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Marcel Schrötter: «Will unbedingt ums Podium kämpfen»

Von Nora Lantschner
Marcel Schrötter auf seiner Intact-Kalex

Marcel Schrötter auf seiner Intact-Kalex

Kalex-Pilot Marcel Schrötter (Intact GP) analysiert seine erste Saisonhälfte 2021 und gibt das Ziel für die kommenden Rennen vor. Seinen ersten GP-Sieg jagt Deutschlands Moto2-Ass auch noch.

Marcel Schrötter liegt zur Halbzeit der Moto2-Saison 2021 auf dem sechsten WM-Rang. Der Rückstand auf Spitzenreiter Remy Gardner beträgt allerdings schon 118 Punkte. Der 28-jährige Bayer fuhr in neun Rennen acht Mal in die Top-10, der Ausreißer nach oben aber fehlt noch. Ein fünfter Platz in Mugello steht als bisherige Saisonbestleistung zu Buche.

Ein Grund dafür sind die Qualifying-Ergebnisse: Nur einmal fuhr der Kalex-Pilot aus dem Liqui Moly Intact GP Team von Startplatz 9 los (Italien-GP in Mugello), abgesehen davon stand er in der Startaufstellung immer außerhalb der Top-10.

SPEEDWEEK.com hat bei Schrötter nachgefragt, wie er seine bisherige Performance bewertet und was in der zweiten Saisonhälfte noch möglich ist. Immerhin geht es in Spielberg los, wo der Deutsche im Vorjahr einen dritten Platz schaffte.

Marcel, bis auf den Sturz im zweiten Doha-GP hast du jedes Rennen in den Top-10 beendet, die Chancen auf das Podium waren aber meist schon nach dem Qualifying am Samstag dahin. Wie würdest du deine erste Saisonhälfte rückblickend kurz zusammenfassen?

Die Rennen waren nicht schlecht – bestimmt nicht jedes, aber generell waren die Rennen in diesem Jahr eher eine Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Da war es eher so, dass ich meine Qualifying-Platzierung nicht halten konnte.

Klar, es ist einfacher Plätze aufzuholen, wenn man von P19 startet. Ich bin aber jetzt auch ein paar Mal von 15 auf 8 oder 7 gefahren. Alles, was Top-10 ist, ist dann nicht mehr so einfach – aber auch weiter hinten ist es nicht einfach, denn die sind alle schnell. Selbst wenn du um Platz 15 kämpfst, fühlt es sich im Rennen so an, als würdest du um den Sieg kämpfen.

Wie gesagt: Die Rennen sind eine Steigerung, die Qualifyings wahrscheinlich noch einmal eine Verschlechterung. Anfang 2019 waren wir noch sehr, sehr gut, bis der ganze Wechsel mit den Reifen usw. kam, seitdem haben wir nicht mehr so den reinen Speed. Das ist einfach das Problem: Wir müssen unsere reine Geschwindigkeit verbessern.

Ich fahre meine Runden 20 Mal am Stück, aber diese vier Zehntel schneller finde ich momentan nicht. Ich kann die einfach nicht aus dem Bike und den Reifen rausholen. Da arbeiten wir wirklich hart daran, um mir irgendetwas zu geben. Denn dann könnten wir mit Sicherheit öfter in die Top-6 oder um das Podium mitfahren, wenn wir einfach in dem Bereich irgendwo starten könnten, anstatt immer außerhalb der Top-10.

Mit welchem Gefühl gehst du in die zweite Saisonhälfte, glaubst du, dass ihr euch in der Hinsicht verbessern könnt? Habt ihr Ideen?

Wir können mit Sicherheit etwas verbessern. In den letzten Rennen gab es schon ein bisschen die Andeutung, dass wir ein bisschen näher kommen. Genau da müssen wir weitermachen. Am Wochenende telefoniere ich auch nochmal mit meinem Crew-Chief, dem Michael [Thier], um jetzt einfach Spielberg, die nächsten Rennen und die zweiten Saisonhälfte gemeinsam durchzugehen: Wie wir wo was machen könnten, um ein paar Ideen hochkommen zu lassen und was wir bei den letzten Rennen hatten – um einfach zu schauen, ob es ein paar kleine Punkte gibt, die wir vielleicht ändern könnten.

Dann werden wir einfach wieder von Anfang an arbeiten und wirklich schauen, vom Freitag an einen guten Speed aufzubauen und am Samstag alles rauszuholen. Ich versuche auch an mir zu arbeiten. Das ist schwer zu erklären, aber dass ich mir wieder leichter tue, mehr aus mir herauszuholen, einfach wieder mehr über das Limit zu kommen. Dann werden wir sehen.

Spielberg wird sicher nicht einfach, weil die Zeiten da immer extrem eng beisammen sind. Es ist aber für alle so, daher geht es darum, von Anfang an konzentriert und hart zu arbeiten.

Was ist dein Ziel für die zweiten Saisonhälfte, womit wärst du zufrieden?

Wenn wir in der Meisterschaft noch ein, zwei Positionen gutmachen könnten – klar, alles mehr wäre besser. Realistisch gesehen sind aber zwei Positionen möglich, von den Punkten her und mit den Leistungen, die wir auch gebracht haben.

Ich will dann natürlich unbedingt ums Podium kämpfen und ich will einfach auch verdammt gern mal ein Rennen gewinnen, das ist natürlich mein absolutes Ziel und das werde ich weiterhin verfolgen.

Moto2-WM-Stand nach 9 Rennen:

1. Gardner 184 Punkte. 2. Raúl Fernández 153. 3. Bezzecchi 128. 4. Sam Lowes 99. 5. Di Giannantonio 73. 6. Schrötter 66. 7. Canet 55. 8. Augusto Fernández 50. 9. Vierge 50. 10. Roberts 50. 11. Ogura 49. 12. Navarro 42. 13. Bendsneyder 39. 14. Arbolino 30. 15. Beaubier 26. 16. Vietti 22. 17. Arenas 22. 18. Manzi 20. 19. Chantra 16. 20. Ramirez 16. 21. Dixon 11. 22. Garzo 11. 23. Bulega 10. 24. Syahrin 8. 25. Corsi 7. 26. Dalla Porta 6. 27. Lopez 4. 28. Aldeguer 4. 29. Lüthi 4. 30. Baldassarri 3. 31. Baltus 2.

Stand Marken-WM:
1. Kalex 225 Punkte. 2. Boscoscuro 81. 3. MV Agusta 10. 4. NTS 10.

Stand Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 337 Punkte. 2. Sky Racing Team VR46 150. 3. Elf Marc VDS Racing Team 149. 4. Liqui Moly Intact GP 96. 5. Federal Oil Gresini Moto2 83. 6. Aspar Team 77. 7. Idemitsu Honda Team Asia 65. 5. Petronas Sprinta Racing 61. 9. Italtrans Racing Team 56. 10. Ego Speed Up 46. 11. Pertamina Mandalika SAG Team 43. 12. American Racing 42. 13. Flexbox HP40 35. 14. MV Agusta Forward Racing 10. 15. NTS RW Racing GP 10.

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