Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Premierensieg für Al-Attiyah

Von Toni Hoffmann
Al-Attiyah bei seinem ersten IRC-Sieg auf Zypern

Al-Attiyah bei seinem ersten IRC-Sieg auf Zypern

Nasser Al-Attiyah hat im Ford Fiesta S2000 das Finale der Intercontinental Rally Challenge auf Zypern gewonnen.

Gastfahrer Nasser Al-Attiyah erzielte beim IRC-Finale auf Zypern seinen ersten Sieg in dieser Serie. Nach 14 sehr harten Schotterprüfungen hatte der Katari im Ford Fiesta S2000 einen Vorsprung von 30,7 Sekunden auf den stark fahrenden Libanesen Roger Feghali im Skoda Fabia S2000. Martin Prokop, der am Freitag die erste Etappe knapp vor Al-Attiyah gewonnen hatte, fing sich am letzten Tag der IRC-Premiere auf Zypern einige Probleme ein. Schon auf der zweiten Samstag-Prüfung meldete der tschechische Junioren-Weltmeister von 2009 immer stärker werdende Probleme mit der Antriebswelle am Ford Fiesta S2000, die ihn auf den dritten Platz abgleiten liessen. Zwei Dreher liessen letztlich seinen Rückstand auf 4:32,0 Minuten anwachsen.

Für Ford schloss sich auf der Mittelmeerinsel der Kreis in der IRC. Mikko Hirvonen sorgte beim IRC-Auftakt in Monte Carlo für den Premierensieg des brandneuen Fiesta S2000. Nasser Al-Attiyah fuhr beim IRC-Finale nun den zweiten Saisonsieg in einem Fiesta S2000 ein.

«Das war wirklich ein sehr hartes Wochenende, für alle», meinte der Debütant in der IRC-Siegerliste Al-Attiyah. «Ich bin aber richtig happy über diesen Sieg. Das ist ein tolles Gefühl.»

«Ich bin heute so schnell wie nur irgendwie möglich als Test für morgen gefahren», erklärte Prokop. «Ich machte aber einen Fehler auf dem Asphaltstück. Im nächsten Jahr bleibe ich natürlich in der Rallye-Weltmeisterschaft, aber vielleicht sollte ich auch an einigen IRC-Rallyes teilnehmen.»

Mit «morgen» meinte Prokop die «Love Cyprus Golden Stage Rally». Bei der liegen insgesamt nicht weniger als 150.000 Euro im Topf. Der Gesamtsieger kassiert allein 40.000 Euro. Für die Teams ist das eine sehr willkommene Einnahmequelle am Ende einer langen Saison. Doch bis dorthin ist es noch ein langer Weg. So gilt es zwei Mal eine 25 Kilometer lange Sonderprüfung zu bewältigen, die auf gemischtem Untergrund (Asphalt und Schotter) gefahren wird. Die Zeiten werden addiert. Die Startzeiten am Sonntag sind um 11:03 und 14:04 Uhr Ortszeit.

Auf die konzentriert sich jetzt Franz Wittmann, nachdem er zusammen mit seiner neuen Beifahrerin Josefine Beinke am Freitag mit einer gebrochenen Radaufhängung am Peugeot 207 S2000 ausgeschieden war. Wegen des möglichen Preisgelds bei der «Golden Stage» hat der junge Wittmann auf einen Re-Start beim IRC-Finale verzichtet. Sein neuer Kollege im deutschen Romo-Team, der Peugeot-Testpilot Bryan Bouffier, hatte noch mehr Pech. Am Freitag verlor er wegen einer selbst durchgeführten Radreparatur fast 25 Minuten und stürzte ans Ende des Feldes. Später glänzte er zwar mit Bestzeiten, doch auf der elften Entscheidung blieb er mit einem abgescherten linken Hinterrad liegen.

Auf die Titelentscheidung hatte das Ergebnis des letzten IRC-Laufes auf Zypern keinen Einfluss. Schon beim drittletzten Lauf im italienischen San Remo sicherte sich Juho Hänninen vor seinem Skoda-Partner Jan Kopecky den Titel. An der Riviera gewann Skoda auch vorzeitig die Hersteller-Wertung.

 
Ergebnis nach 14 Prüfungen (= 236,64 km):
 
1. Nasser Al-Attiyah/Giovanni Benarcchini (Q/I), Ford Fiesta S2000, 3:11:43,5 h.
2. Roger Feghali/Joseph Matar (RL), Skoda Fabia S2000, + 30,7 se.
3. Martin Prokop/Jan Tomanek (CZ), Ford Fiesta S2000, + 4:32,0 min.
4. Jaromir Tarabus/Daniel Trunkat (CZ), Ford Fiesta S2000, + 5:40,5
5. Nicos Thomas/Angelos Loizides (CY), Peugeot 207 S2000, + 5:45,5
6. Roman Kresta/Petr Gross (CZ), Mitsubishi Lancer IX, + 7:16,6
7. Charalambos Timetheou/Pambos Laos (CY) Mitsubishi Lancer X, + 12:44,0
8. Constantinos Tingrides/Panayiotis Shialos (CY), Mitsubishi Lancer IX, + 13:20,6
9. Misfer Al Mari/Nicola Arena (RL/I), Subaru Impreza STi, + 14:50,3
10. Panikos Polykarpou/Savvas Laos (CY), Mitsubishi Lancer IX, + 19:15,8

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