MV Agusta Brutale 950: Erst als limitierte Serie Oro
MV Agusta hat sich in den letzten Jahren zur Angewohnheit gemacht, seine Neuheiten zunächst in besonders pompösem Ornat in limitierter Stückzahl zu präsentieren und deren Großserienableger erst später nachzureichen. Aktuellstes Beispiel: Die MV Agusta Brutale 950. Diese kommt als MV Agusta Brutale «Serie Oro» auf den Markt, Diese Sonderserie ist auf 300 Stück begrenzt und markiert den Auftakt für die neue Generation des Mittelklasse-Nakedbikes der Marke.
Optisch bleibt sich die Brutale treu. Die Formensprache greift bekannte Elemente der Vorgängerinnen auf und mixt diese mit Einflüssen von anderen Modellen. Das Heck des neuen Modells erinnert beispielsweise an die Dragster-Baureihe.
Das Herz der Italienerin bildet der «950 Evo» genannte Triple, der auf dem Dreizylinder basiert, der auch in der Enduro Veloce Verwendung findet. Wie auch in der Reiseenduro misst der Hubraum in der Brutale 931 ccm. Für die Propulsion des Roadsters ist er mit einem neu entwickelten Zylinderkopf, neuen Krümmern, größeren Stahlventilen und zahlreichen weiterentwickelten Innereien angepasst.
Die Maßnahmen der Entwickler sollen in Summe die Fahrbarkeit verbessern und sorgen obendrein für die von 124 auf 148 PS angewachsene Spitzenleistung, die bei 11.200/min anliegt. Das Drehmoment geben die Vareser mit 107 Nm bei 8400/min an, von dem 85% bereits bei 3500/min anliegen.
Der Dreizylinder steckt in einem neu konstruierten Stahlrohrahmen, der, gemeinsam mit einer länger ausgeführten Einarmschwinge aus Aluminium, für bessere Balance im Vergleich zur Vorgänger-Generation sorgen soll. Gleichzeitig spricht die Marke aus Schiranna davon, mehr Wert auf Alltagskomfort zu legen - neutraleres Fahrverhalten inklusive.
All dies sind Zutaten, die ebenso der später erscheinenden Basisversion der Brutale 950 zugutekommen werden dürften, wie die Matrix-LED-Lichtanlage, die konfigurierbaren Fahrmodi und zahlreiche weitere Elektroniksysteme, die auf einer neuen 6-Achsen-IMU basieren.
Die Öhlins NIX 30-Gabel vorn, das Öhlins TTx 36-Federbein, die Brembo-Hypure-Bremsanlage und der Titanauspuff von Termignoni dürften jedoch zunächst der «Serie Oro» vorbehalten bleiben, ebenso die zahlreichen Karbonanbauteile. Die 300 Brutale der Serie Oro soll ab dem 2. Quartal 2026 in den Verkauf gehen, erst mit deren Abverkauf dürften schwächer ausgestattete Versionen folgen.
Damit die kleine Schwester Brutale 800 nicht völlig ignoriert wird, erfährt auch diese ein Update, wenn auch ein äußerst moderates. Größte Änderung, neben der Erweiterung der Garantie auf fünf Jahre, ist die obligatorische Erfüllung der Norm Euro5+. Es bleibt bei 798 ccm Hubraum, die zu 113 PS Spitzenleistung und einem Drehmoment von 83 Nm bei 7500/min beitragen.
Auch die Elektronikausstattung bleibt gleich. Bedeutet: 6-Achsen-IMU für Kurven-ABS und Traktionskontrolle, LED-Beleuchtung mit Kurvenlicht, Tempomat, App-Konnektivität für Smartphones und zahlreiche weitere Spielereien. Optisch gibt es, abgesehen von einer neuen Farbgebung in mattem Rot, keine Änderungen.
Neue Farbkombinationen sind auch bei der Enduro Veloce die offensichtlichsten Neuerungen. Über den neuen Anstrich hinaus erfüllt auch die Reiseenduro der Marke aus Varese künftig die verpflichtende Euro5+-Emissionsnorm. Änderungen an den Leistungsdaten zieht das nicht nach sich: Es bleibt also bei 124 PS Nennleistung sowie einem Drehmoment von 102 Nm bei 7000/min – alles aus dem 931 ccm Hubraum messenden Triple. Zusätzlich kommen zwei neue Farbkominationen ins Angebot und eine erweiterte Serienausstattung: Alu-Seitenkoffer, Sturzbügel, LED-Zusatzscheinwerfer, Hauptständer, Bridgestone AT41-Bereifung, sowie eine auf fünf Jahre erweiterte Garantie, zählen von nun an ab Werk zum Ausstattungsumfang.








