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MotoGP-Sprint und MotoE am Samstag: Plus 70 Prozent

Von Nora Lantschner
Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta berichtete bei der Vorstellung der MotoE-WM 2023 von einem deutlich gestiegenen Zuschauerinteresse für den Samstag – ein Grund für die neue Platzierung der MotoE-Rennen im Zeitplan.

Nach vier Weltcup-Jahren mit den Energica-Einheitsmaschinen beginnt für die MotoE 2023 eine neue Ära: Erstmals wird ein WM-Titel vergeben und zum ersten Mal kommt ein Elektro-Bike aus dem Hause Ducati zum Einsatz, die neue V21L, die beim Jerez-Test vom 6. bis 8. März erstmals von den 18 Stammfahrern getestet wurde.

Am Freitag fand im Autodromo Vallelunga dann die offizielle Präsentation der «FIM Enel MotoE World Championship» statt, Carmelo Ezpeleta war dafür eigens nach Italien gereist. «Wie bei allem, was wir in der MotoGP tun, ist das Ziel, jeden Tag besser zu werden», kommentierte der Dorna-CEO das neue MotoE-Kapitel. Und er betonte: «Jede Verbesserung im Bereich der Motorräder, Autos und allem kam in den vergangenen 100 Jahren aus dem Wettbewerb.»

Der WM-Status und die Zusammenarbeit mit Ducati würden die MotoE auf den nächsten Level hieven, ist Ezpelta überzeugt. Da drängt sich natürlich die Frage auf, warum die Elektro-WM dann keinen Platz im GP-Zeitplan des Sonntags fand.

Dazu erklärte Ezpeleta: «Wie jeder weiß, haben wir in diesem Jahr einen neuen Zeitplan. Wir haben alle möglichen Optionen in Betracht gezogen und wir glauben, dass der Samstag eine Zunahme an Zuschauern verzeichnen wird. Das ist der Fall, wir haben schon die Informationen, dass für die ersten Rennen der Vorverkauf der Tickets für den Samstag um mehr als 70 Prozent gestiegen ist. Mit dem diesjährigen Zeitplan ist der Samstag die beste Platzierung, um Zuschauer anzuziehen.»

MotoE-Direktor Nicolas Goubert erklärte die Hintergründe dieser Entscheidung im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ausführlich: «Der gesamte Ablauf wurde in diesem Jahr verändert – aufgrund des Sprint-Formats, aber wir wollten auch, dass die MotoGP-Fahrer näher beim Publikum sind. Deshalb gibt es die ‚Riders Fan Parade‘, während der wir die Strecke nicht nutzen können. Die verfügbare ‚track time‘ für die anderen Klassen am Sonntag wurde dadurch weniger, aber andrerseits bietet sich die großartige Gelegenheit am Samstag, weil dann der MotoGP-Sprint stattfindet.»

«Ich mag kurze, intensive Rennen», unterstrich der Franzose. «Ich bin überzeugt, dass es funktionieren wird, dass die Show großartig sein und viele Leute anlocken wird – nicht nur an die Rennstrecke, sondern auch vor den TV-Geräten.»

«Wir haben in den vergangenen vier Jahren so ziemlich alles probiert», erinnerte der MotoE Executive Director. «Wir haben mit dem Rennen am Sonntagmorgen angefangen, aber das war die Hölle. Es ist gleich zweimal passiert, dass wir das Rennen in letzter Minute vom Morgen auf den Nachmittag verlegen mussten. Einmal gab es eine rote Flagge im Warm-up der MotoGP-Klasse und einmal waren die Temperaturen in Valencia sehr niedrig, weshalb sich die MotoGP-Fahrer beklagten und ihr Warm-up etwas später absolvieren wollten.»

Nichts sei schlimmer als eine kurzfristige Verschiebung, weiß Goubert. «Deshalb haben wir gesagt, das machen wir nie wieder. Wir haben also versucht, das MotoE-Rennen nach dem MotoGP-Rennen anzusetzen, aber die Leute sind gegangen. Auch im TV hat es nicht funktioniert, weil die Leute die Nachberichte zur MotoGP schauen wollen und das MotoE-Rennen dann vielleicht nur auf dem zweiten Kanal gezeigt wurde.»

«Wir hatten nun die Wahl: Entweder ein Rennen am Samstag, in unmittelbarer Nähe zum MotoGP-Sprint, und das zweite am Sonntag, mit der bereits bekannten Situation – oder beide MotoE-Rennen am Samstag: Eines nach dem MotoGP-Qualifying und eines nach dem MotoGP-Sprint, also zweimal zu einem sehr guten Zeitpunkt. Bei diesen zwei Optionen habe ich nicht gezögert.»

«Vielleicht dauert es ein paar Rennen, bis sich das Publikum an den MotoGP-Sprint gewöhnt. Wir haben aber das Glück, nicht beim ersten Grand Prix anzufangen», schmunzelte Goubert. «Ich bin ziemlich zuversichtlich.»

Übrigens: Das Qualifying der MotoE-Klasse wird ab dieser Saison auf YouTube kostenlos live übertragen.

Der Zeitplan 2023 mit der MotoE-WM:

Freitag:
08:25 – 08:45 Uhr (20 min): MotoE Practice 1
09:00 – 09:35 Uhr (35 min): Moto3 Practice 1
09:50 – 10:30 Uhr (40 min): Moto2 Practice 1
10:45 – 11:30 Uhr (45 min): MotoGP Practice 1

12:25 – 12:45 Uhr (20 min): MotoE Practice 2
13:15 – 13:50 Uhr (35 min): Moto3 Practice 2
14:05 – 14:45 Uhr (40 min): Moto2 Practice 2
15:00 – 16:00 Uhr (60 min): MotoGP Practice 2
17:00 – 17:10 Uhr (10 min): MotoE Qualifying 1
17:20 – 17:30 Uhr (10 min): MotoE Qualifying 2

Samstag:
08:40 – 09:10 Uhr (30 min): Moto3 Practice 3
09:25 – 09:55 Uhr (30 min): Moto2 Practice 3
10:10 – 10:40 Uhr (30 min): MotoGP Free Practice
10:50 – 11:05 Uhr (15 min): MotoGP Qualifying 1
11:15 – 11:30 Uhr (15 min): MotoGP Qualifying 2
12:10 Uhr: MotoE Rennen 1

12:50 – 13:05 Uhr (15 min): Moto3 Qualifying 1
13:15 – 13:30 Uhr (15 min): Moto3 Qualifying 2
13:45 – 14:00 Uhr (15 min): Moto2 Qualifying 1
14:10 – 14:25 Uhr (15 min): Moto2 Qualifying 2
15:00 Uhr: MotoGP-Sprint
16:10 Uhr: MotoE Rennen 2

Sonntag:
09:45 – 9:55 Uhr (10 min): MotoGP Warm-up
10.00 Uhr: MotoGP Riders Fan Parade
11.00 Uhr: Moto3-Rennen
12.15 Uhr: Moto2-Rennen
14.00 Uhr: MotoGP-Rennen

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