MotoE-Ducati in Jerez: MotoGP der Elektromotorräder

Von Nora Lantschner
Das Wetter spielt in Jerez für den ersten MotoE-Test mit den neuen Elektro-Bikes aus Borgo Panigale auch am Mittwoch nicht mit. Das erste Fazit von Ducatis eMobility Director Roberto Canè fällt dennoch positiv aus.

Auch am Mittwochmorgen fanden die MotoE-Teams für den dritten und letzten Testtag in Jerez eine nasse Strecke vor, der Himmel ist wolkenverhangen, immer wieder regnet es. Die Rundenzeiten sind dementsprechend langsamer als noch am Dienstagnachmittag, als das 18-köpfige Feld mit den neuen V21L zumindest zwei Sessions auf Slicks absolvierte.

Am Mitwoch fuhr Mattia Casadei (Pons Racing 40) in der Mittags-Session in 1:54,586 min die bisher schnellste Zeit des Tages. Der inoffizielle MotoE-Rekord von Eric Granado (LCR E-Team) steht seit dem gestrigen Dienstag bei 1:47,053 min.

Während auf der Strecke aufgrund der Bedingungen wenig passierte, traf SPEEDWEEK.com Roberto Canè für eine erste Bilanz. «Der Test entspricht bisher – denn noch ist er ja nicht vorbei – ganz unseren Erwartungen. Besser gesagt: Unsere Erwartungen wurden übertroffen, weil wir mit niedriger Erwartungshaltung zum ersten Test gereist sind. Wir haben schon befürchtet, dass alle Fahrer überall Anpassungen vornehmen und alles auf den Kopf stellen möchten», schmunzelte Ducatis eMobility Director. «Tatsächlich waren die ersten Kommentare aber schmeichelhaft, auch schon am Montag unter teilweise starken Regenfällen. Sehr viele Fahrer haben uns positives Feedback gegeben.»

«Die Fahrer haben angefangen, dieses Motorrad zu verstehen, das anders ist als alle anderen Bikes, die sie vorher gefahren sind. Natürlich ist es anders als ein Motorrad mit Verbrennungsmotor und einige Fahrer kommen ja zum Beispiel vom Supersport-Meeting am vergangenen Wochenende in Indonesien oder aus anderen Meisterschaften. Das Bike ist aber auch im Vergleich zu anderen Elektro-Bikes anders, die sie vorher gefahren sind. Sie müssen sich also daran gewöhnen, dennoch haben sie uns sehr schönes Feedback gegeben», unterstrich Canè.

Gleichzeitig betonte der Italiener: «Es gibt noch Arbeit zu erledigen, auch wir müssen noch arbeiten, weil viele Anregungen zum Beispiel auch von den Fahrern kommen – auch kleinere Dinge, zum Beispiel eine bessere Sichtbarkeit der Daten oder eine Hilfestellung für das Set-up. Wie gesagt: Es ist ein anderes Motorrad, eine Ducati, wir haben es auf Basis unserer Fähigkeiten so gemacht, wie wir Motorräder designen und bauen.»

«Es ist ein Rennmotorrad, das muss klar sein», unterstrich der eMobility Director des Herstellers aus Borgo Panigale. «Wir sprechen von der MotoGP der Elektromotorräder, es ist sehr ähnlich wie in der MotoGP. Wer solche Motorräder nicht gewohnt ist, muss auch lernen, sie abzustimmen. Es kam zum Beispiel vor, dass manche in eine falsche Richtung gegangen sind. An der Elektronik kann man sehr viel machen, aber das ist nicht der einzige Aspekt, auch bei der Abstimmung des Fahrwerks. Wir helfen allen Teams gleichermaßen, das möchte ich hervorheben, unsere Mitarbeiter gehen von Team zu Team und geben Tipps, um die Performance zu verbessern.»

Ein gutes Dutzend Ducati-Mitarbeiter ist in Jerez im Einsatz. «An den Rennwochenenden werden wir mit mindestens sechs Leuten vor Ort sein. Jeder von uns hat seine Rolle – drei Mechaniker, ein Elektronik-Ingenieur, ein Verantwortlicher der Mannschaft, einer für die Ersatzteile. Bei den Tests hier in Jerez und dann auch in Barcelona ist zur Unterstützung eine größere Gruppe mit Datenanalysten und Elektronik-Ingenieuren vor Ort, weil es die ersten Tests sind und wir sehr wohl wissen, dass es noch viel zu tun gibt», erkärte Canè.

MotoE-Test Jerez, Tag 3, Session 1 (8.3.):

1. Kevin Manfredi, 2:07,802 min
2. Eric Granado, 2:08,015
3. Miquel Pons, 2:09,594
4. Kevin Zannoni, 2:20,047

MotoE-Test Jerez, Session 2 (8.3.):

1. Mattia Casadei, 1:54,586 min
2. Miquel Pons, 1:54,889
3. Jordi Torres, 1:54,922
4. Eric Granado, 1:55,155
5. Nicholas Spinelli, 1:55,220
6. Alessandro Zaccone, 1:55,577
7. Matteo Ferrari, 1:55,589
8. Mika Perez, 1:55,883
9. Hector Garzo, 1:55,978
10. Randy Krummenacher, 1:56,003
11. Tito Rabat, 1:56,054
12. Luca Salvadori, 1:56,280
13. Kevin Manfredi, 1:56,511
14. Hikari Okubo, 1:57,496
15. Andrea Mantovani, 1:57,535
16. Alessio Finello, 1:57,576
17. Kevin Zannoni, 1:58,242
18. Maria Herrera, 2:00,860

MotoE-Test Jerez, kombinierte Zeiten Tag 2 (7.3.):

1. Eric Granado, 1:47,053 min
2. Matteo Ferrari, 1:47,310
3. Nicholas Spinelli, 1:47,478
4. Mattia Casadei, 1:47,504
5. Randy Krummenacher, 1:47,524
6. Hikari Okubo, 1:47,526
7. Jordi Torres, 1:47,548
8. Kevin Manfredi, 1:47,638
9. Hector Garzo, 1:47,695
10. Miquel Pons, 1:47,810
11. Tito Rabat, 1:48,043
12. Luca Salvadori, 1:48,159
13. Alessandro Zaccone, 1:48,219
14. Kevin Zannoni, 1:48,620
15. Andrea Mantovani, 1:48,795
16. Mika Perez, 1:49,737
17. Alessio Finello, 1:49,881
18. Maria Herrera, 1:49,934

MotoE-Test Jerez, kombinierte Zeiten Tag 1 (6.3.):

1. Luca Salvadori, 1:55,522 min
2. Matteo Ferrari, 1:55,710
3. Kevin Manfredi, 1:56,134
4. Jordi Torres, 1:56,257
5. Randy Krummenacher, 1:56,639
6. Hector Garzo, 1:56,711
7. Tito Rabat, 1:56,993
8. Mattia Casadei, 1:57,098
9. Mika Perez, 1:57,319
10. Alessandro Zaccone, 1:57,747
11. Miquel Pons, 1:58,323
12. Alessio Finello, 1:58,408
13. Hikari Okubo, 1:58,415
14. Kevin Zannoni, 1:58,638
15. Maria Herrera, 2:01,824

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