Hervé Poncharal: Die MotoE als Karriere-Sprungbrett

Von Sarah Göpfert
Mit Lukas Tulovic und Corentin Perolari gehen für den Tech3-Rennstall zwei junge Piloten im MotoE-Weltcup an den Start. Teamchef Hervé Poncharal empfiehlt die Elektro-Serie vor allen Dingen jungen Talenten als Chance.

Seit Beginn des «FIM Enel MotoE World Cup» 2019 engagiert sich das Tech3 Team in dieser Kategorie und bietet sowohl jungen Fahrern wie Héctor Garzó als auch erfahrenen Piloten wie dem Franzosen Kenny Foray eine Plattform. Teamchef Hervé Poncharal ist sich der Bedeutung der Elektro-Serie bewusst: «Wenn man sich in der Welt umschaut, nutzen Menschen vermehrt Elektrizität, um sich fortzubewegen, und zwar sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern. Deshalb ist dieser Cup sehr wichtig.»

2021 wird die noch junge Rennserie einen weiteren Fortschritt erleben, denn aufgrund der Regelung, dass in der Startaufstellung die Batterie noch einmal aufgeladen werden darf, wird es möglich sein, eine Rennrunde mehr zu absolvieren. «Die Bikes sehen genauso aus wie im Vorjahr, aber dank des Aufladens in der Startaufstellung können wir in diesem Jahr eine Runde mehr fahren. Zudem haben die Motorräder mehr Power und die Batterien sind effizienter. Es gibt also Dinge, die voranschreiten, zwar nicht so schnell wie wir uns das erhofften, aber es geht vorwärts», schilderte der 63-Jährige voller Zuversicht.

Doch in Sachen personeller Besetzung sind die Aussichten des MotoE-Weltcups nicht so positiv. Bei nur sieben geplanten Rennen suchen sich viele Fahrer eine Zweitbeschäftigung in einer anderen Serie, wodurch es häufig zu Terminkollisionen kommt. Beispielweis verzichten Niccolò Canepa und Xavier Siméon 2021 auf einen Start in der elektrischen Rennserie, weil sich die Finalläufe in Misano am 18. und 19. September mit dem Langstreckenrennen Bol d’Or in Le Castellet überschneiden.

Poncharál sieht die Abwanderung etablierter Fahrer jedoch als Chance für junge Heißsporne. «Viele Fahrer gehen in die Langstrecken-WM, aber gleichzeitig kommen neue junge Fahrer hinzu, was auch Einfluss auf die Rennaction haben wird. In der MotoGP-WM sieht man, dass die Jugend die Zukunft ist, mit Joan Mir hatten wir 2020 einen jungen Weltmeister, Brad Binder und Miguel Oliviera zeigen, dass man auch mit wenig Erfahrung Rennen gewinnen kann. Die Jungen sind gut für die Meisterschaft, ich denke, sie werden eine neue Generation einleiten», versicherte der Tech3-Boss.

Mit Lukas Tulovic, der bereits seine zweite MotoE-Saison bestreiten wird, und Corentin Perolari, welcher aus der Supersport-WM kommt, hat Poncharal bewusst zwei junge Fahrer engagiert. «Als Neuling hast du in der MotoE viele Vorteile: Du bist im MotoGP-Fahrerlager, die Teambesitzer schauen auf dich und du bist dort, wo die Action stattfindet. Héctor Garzó hatte in der spanischen Moto2-Meisterschaft einige Probleme. Dann wechselte er in die MotoE und zeigte eine super Saison, wodurch er die Chance erhielt, in die Moto2-WM aufzusteigen. Nun hat er sich dort etabliert und kämpft um Podestplätze. Die MotoE als Karriere-Sprungbrett? Das kann funktionieren», so Poncharal.

Zur Erinnerung: Der erste MotoE-Weltcup-Test findet vom 2. bis 4. März in Jerez statt, bevor die Fahrer am 2. Mai an gleicher Stelle in die Rennsaison starten.

Das MotoE-Feld 2021

Octo Pramac MotoE: Alessandro Zaccone, Yonny Hernandnez
Avintia Esponsorama Racing: Andre Pires, Xavier Cardelús
Team Gresini MotoE: Matteo Ferrari, Andrea Mantovani
LCR E-Team: Kevin Zannoni, Miquel Pons
Tech3 E-Racing: Lukas Tulovic, Corentin Perolari
Openbank Aspar Team: Maria Herrera, Fermin Aldeguer
Dynavolt Intact GP: Dominique Aegerter
Avant Ajo MotoE: Hikari Okubo
Pons Racing 40: Jordi Torres, TBA
Ongetta SIC58 Squadra Corse: Mattia Casedei
One Energy Racing: Eric Granado

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