Moto2-WM 2017: KTM kommt neu, Suter wieder dabei

Sechs Talente aus der 250-ccm-Moto3-Klasse steigen in die 600-ccm-Mittelgewichts-Kategorie auf: Weltmeister Brad Binder, Andrea Locatelli, Jorge Navarro, Fabio Quartararo, Khairul Idham Pawi und Francesco Bagnaia. Vier Fahrer aus diesem Quartett haben in diesem Jahr schon Moto3-WM-Rennen gewonnen – die Ausnahme bilden Quartararo und Locatelli.

Durch diese Schachzüge werden in der Moto2-WM die MotoGP-Aufstiege von Johann Zarco (zu Tech3), Alex Rins (zu Suzuki), Sam Lowes (zu Aprilia) und Jonas Folger (zu Tech3) ausgeglichen.

Was hat sich in letzter Zeit sonst noch getan in der Moto2-Klasse?

Das Leopard-Racing-Team und Kiefer haben Oliveira durch Domi Aegerter ersetzt, dazu steigt die Mannschaft von Flavio Becca von Kalex auf Suter um. Fahrerkandidaten wie Corsi, Axel Pons und PJ Jacobsen fielen durch den Rost.

Das SAG-Team hat bisher nur einen Fahrer angemeldet – Isaac Viñales. In der Saison 2016 fuhren Luis Salom und Jesko Raffin bei SAG, für Luis Salom wurde nach der Barcelona-Tragödie kein Ersatz verpflichtet.

Auch bei den Fabrikaten tut sich einiges: Kalex verliert bis zu drei Teams an Suter – Intact, Leopard und voraussichtlich auch Italtrans.

Speed-up verliert das QMMF-Team aus Katar, das nach einem Finanzskandal aus der WM aussteigt – es wurde Geld des katarischen Verbands veruntreut.

Hersteller Speed-up wird also voraussichtlich nur mit Simone Corsi und einem Fahrer vertreten sein.

Dafür kommt KTM neu mit einem Eigenbau-Chassis mit Gitterohrstahlrahmen und WP Suspension in die Moto2-WM; dieses Team wird von Aki Ajo geführt und von Red Bull unterstützt. Die Fahrer: Moto3-Weltmeister Brad Binder und der letztjährige Moto3-Vizeltmeister Miguel Oliveira.

Am Aufgebot von Tech3 ändert sich nichts: Die beiden Eigenbau-Maschinen sind für Vierge und Gardner vorgesehen.

Mit Julián Simón, der 2016 immerhin bei Deutschland-GP Platz 3 erreichte, ist noch ein renommierter Moto2-Pilot arbeitslos. Er war Moto2-Vizeweltmeister 2010 und fuhr 2016 bei QMMF gemeinsam mit Xavier Siméon, der bei Tascaracing Unterschlupf fand, wo jetzt Remy Gardner fährt.

Das spanische AGR-Team, für das 2014 und 2015 Jonas Folger fuhr und wo jetzt Marcel Schrötter und Axel Pons unter Vertrag sind, wird eventuell 2017 nur noch einen Fahrer in der Moto2-WM einsetzen, ein zweiter AGV-Fahrer soll dafür in der Moto3-WM fahren.

Als neues Team kommt SKY VR46 in die Moto2-WM, als Fahrer steht bisher nur Francesco Bagnaia fest. Valentino Rossi wartet ab, ob Forward Racing in der WM bleibt. Denn er würde gern seinen Bruder Luca Marini als zweiten Fahrer verpflichten. Marini ist bisher bei Forward unter Vertrag – gemeinsam mit Misano-Sieger Lorenzo Baldassarri.

In diesem Jahr treten vier Schweizer Moto2-Fahrer an: Robin Mulhauser hat keinen Platz mehr, die Zukunft von Jesko Raffin steht noch in den Sternen. Er könnte bei CarXpert den Platz von Aegerter übernehmen.

«Es wäre schön, wenn es klappen würde», sagte Raffin-Manager Marco Rodrigo gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber es ist nicht so einfach, wie es klingt. Ich bin ein bisschen überrascht von den Ereignissen.»

So sehen die Moto2-Teams 2017 aus:

Red Bull Ajo (KTM): Brad Binder, Miguel Oliveira

Federal Oil Gresini (Kalex): Jorge Navarro

Estrella Galicia 0,0 Marc VDS (Kalex): Franco Morbidelli, Alex Márquez

Garage Plus Interwetten (Kalex): Tom Lüthi

CarXpert Interwetten (Kalex): Iker Lecuona, Jesko Raffin?

Idemitsu Honda Asia (Kalex): Takaaki Nakagami, Khairul Idham Pawi

Paginas Amarillas HP 40 Pons (Kalex): Fabio Quartararo, Edgar Pons

Leopard Racing (Suter): Danny Kent, Dominique Aegerter

Italtrans (Suter): Mattia Pasini, Andrea Locatelli

Dynavolt Intact GP (Suter): Marcel Schrötter, Sandro Cortese

SKY VR46 (Kalex): Francesco Bagnaia, Luca Marini?

Tech3-Tacing (Tech3): Xavi Vierge, Remy Gardner

AGR (Kalex): Steven Odendaal?

Forward Team (Kalex): Lorenzo Baldassarri, Luca Marini

SAG (Kalex): Isaac Viñales

Speed-up Racing (Speed-up): Simone Corsi

Petronas Raceline Malaysia (Kalex): Hafizh Syahrin

Tascaracing (Kalex): Xavier Siméon