Intact GP: Mit einem guten Gefühl in die Pause

Von Mario Furli
Vor der Winterpause nahm das Liqui Moly Intact GP Team am Freitag mit Marcel Schrötter und Neuzugang Tony Arbolino am privaten Moto2-Test auf dem Circuito de Jerez teil.

Nach starken Regenfällen am Donnerstag waren bis zum Nachmittag immer noch vereinzelte feuchte Stellen auf dem 4,4-Kilometer-Kurs in Andalusien. Marcel Schrötter, der im Juli beim Spanien-GP den All-Time-Lap-Record in Jerez aufgestellt hatte, genoss die letzten Stunden auf der Rennstrecke vor der Winterpause und konnte den Test nach 83 Runden mit einem positiven Gefühl abschließen.

«Wir wussten nicht, wie viel Arbeit wir heute erledigen könnten, aber selbst wenn die Strecke am Anfang nicht in bestem Zustand war, wurde sie gegen Ende besser. Wir hatten einen Wechsel in unserer Crew, deshalb wollten wir uns in Bezug auf Arbeitsweise, Gefühl und Kommunikation aneinander gewöhnen, also fuhren wir hauptsächlich normale Runden, ohne uns zu sehr auf die Rundenzeiten zu konzentrieren. Es war der erste Test, daher ging es darum, ein Gefühl zu bekommen», erzählte der 27-jährige Deutsche.

«Wir haben ein paar Kleinigkeiten ausprobiert, auch von Kalex, die sehr interessant sein könnten», verriet Schrötter noch. «Es war ein guter Test und ein guter Weg, um das Jahr zu beenden. Aufgrund der Vorschriften wird es nicht viele Änderungen am Motorrad geben, so dass wir sehen müssen, wie es nächstes Jahr läuft, aber das Bike wird sehr ähnlich sein. Vielleicht ein paar kleine Dinge, die das Gefühl für die Fahrer verbessern, aber unser Fokus liegt darauf, das zu verbessern, was wir haben, besonders nach einer schwierigen und seltsamen Saison. Wir haben die Probleme immer noch nicht ganz verstanden, deshalb werden wir die Zeit im Winter nutzen, um ein wenig mehr zu analysieren und um für das nächste Jahr wieder an die Spitze zu gelangen.»

Für seinen neuen Teamkollegen Tony Arbolino war der Test die erste Gelegenheit, um Erfahrungen auf der Kalex zu sammeln. Für den frisch gekürten Moto3-Vize-Weltmeister 2020 ging es hauptsächlich darum, so viele Kilometer wie möglich zu fahren, um sich ein erstes Bild von der Moto2-Kategorie zu machen. Sichtlich angetan von der stärkeren Power spulte der 20-Jährige ganze 92 Runden ab und wird nun den Winter in Italien ausgiebig nutzen, um sich bis zum nächsten Test, der wahrscheinlich im Februar 2021 stattfindet, so gut es geht vorzubereiten.

«Ich bin wirklich überrascht über die Power des Motorrads und die Kraft, die man braucht, um damit umzugehen», staunte der Rookies. «Wir haben Schritt für Schritt angefangen, das Motorrad zu verstehen und kennenzulernen, um natürlich auch das Gefühl zu bekommen. Ich denke wir haben gute Arbeit geleistet, aber natürlich haben wir noch nicht die perfekte Rundenzeit gefunden. Wir haben jetzt drei Monate Zeit, um hart zu arbeiten und das Bike zu verstehen.»

«Ich werde mehr mit meinem großen 600er-Bike trainieren, aber ich fühle mich wirklich gut. Jetzt, wo ich die Energie des Motorrads kenne, weiß ich, wie ich dafür trainieren muss», ergänzte der junge Italiener. «Das Team arbeitet so gut und man spürt das Engagement und ich merke, dass ich in einem anderen Level der Meisterschaft bin. Ich bin heute viele Runden gefahren und ich hätte gerne mehr an der Elektronik gearbeitet, aber am Ende war es wichtiger, das Bike zu verstehen und sich daran zu gewöhnen. Es ist eine große Veränderung nach drei Jahren in der Moto3, insbesondere in Bezug auf Beschleunigung und Reifen. Trotzdem bin ich 92 Runden gefahren, was mein neuer Highscore an einem Tag ist. Ich kann es kaum erwarten, einen weiteren Test zu absolvieren, weil ich wirklich wettbewerbsfähig sein möchte, also werde ich hart arbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir gute Fortschritte machen werden.»

Teammanager Jürgen Lingg war zufrieden: «Für unseren neuen Fahrer, Tony Arbolino, ging es in erste Linie darum, einen ersten Eindruck vom Bike und dem Team zu erlangen, und ich denke er hat das wirklich super gemacht. Als ich am Anfang ein paar Runden draußen an der Strecke zugeschaut habe, sah das schon wirklich flüssig aus. Er passt ziemlich gut auf das Motorrad, aber klar, wir haben natürlich noch viel Arbeit vor uns. Das war uns aber bewusst. Der Test war wichtig, um zu sehen, woran wir über den Winter arbeiten müssen und auch dass Tony weiß, was auf ihn zukommt, damit auch er sich dementsprechend vorbereiten kann. Er sollte fahren, um Erfahrung zu sammeln und seine Crew kennenzulernen. Wir sind soweit wirklich zufrieden.»

«Marcel hat heute auch einen guten Testtag absolviert», fuhr Lingg fort. «Er ist wie immer einen hohen Rhythmus gefahren. Ich denk auch für ihn war es wichtig, dass er mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen kann. Alles hat gut funktioniert und zum Glück hat das Wetter heute mitspielt, auch wenn hier und da noch nasse Flecken auf der Strecke waren. Ich bin froh, das beide nicht zu viel riskiert haben, weil das einfach auch nichts gebracht hätte.»

Privater Jerez-Test, 27.11.

1. Marcos Ramirez, Kalex, 1:42,064 min
2. Tom Lüthi, Kalex, 1:42,328
3. Marco Bezzecchi, Kalex, 1:42,340
4. Stefano Manzi, Kalex, 1:42,360
5. Lorenzo Baldassarri, MV Agusta, 1:42,568
6. Marcel Schrötter, Kalex, 1:42,604
7. Cameron Beaubier, Kalex, 1:42,664
8. Simone Corsi, MV Agusta, 1:42,740
9. Celestino Vietti, Kalex, 1:43,351
10. Hafizh Syahrin, NTS, 1:43,589
11. Barry Baltus, NTS, 1:44,053
12. Tony Arbolino, Kalex, 1:44,130

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