabellenführer Juho Hänninen schaffte bereits zwei Saisonsiege.

Den dritten Jahrestriumph vor Augen scheiterte Hänninen auf der vorletzten Prüfung wegen eines Reifenschadens an seinem Skoda Fabia S2000. Mit einem Rückstand von 1:20,7 Minuten kam Hänninen als Dritter ins Ziel in Ponta Delgada. Sein Teamkollege Jan Kopecky erwischte es noch schlimmer. Er übernahm nach Hänninens Reifenpech die Führung und startete mit einem Vorsprung von 6,4 Sekunden auf Magalhaes in die letzte Entscheidung. Vier Kilometer vor dem Ziel aber warf er seinen Skoda von der Piste und versenkte seinen zweiten Saisonsieg. Hänninen baute seine Tabellenführung auf 48 Punkte aus und liegt nun neun Zähler vor Kopecky und 18 Punkte vor Magalhaes.

Aber auch der Azoren-Sieger hatte seine Probleme. Am Samstagnachmittag verlor sein Getriebe Öl, das zudem noch auf die Windschutzscheibe seines Peugeot 207 spritzte. In einer einzigartigen Aktion schafften es im Service seine Mechaniker, das Getriebe in den erlaubten 20 Minuten zu wechseln und damit seinen ersten Sieg zu retten. «Ich fühle mich wie in einem Traum. Nach dem Getriebeproblem dachte ich, wie sind draussen», sagte Magalhaes. «Wir haben viele Prüfungen gewonnen und machten auch keine Fehler. Als ich das Auto von Jan Kopecky sah, konnte ich nicht glauben, was geschehen war, und fuhr bis ins Ziel sehr langsam. Es ist ein unglaubliches Gefühl.»

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte Andreas Mikkelsen, der sich auf der 14. Prüfung eher in der Rolle eines modernen Cowboys sah. Er raste dort mit seinem Ford Fiesta S2000 mitten in dieser Prüfung auf eine Kuhherde zu. Er versuchte zwar dieser auszuweichen, traf aber zwei, die die Fiesta-Front ziemlich stark beschädigten. Dennoch fuhr Mikkelsen auch ohne Servolenkung weiter. «Wir fuhren voll im sechsten Gang und 50 Meter nach einer Kuppe waren plötzlich acht oder zehn Kühe mitten auf der Strasse. Wir mussten mit unserem Auto in ein Gebüsch ausweichen, wo wie zwei Kühe trafen. Es war ein schrecklicher Moment», berichtete Mikkelsen. Die WP 14 wurde deswegen sofort abgebrochen. Mikkelsen erreichte trotz dieses Vorfalls am Ende mit einem Rückstand von 4:45,6 Minuten noch den vierten Platz.

Endergebnis:

1. Bruno Magalhaes/Carlos Magalhaes (P), Peugeot 207 S2000, 2:34:00,4 h.

2. Kris Meeke/Paul Nagle (GB), Peugeot 207 S2000, + 1:00,1 min.

3. Juho Hänninen/Mikko Markkula (FIN), Skoda Fabia S2000, + 1:20,7

4. Andreas Mikkelsen/Ola Floene (N), Ford Fiesta S2000, + 4:45,6

5. Ricardo Moura/Sancho Eiro (P), Mitsubishi Lancer IX, + 5:22,0

6. Vitor Pascoal/Mario Castro (P), Peugeot 207 S2000, + 8:58,7

7. Pedro Vale/Rui Medeiros (P), Mitsubishi Lancer IX, + 10:55,3

8. Sergio Silva/Paulo Leal (P), Subaru Impreza WRX, + 12:54,5

9. Ricardo Carmo/Justino Reis (P), Mitsubishi Lancer IX, + 14:23,6

10. Bernardo Sousa/Nuno Silva (P), Ford Fiesta S2000, + 15:09,8

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