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Chris Harris: Kaum Schlaf, aber Grand Prix gewonnen

Von Rudi Hagen
Eng ging es zu im Vorlauf zwischen Chris Harris vorne und Dave Meijerink

Eng ging es zu im Vorlauf zwischen Chris Harris vorne und Dave Meijerink

Chris Harris gewann in Scheeßel den Langbahn-GP Nummer 3 der Saison 2025. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, denn der Brite durchlebte eine fast schlaflose Nacht auf dem Flughafen in Palma de Mallorca.

Christopher Calvin, kurz Chris, Harris feierte im niedersächsischen Scheeßel den dritten Sieg seiner Karriere in einem Langbahn-Grand-Prix. Vor dem letzten Durchgang im niederländischen Roden am 21. September belegt der 42 Jahre alte Profi aus Cornwall (GB) mit 51 WM-Punkten Platz 3 hinter seinem Landsmann Zach Wajtknecht (53) und WM-Leader Lukas Fienhage vom AC Vechta.

Von seinen fünf Vorläufen in Scheeßel konnte das 1,66 m große Energiebündel nur zwei gewinnen. Der dritte Vorlauf war am spannendsten. Mit dem Niederländer Dave Meijerink lieferte sich der «Bomber» über vier Runden einen spektakulären Zweikampf mit Sieg für Harris. Danach hatte es in seinem ersten Heat nicht ausgesehen. Hier waren es Jörg Tebbe aus Dohren und der Finne Tero Aarnio, die vorneweg fuhren. Harris wurde hier nur Dritter.

Nach den insgesamt 15 Vorläufen musste Harris den beschwerlichen Weg über den Hoffnungslauf, den Last-Chane-Heat, nehmen, um ins entscheidende Finale zu gelangen. Und das gelang ihm eindrucksvoll. Sein Landsmann Andrew Appleton, der sehr gut mit der Bahn zurecht kam und die gleiche Punktzahl in den Vorläufen wie Harris erzielte, musste diesen aber letztlich ziehen lassen. Beide standen somit im Finale. Meijerink, Aarnio und auch Stephan Katt waren draußen.

Im Finale, das zweimal gestartet werden musste, da Martin Smolinski gestürzt war, kam Harris im Rerun perfekt aus der Rille und zischte vorneweg, Fienhage und Appleton hinterher. Der Niedersachse mit Wahlheimat Südfrankreich versuchte alles, Harris noch einzukassieren, schaffte es aber nicht. «Ich konnte nichts machen, der hat den Start so hingehauen, das war unglaublich», stöhnte Fienhage nach der Zielankunft.

Harris holte sich den GP-Sieg, dahinter Fienhage vor Appleton. Smolinski war chancenlos, denn sein Sturz-Bike war nicht mehr wettbewerbsfähig. So rollte der Olchinger hinterher und belegte Platz 4.

Was war mit Wajtknecht? Der 27 Jahre alte Brite, nach den Vorläufen mit 18 Punkten gleichauf mit Fienhage, wurde vom Schiedsrichter nach einer angeblich unsauberen Attacke gegen Smolinski disqualifiziert.

Chris Harris zeigte sich nach seinem Finalsieg erleichtert: «Ich hatte heute einige Probleme mit der Technik, aber das ist fast schon Standard bei mir. Doch am Ende habe ich gewonnen und das zählt. Die Bahn war gut. Es war zwar ein bisschen dreckig, aber da muss man durch.»

Was es denn damit auf sich hätte, dass ihm in der letzten Nacht einige Stunden durch Schlafmangel gefehlt hätten, wollten wir wissen. Harris: «Oh ja, ich hatte auf Mallorca zu tun und wollte am Samstagabend von Palma in die Niederlande fliegen. Leider habe ich ganz knapp meinen Flieger verpasst und musste in der Abflughalle auf unbequemen Holzbänken schlafen. Das heißt, geschlafen habe ich fast gar nicht, erst wieder im Bus, als mich meine Leute hier vom Flughafen abgeholt haben.»

Ergebnisse Langbahn-GP 3 in Scheeßel (D):

1. Chris Harris (GB)/15 Vorlaufpunkte/21 WM-Punkte
2. Lukas Fienhage (D), 18/19
3. Andrew Appleton (GB), 15/17
4. Martin Smolinski (D), 15/15
5. Zach Wajtknecht (GB), 18/13
6. Dave Meijerink (NL), 14/11
7. Tero Aarnio (FIN), 12/10
8. Stephan Katt (D), 9/9
9. Mathias Tresarrieu (F), 9/8
10. Mika Meijer (NL), 8/7
11. Jordan Dubernard (F), 6/5
12. Jörg Tebbe (D), 4/4
13. Jake Mulford (GB), 4/3
14. William Kruit (NL), 2/2
15. Fabian Wachs (D), 1/1
16. Timo Wachs (D), 0/0
17. Kenneth Kruse Hansen (DK), 0/0

LC: 1. Harris, 2. Appleton, 3. Meijerink, 4. Aarnio, 5. Katt
Finale: 1. Harris, 2. Fienhage, 3. Appleton, 4. Smolinski, 5. Wajtknecht (d)

WM-Stand nach 3 von 4 Grands Prix:

1. Lukas Fienhage (D), 55 WM-Punkte
2. Zach Wajtknecht (GB), 53
3. Chris Harris (GB), 51
4. Martin Smolinski (D), 47
5. Dave Meijerink (NL), 35
6. Andrew Appleton (GB), 33
7. Mathias Tresarrieu (F), 27
8. Mika Meijer (NL), 25
9. Jordan Dubernard (F), 23
10. Stephan Katt (D), 18
11. Tero Aarnio (FIN), 17
12. Daniel Spiller (D), 16
13. Kenneth Kruse Hansen (DK), 13
14. Anthony Chauffour (F), 7
15. Jörg Tebbe (D), 6
16. Jake Mulford (GB), 3
17. William Kruit (NL), 2
18. Tino Bouin (F), 2
19. Fabian Wachs (D), 1
20. Mario Niedermeier (D), 1
21. Timo Wachs (D), 0
22. Thomas Valladon (F), 0

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