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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro: 4 Orgelpfeifen

Von Rolf Lüthi
MV Agusta entzückt uns mit der Superveloce 1000 Serie Oro. Diese Erstserie gibt es, wir ahnen es, nicht zum Sonderpreis. Dafür mit Underseat-Auspuff wie einst die F4 750.

Erstserien mit der Bezeichnung Serie Oro haben bei der italienischen Motorrad-Manufaktur MV Agusta Tradition. Die Wiedergeburt der Marke anno 1997 begann mit der F4 750 Serie Oro. Nun startet die erste 1000er MV im modernen Retro-Design als Serie Oro, als auf 500 Stück limitierte Goldserie.

Nachdem sich MV Agusta zwischenzeitlich auf Dreizylindermotoren von 675 bis 800 ccm konzentrierte und den 1000er Vierzylinder nurmehr in einem Nakd Bike anbot, folgt nun die standesgemässe Rückkehr ins einzig valable Segment der 1000er Supersportler.

Die letzte Ausbaustufe dieses 1000er Reihenvierers, verbaut in der Brutrale 1000 RR, wird nun ein einem Supersport-Motorrad verbaut, dessen Design man als modernisierten Retrostyle beschreiben könnte. Der 1000er ist bestückt mit 16 radial angeordneten Titanventilen und Titanpleueln. Bei der Nennung von 208 PS bei 13.000/min und 117 Nm bei 11.000/min nicken wir anerkennend, als noch Sechgang-Kassettengetriebe, Slipperkupplung, Quickshifter up&down und 300 km/h Topspeed angefügt werden, lächeln wir zufrieden in uns hinein.

Schnappatmung löst jedoch erst die Rückkehr der Orgelpfeifen aus: Wie einst die ikonische F4 750 ist die 1000er Superveloce mit einer Underseat-Auspuffanlage bestückt, die das Lied der Freiheit aus vier Slashcut-Orgelpfeifen in die Welt hinausposaunt.

Heutzutage muss man ja dankbar sein, dass so was Unvernünftiges noch gebaut werden darf. Was interessieren uns da kleingeistige Einwände, dass die in den 1990ern modischen Underseat-Auspuffe (allesamt kopiert oder zumindest inspiriert von MV Agusta F4 750 und Ducati 916) den Schwerpunkt ungünstig nach hinten-oben verschieben, wenn es einfach nur stark aussieht? Immerhin können wir auch anmerken, dass an der Serie Oro die ungünstig platzierte Auspuffanlage vom Rohrkünstler Akrapovic aus federleichten Titan gefertigt ist.

Das Fahrwerk mit dem Chassis aus einem Gitterrohr-Oberteil und seitlichen Aluplatten verwendet MV als Grundkonstruktion seit der F4 750, ebenso eine USD-Gabel an der Front und eine Einarmschwinge mit Zentralfederbein und Umlenkhebelei am Heck. Im Jahre 2024 stammen die Federelemente mit je 120 mm Federweg wie auch der Lenkungsdämpfer von Öhlins und sind semiaktiv elektronisch geregelt.

Die Bremsen liefert Brembo, selbstverständlich das beste Zeug, dass sie für Strassenmaschinen haben, kombiniert mit einem Kurven-ABS mit Hinterrad-Abhebeerkennung von Continental. Bis auf verkraftbare Wingelets an den Verkleidungsflanken bleibt uns weiteres Geflügel erspart, hingegen wird an Assistenzelektronik nicht gespart. Starthilfe, Traktionskontrolle, Wheeliekontrolle, vier Fahrmodi, Tempomat, Satellitenortung und noch etliches mehr.

In der Serie Oro bestehen die Verkleidung und weitere Teile aus Karbon, der Sattel aus Alcantara, der Riemen über dem Tank aus echtem Leder. Das hat seinen Preis: 68.600 Euro (Schweiz Fr. 60.500.-, Österreich 82.000 Euro). Nach dem Verkauf der Serie Oro dürfte folgerichtig eine in grösseren Serien gefertigte Superveloce 1000 folgen, vielleicht 2025, doch auch diese wird nicht zum Schnäppchenpreis zu haben sein.

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