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Moto2-Champ Enea Bastianini: Woher seine 33 kommt

Von Nora Lantschner
Enea Bastianini: Am Sonntag wich die Startnummer 33 der 1

Enea Bastianini: Am Sonntag wich die Startnummer 33 der 1

Ein fünfter Platz beim Saisonfinale in Portimão reichte Italtrans-Kalex-Pilot Enea Bastianini, um sich zum Moto2-Weltmeister 2020 zu küren. Er ging einen anderen Weg als seine italienischen Vorgänger.

«Ein unglaubliches Gefühl, ich glaube, das ist der beste Tag meines Lebens», schwärmte Enea Bastianini am Sonntag in Portugal. Kurz zuvor hatte er sich zum dritten italienischen Moto2-Weltmeister in den vergangen vier Jahren gekürt. Es war der insgesamt 25. Titel eines Italieners in der mittleren Klasse der Motorrad-WM. Im Gegensatz zu seinen unmittelbaren Vorgängern, Franco Morbidelli (2017) und Francesco «Pecco» Bagnaia (2018), entstammt der 22-Jährige aus Rimini aber nicht Rossis VR46 Riders Academy.

Bastianini, auch bekannt als «Bestia», nahm wie der neue MotoGP-Weltmeister Joan Mir (beide sind übrigens Jahrgang 1997) den Weg über den Red Bull Rookies Cup: 2013 war er dort Gesamtvierter. Der 22-Jährige aus Rimini ist nun also der sechste Weltmeister aus dem erfolgreichen «Road to MotoGP»-Nachwuchsprogramm – nach Johann Zarco (Moto2 2015 und 2016), Danny Kent (Moto3 2015), Brad Binder (Moto2 2016), Joan Mir (Moto3 2017, MotoGP 2020) und Jorge Martin (Moto3 2018).

Die Startnummer 33 wählte Bastianini einst, weil er schon im zarten Alter von 3 Jahren und 3 Monaten zum ersten Mal auf einem Minimoto saß. Die ersten Erfolge feierte er 2011 als Europameister in der Klasse MiniGP70, 2012 holte der Italiener einen nationalen Titel in der NSF 250R Trophy.

Nach dem Vorgeschmack im Red Bull MotoGP Rookies Cup schaffte Enea 2014 den Sprung in die Motorrad-WM: In seinem Moto3-Debütjahr sicherte er sich drei Podestplätze und den Titel «Rookie of the Year».

2015 feierte Bastianini beim Heim-GP in Misano dann seinen ersten GP-Sieg, in der Endabrechnung standen sechs Podestplätze und WM-Rang 3 zu Buche. 2016 war er nach weiteren sechs Top-3-Platzierungen sogar Vizeweltmeister.

Für die Saison 2017 verließ die «Bestie» den Rennstall von Fausto Gresini in Richtung Estrella Galicia 0,0 Team. Es reicht dann aber nur zu drei Podestplätzen und WM-Rang 6. 2018 ging der Italiener für Leopard an den Start, er gewann seinen dritten Grand Prix und beendete die WM auf Gesamtrang 4.

2019 stieg Bastianini schließlich in die zweithöchste Klasse der Motorrad-WM auf, in Brünn gelang ihm auf der Kalex in den Italtrans-Farben der erste Podestplatz. Beim Österreich-GP verletzte er sich dann aber bei einem Sturz, was ihn im Kampf um den Titel «Rookie of the Year» zurückwarf. Die Saison beendete er als Gesamtzehnter.

Mit Platz 3 beim Saisonauftakt in Katar legte Bastianini den Grundstein für ein erfolgreiches Jahr 2020 – auf seiner Kalex, die er liebevoll Mia nennt. Nach der Corona-bedingten Zwangspause tat er sich zum Neustart mit Rang 9 noch schwer, aber eine Woche später holte er sich beim Andalusien-GP seinen ersten Moto2-Sieg. In Brünn legte er dann gleich einen zweiten Triumph nach.

Der einzige Fehltritt unterlief ihm beim Österreich-GP. Ein dritter Sieg in Misano und insgesamt sieben Podestplätze machten den zukünftigen Ducati-Piloten aber zum Moto2-Champion 2020.

«Es ist wichtig konstant zu sein, diese WM-Saison war kurz – gut für mich, weil ich drei Siege und sieben Podestplätze einfuhr und nur einen Nuller in Österreich. Das war der Schlüssel», weiß der Weltmeister. «Luca und Sam waren sehr schnell», zollte Enea gleichzeitig seinen härtesten Konkurrenten Luca Marini und Sam Lowes Respekt.

Ab 2021 verfolgt Bastianini im Esponsorama Team neue Ziele: «Jetzt kommt ein weiterer Traum, die MotoGP. Ich weiß, dass es schwierig wird, schnell zu sein, es gibt viel Elektronik und ich werde meinen Fahrstil anpassen müssen. Ich glaube, ich muss mich verbessern. Dann werden wir sehen, was wir im nächsten Jahr leisten können.»

Moto2-WM, Endstand nach 15 Rennen:

1. Bastianini 205 Punkte. 2. Marini 196. 3. Lowes 196. 4. Bezzecchi 184. 5. Martin 160. 6. Gardner 135. 7. Roberts 94. 8. Nagashima 91. 9. Schrötter 81. 10. Vierge 79. 11. Lüthi 72. 12. Baldassarri 71. Ferner: 28. Aegerter 4.

Team-WM:

1. Sky Racing Team VR46, 380 Punkte. 2. Estrella Galicia 0,0 Marc VDS 267. 3. Red Bull KTM Ajo, 251. 4. Italtrans Racing Team 210. 5. Liqui Moly Intact GP 153. 6. ONEXOX TKKR SAG Team 135. 7. Flexbox HP 40, 134. 8. Tennor American Racing 131. 9. Petronas Sprinta Racing 123. 10. MB Conveyors Speed-up Racing 40. 11. Openbank Aspar Team 40. 12. Federal Oil Gresini 37.

Marken-WM:

1. Kalex 375. 2. Speed up 118. 3. MV Agusta 32. 4. NTS 22.

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