KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Hero entwickelt und vertreibt Harley in Indien

Von Rolf Lüthi
Harley-Davidson beendet den Alleingang im Indieschen Markt und verbündet sich mit Hero

Harley-Davidson beendet den Alleingang im Indieschen Markt und verbündet sich mit Hero

Nach zehn erfolglosen Jahren verkündete Harley-Davidson den Rückzug aus Indien. Nun übergibt man dieses Geschäft inklusive Entwicklung und Vertrieb an die einheimische Hero MotoCorp.

Nachdem Harley in zehn Jahren nur 25.000 Motorräder verkaufte und die in der eigenen Produktionsstätte in Bawal (90 km südwestlich von New Dheli, im nördlichen teil Indiens) entwickelten Modelle mit 500 und 750 ccm auch in Asien floppten, verkündete Harley-Davidson vor Monatsfrist den Rückzug aus dem Indischen Markt. Von 70 Entlassungen war die Rede.

Diese Entscheidung fiel wohl auch, um die Anzahl der Baustellen zu reduzieren. Harley muss seit Jahren sinkende Verkaufszahlen hinnehmen, wobei die Überalterung der Kunden im US-Heimmarkt das grösste Problem ist. Insgesamt will sich Harley aus 39 Ländern zurückziehen, um sich auf die Märkte von Nordamerika, Europa und Teile Asiens zu konzentrieren. Der Aktienkurs reagierte auf diese Ankündigung mit einem Plus von zeitweise über 20 Prozent.

Nun hat Harley mit der indischen Hero MotoCorp eine Vereinbarung für den indischen Markt treffen können. Hero ist je nach Quelle und Zählweise der grösste oder der zweitgrösste Hersteller Indiens und übernimmt das komplette Indien-Geschäft von Harley. Das umfasst ertrieb im bestehenden Harley-Händlernetz und dem Vertriebsnetz von Hero, dazu die Entwicklung und Produktion von Harley-Modellen mit kleineren Hubräumen. Ob dazu die Harley-Fabrik von Hero übernommen wird, geht aus der Mitteilung der beiden Firmen nicht hervor.

Es scheint offensichtlich, dass westliche Firmen in Indien, dem viertgrössten Markt der Welt, ohne einheimischen Partner nicht erfolgreich sein können. So hat sich BMW in Indien mit TVS verbündet, KTM und Triumph arbeiten mit Bajaj zusammen.

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