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Bouffier feiert ersten «Monte»-Sieg

Von Toni Hoffmann
Bouffier - Sieger der Gala zum 100. «Monte»-Geburtstag

Bouffier - Sieger der Gala zum 100. «Monte»-Geburtstag

Bryan Bouffier hat beim 100. Geburtstag der Rallye Monte Carlo seinen ersten Sieg beim Klassiker erzielt.

Der Jubel kannte in der Freitagnacht keine Grenzen. «Es ist einfach fantastisch. Jeder möchte einmal die Rallye Monte Carlo gewinnen. Der Traum hat sich nun erfüllt», waren die emotionalen Worte des Siegers Bryan Bouffier. Der amtierende Französische Rallyemeister und Peugeot-Testpilot gewann in seinem Dienstfahrzeug 207 S2000 von PH-Sport, dem Semi-Werksteam, seine erste «Monte». Den Grundstein zu diesem Sieg legte er auf der siebten Prüfung am Donnerstagnachmittag, als er beim starken Schneefall mit der besseren Reifenwahl – vorne Spikes, hinter Winterreifen – vom siebten Platz an die Spitze stürmte.

Freddy Loix verhinderte beim Auftakt zur Intercontinental Rally Challenge das komplette «Löwen»-Podium. Er schaffte im Fabia S2000 des belgischen Skoda-Importeurs mit einem Rückstand von 32,5 Sekunden den Ehrenrang. «Wir hatten gestern einen schwierigen Tag. Heute hatten wir alles unter Kontrolle. Ich bin sehr glücklich», meinte «fast» Freddy, der allerdings im Kampf um den Ehrenrang in Stéphane Sarrazin im Peugeot 207 in der «Nacht der langen Messer» noch einen ernsthaften Rivalen hatte.

Dieses Problem erledigte sich aber nach der ersten Überquerung des Col de Turini. Sarrazin, der die Auftaktprüfung gewonnen hatte, wurde auf der zweiten Finalentscheidung wegen Getriebeprobleme stark eingebremst. Nach dem innerhalb von 18 Minuten straffrei durchgeführten Getriebewechsel im letzten Service erreichte der Vorjahresvierte zwar nach der letzten Prüfung den dritten Rang, fiel aber wegen 30 Strafsekunden (drei Minuten zu spät) auf den vierten Rang (Rückstand: 1:21,9 Minuten zurück) ab. Nutzniesser war nun Guy Wilks, der im 207 des britischen Peugeot-Importeurs auf den letzten Podestplatz (1:19,7 Minuten zurück) vorrückte.

Den verspielte der Rallye-«Veteran» François Delecour im Peugeot 207 S2000. Er wählte eine sehr unorthodoxe Reifenwahl, vorne sehr hart, hinten weicher. Das kostete den Monte-Sieger von 1994 (Ford Escort) auf den beiden letzten Nachtprüfungen zwei Plätze. Der 48-Jährige fiel auf den fünften Rang (Rückstand: 1:22,4 Minuten) ab. «Wir hatten eine gute Rallye, aber es war schwierig, das Tempo mitgehen zu können. Ich hoffe nun auf weitere IRC-Rallyes, eventuell in San Remo und Korsika», meinte Delecour.

Der in der erste Hälfte souverän führende Skoda-Pilot Juho Hänninen bemühte sich nach der Schlappe am Donnerstagnachmittag, als er vom starken Schneefall überrascht wurde und wegen falscher Reifenwahl auf den sechsten Platz abstürzte, nur noch um Schadensbegrenzung. Der IRC-Champion drückte zwar seinen Rückstand von 2:36,7 um mehr als eine Minute auf 1:29,3 Minuten, blieb aber dennoch auf den sechsten Platz. IRC- und S2000-Debütant Petter Solberg, wie Hänninen am Vortag Schnee- und Reifenopfer, beendete seine Jungfernfahrt im Peugeot 207 zwar nach der letzten Prüfung als Siebter, doch auf dem Weg ins Ziel in Monaco fiel der Rallye-Weltmeister von 2003 wegen einer defekten Lichtmaschine aus.

Hinter den S2000-Fahrzeugen dominierte die Schweizer Delegation. Florian Gonon, eidgenössischer Meister 2009, gewann auf den 13. Gesamtrang (16:05,8 Minuten zurück) im Subaru Impreza die Produktionswagen-Wertung. Michael Burri, Sohn von Olivier, war auf dem 15. Platz (Rückstand: 25:07,8 Minuten) im Citroën DS3 R3T Zweitschnellster bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen. Mark Wallenwein beendete im Fabia S2000 von Skoda Deutschland nach Reifenproblemen, Drehern und Scheinwerferausfall am Freitagabend seinen ersten internationalen Auftritt auf dem 21. Platz (Rückstand: 27:58,5 Minuten).

Der berühmt-berüchtigten «Nacht der langen Messer» fehlte es diesmal an Würze. Fast alles war trocken. Nur auf dem Col de Turini war etwas von den Fans auf die Piste geworfener Schnee. «Das war nicht normal für den Turini. Das ist wie auf der Rundstrecke, wie auf der Nordschleife», beschrieb Ex-Profi-Beifahrer Manfred Hiemer die Bedingungen.

Endstand nach 13 Prüfungen (= 337,06 km.):

1. Bouffier/Panseri (F), Peugeot 207 S2000, 3:32:55,6 h.
2. Loix/Miclotte (B), Skoda Fabia S2000, + 32,5 sec.
3. Wilks/Pugh GB), Peugeot 207 S2000, + 1:19.7 min.
4. Sarrazin/Renucci (F), Peugeot 207 S2000, + 1:21,9
5. Delecour/Savignoni (F), Peugeot 207 S2000, + 1:22,4
6. Hänninen/Markkula (FIN), Skoda Fabia S2000, + 1:29,3
7. Vouilloz/Vellas (F), Skoda Fabia S2000, + 4:47,8
8. Kopecky/Stary (CZ), Skoda Fabia S2000, + 7:45,0
9. Basso/Mitia (I), Peugeot 207 S2000, + 8:46,0
10. Gardemeister/Tuominen (FIN), Peugeot 207 S2000, + 9:09,0

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