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Remy Gardner: «Wir machen Fehler und lernen daraus»

Von Nora Lantschner
Moto2-Weltmeister Remy Gardner

Moto2-Weltmeister Remy Gardner

In seinem sechsten Moto2-Jahr gelang Remy Gardner im Red Bull KTM Ajo Team mit dem Titelgewinn der lang ersehnte Coup. Er blickt auf die Schlüsselmomente und den Kampf mit Raul Fernandez zurück.

Die Saison 2020 beendete Remy Gardner mit seinem ersten GP-Sieg in Portimão schon auf vielversprechende Weise. Anschließend wechselte der Sohn von 500-ccm-Weltmeister Wayne Gardner zu Red Bull KTM Ajo und sicherte sich mit zwölf Podestplätzen, darunter fünf Siegen, den Titel und den MotoGP-Aufstieg.

Die Goldmedaille entschädigte den 23-jährigen Australier für viele Mühen. «Es waren so viele harte Jahre, das ist sicher», blickte er auf seine WM-Karriere zurück. «Dafür hatten wir in diesem Jahr ordentliche Erfolge – und auch schon im Vorjahr, da fing es an, ein bisschen besser zu laufen. Auch wenn ich nicht die meisten Podestplätze der Welt sammelte, aber ich schaffte es wirklich, in gewisser Hinsicht meinen Kopf unter Kontrolle zu bekommen, alles fügte sich zusammen und ich versuchte einfach, alles positiv zu sehen.»

«2015 und auch noch bis 2019, das waren sehr schwierige Jahre für mich. Es gab in meiner Karriere Momente, in denen ich wirklich dachte: ‚Das war’s.‘ Vor allem nach Verletzungen war es unglaublich schwierig, sich durchzukämpfen», gestand Remy, der sich unter anderem 2018 bei einem Trainingsunfall auf dem Motocross-Bike beide Beine brach.

Hätte es Remy damals für möglich gehalten, wenn im jemand gesagt hätte, dass er sich 2021 zum Moto2-Weltmeister küren würde? «Wahrscheinlich nicht», schmunzelte der Champion.

Auch 2021 musste der Kalex-Pilot aus dem Red Bull KTM Ajo Team heikle Momente überstehen: Der Sturz im Texas-GP ließ sein Polster auf seinen Teamkollegen Raul Fernandez drei Rennen vor Schluss dahinschmelzen.

Wie wurde Gardner in dieser Phase mit dem Druck fertig? «Der letzte Abschnitt der Saison war sicherlich schwierig, was den Druck angeht. In Misano mit dem ganzen Regen, dem schlechten Qualifying, dem Long-Lap-Penalty – trotzdem brachte ich noch Rang 7 nach Hause, und das zählt am Ende. An den schlechten Tagen ist jeder Punkt besser als kein Punkt. Letzten Endes gewannen wir so die Weltmeisterschaft. Sicherlich half die Erfahrung in der Hinsicht.»

«Der Fehler in Austin war kostspielig, aber es machte keinen Sinn, deswegen rumzuheulen. Ich akzeptierte was passiert ist, es war mein Fehler. Ich war ein bisschen zu spät auf der Bremse, erwischten etwas schlechten Belag – davon gab es in Austin ja ein paar wenige Stellen», warf Remy lachend ein. «Aber am Ende sind wir alle Menschen, wir machen Fehler. Man macht weiter, nimmt es in die Zukunft mit und lernt daraus.»

«Wahrscheinlich war Portimão mein bestes Rennen überhaupt. Das war für mich entscheidend. Ich bewahrte einen kühlen Kopf, blieb beim harten Reifen und glaubte an mich selbst, ich hatte in Portimão den Speed. Das war für mich der Schlüssel», bekräftigte der Weltmeister, der den Algarve-GP trotz eines heftigen Abflugs im Training und den daraus resultierenden Rippenschmerzen für sich entschied.

Übrigens: Die aufsehenerregenden Aussagen von Raul Fernandez stempelte der in Spanien lebenden Australier betont gelassen als «Bullshit» ab. «Er kann glauben, was er will. Ich glaube, das Team gab uns beiden eine faire Chance. Der bessere Mann gewann auf der Strecke.»

Moto2-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Gardner 311 Punkte. 2. R. Fernandez 307. 3. Bezzecchi 214. 4. Lowes 190. 5. A. Fernandez 174. 6. Canet 164. 7. Di Giannantonio 161. 8. Ogura 120. 9. Navarro 106. 10. Schrötter 98. 11. Vierge 93. 12. Vietti 89. 13. Roberts 59. 14. Arbolino 41. 15. Beaubier 50. 16. Bendsneyder 46. 17. Ramirez 39. 18. Chantra 37. 19. Manzi 36. 20. Dixon 30. 21. Arenas 28. 22. Lüthi 27. 23. Garzo 16. 24. Corsi 16. 25. Alduguer 13. 26. Bulega 12. 27. Dalla Porta 10. 28. Syahrin 9. 29. Nagashima 5. 30. Lopez 4. 31. Baldassarri 3. 32. Baltus 2.

Marken-WM Endstand:

1. Kalex 450 Punkte. 2. Boscoscuro 199. 3. MV Agusta 19. 4. NTS 11.

Team-WM Endstand

1. Red Bull KTM Ajo 618 Punkte. 2. Elf Marc VDS Racing Team 364. 3. Sky Racing Team VR46 303. 4. Inde Aspar Team 192. 5. Federal Oil Gresini 173. 6. Idemitsu Honda Team Asia 157. 7. Liqui Moly Intact GP 149. 8. Petronas Sprinta Racing 123. 9. Speed Up 119. 10. American Racing 89. 11. Italtrans Racing Team 74. 12. Pertamina Mandalika SAG Team 73. 13. Flexbox HP40, 56. 14. MV Agusta Forward Racing 19. 15. NTS RW Racing GP 11.

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