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Mellauner: Was es am MotoE-Bike zu beachten gilt

Von Jordi Gutiérrez
Crew-Chief Patrick Mellauner wechselte innerhalb es Intact GP Teams von der Moto2-Box in den MotoE-Weltcup. Nach dem Jerez-Test spricht er im Interview über Unterschiede, Neuheiten und Dominique Aegerter.

Dominique Aegerter steht vor seiner dritten MotoE-Saison im Dynavolt Intact GP Team. Für 2022 bekam der Schweizer mit Patrick Mellauner und Mechaniker Juan Thomas Salva eine neue Crew. Mellauner war im Vorjahr im Moto2-Team von Intact GP für Tony Arbolino zuständig, zuvor betreute er vier Jahre lang Marcel Schrötter als Crew-Chief.

SPEEDWEEK.com sprach nach den dreitägigen Testfahrten in Jerez mit dem Südtiroler.

Patrick, was muss man am MotoE-Bike 2022 beachten, was hat sich verändert?

Es gibt zwei große Punkte: Der Motor ist um 15 kg leichter. Am Anfang habe ich gedacht, das ist nicht so schlimm, es kann ja nur besser sein. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, schneller sind wir deshalb mit Sicherheit nicht. Das Motorrad hat darunter gelitten, weil die Balance durcheinander gekommen ist. Es ist ziemlich deutlich, das habe ich schon beim letzten Test gemerkt und jetzt wieder. Es geht immer nur in eine Richtung, die Balance hat darunter gelitten. Das ist aber kein Problem, wir müssen uns eben anpassen.

Zudem ist der Hinterreifen anders, wir hatten aber keine Möglichkeit, den zu vergleichen. Er ist anders und nach einer langen Pause von drei bis vier Monaten ist es schwierig zu verstehen, ob der Reifen besser oder schlechter ist. Aber wie gesagt, von der Rundenzeit her sind wir nicht schneller geworden.

Die Zeiten sind tatsächlich rund eineinhalb Sekunden langsamer: Dominique Aegerter fuhr in Jerez im Vorjahr schon 1:47,1 min, jetzt war die Bestzeit von Hector Garzo eine 1:48,458 min.

Das liegt hauptsächlich am Motorrad, würde ich sagen. Diese Aktion hat das Motorrad nicht schneller gemacht. Beim Reifen ist es schwierig zu sagen.

Gibt es bei der Aufladetechnik etwas Neues?

Sie haben etwas gemacht, damit es schneller geht, was auch gut funktioniert. Es ist aber nichts Großes. Ich kann nicht sagen, ob und wie viel es schneller lädt als im Vorjahr, weil ich da noch nicht dabei war. Sie haben aber zwei große Schnelladestationen für die Fahrer, die von Q1 in Q2 aufsteigen. Die haben dann zehn Minuten Zeit, noch einmal nachzuladen, und angeblich funktioniert es gut, laut denen, die es in Jerez getestet haben.

Wir sind beim Dominique mit der Batterie ein bisschen am Limit. Wir sind mit Abstand die, die am meisten Batterie brauchen. Mein Kollege Gero Betz hatte mich schon vorgewarnt, das kommt vom Fahrstil und er gibt eben auch ordentlich Gas. Das merkt man auch bei der Batterie.

Die Rennsimulation lief über neun Runden und damit eine Runde länger, als es ursprünglich geplant war.

Genau, ich habe schon geahnt, dass es ganz ans Limit gehen wird – und so war es dann auch, die Batterie war ganz unten. Es war aber nicht so schlimm, Dominique war in seiner letzten Rennrunde eine halbe Sekunde langsamer. Er hat schon gesagt, dass er gespürt hat, dass nicht mehr so viel Saft da war.

Du bist ein Tüftler. Du magst es und verstehst es, immer eine Lösung zu finden. An diesem Bike gibt es kaum Einstellungsmöglichkeiten, oder?

Doch, es gibt schon ein paar Kleinigkeiten, die man anpassen muss und auf die man schauen muss. Wie in jeder Klasse muss man genau die Punkte finden, wo man eingreifen muss und wo es Sinn macht, etwas zu verstellen. Ich habe schon gemerkt, es gibt ein paar Kleinigkeiten, wo es sensibler ist und wo man genau hinschauen muss. Bei gewissen Sachen muss man genauer hinschauen als in der Moto2 und Moto3, bei anderen dagegen gar nicht.

Es hängt viel vom Gewicht ab. Gewisse Dinge sind irrelevant, weil das Motorrad so schwer ist. Bei anderen Sachen muss man dagegen aufpassen.

In welchen Bereichen?

Bei den Reifen, wie man die Reifen behandelt. Da gehört alles dazu, das ganze Prozedere beim Aufheizen und alles rundherum.

Ist Dominique als erfahrener Pilot eine Hilfe?

Er ist eine Maschine und eine große Hilfe, weil es sein drittes Jahr in der Klasse ist. Er weiß ganz genau, wie der ganze Ablauf ist und was wichtig ist. Das merke ich sehr, sehr deutlich. Auch seine Fitness und sein Fahrstil sind für diese Klasse, mit diesen schweren Motorrädern, sehr gut.

Er ist schnell und unkompliziert, wie es sein muss, und Spaß macht es auch.

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