Überraschung: Geht Peter Öttl mit Sasaki zu Intact?
Peter Öttl will Assen-Moto3-Sieger Ayumu Sasaki zu IntactGP bringen und das Joint-Venture mit Max Biaggi beenden. Ob Schrötter bei Intact bleibt, ist fraglich.
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Teamteilhaber Max Biaggi äußerte gegenüber SPEEDWEEK.com bereits am Samstag vor dem Moto3-Sieg in Assen den Wunsch, den Japaner Ayumu Sasaki (21) auch 2023 in seinem Sterilgarda Max Racing Team auf der Husqvarna zu behalten. Doch der deutsche Teamgründer Peter Öttl verfolgte offenbar andere Pläne. Er verhandelte bei der Dutch-TT zum Beispiel mit Jaume Masia.
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Peter Öttl besitzt die Verträge mit der IRTA, also auch beide Teamplätze, von denen einer allerdings als "commercial entry" gilt, also kein Startgeld, TV-Geld und keinen Reisekostenzuschuss für die Übersee-GP einbringt. Dadurch gehen Einnahmen von ca. 180.000 Euro verloren. Öttl und Biaggi betreiben das Moto3-Team seit 2019 gemeinsam, also das vierte Jahr, 2019 mit KTM, jetzt das dritte Jahr für Husqvarna, wobei jedes Jahr mindestens ein Rennen gewonnen wurde. Canet gewann 2019 drei auf KTM und wurde Vizeweltmeister, 2020 und 2021 siegte in Misano und Silverstone jeweils Fenati, 2022 Sasaki in Assen.
Immer wieder waren Unstimmigkeiten zwischen den beiden Teamteilhabern zu spüren. Max Biaggi, sechsfacher Weltmeister, bezeichnete sich gern als Teambesitzer, denn er besitzt die Infrastruktur und er brachte Hautsponsor Sterilgarda mit. Anderseits gehörte Öttl nach dem Klassenwechsel von Sohn Philipp (er ging zu Tech3-KTM in die Moto2) im Jahr 2019 der Teamplatz. Der fünffache GP-Sieger aus Bayern verfügte über die besten Kontakte zur Pierer Mobility AG, während sich Biaggi mit seinem Nachwuchsteam für 2017 anfangs noch mit Mahindra verbündet hatte und gleichzeitig bis heute als Aprilia-Botschafter agiert.
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Gleichzeitig erledigte Peter Öttl immer einen Hauptanteil am operativen Geschäft, da Biaggi einen Zweitwohnsitz in Kalifornien hat, für Voxan Weltrekorde fuhr, sich mit der automobilen Formel E beschäftigte und zwischendurch auch als TV-Kommentator beschäftigt war.
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Zwischen Biaggi und Öttl waren schon nach der Saison 2020 Meinungsverschiedenheiten zu spüren, als sich der Römer von Alonso Lopez wegen einer mutmasslichen Krankheit trennte und dann der ziemlich hoffnungslose Adrian Fernández engagiert werden musste. Lopez hingegen fährt jetzt in der Moto2-WM bei Speed-up unter die Top-6. Im Vorjahr gelang ihm auf der Boscoscuro in der Moto2-Europameisterschaft der zweite Platz hinter Supertalent Fermin Aldeguer.
Jetzt zeichnet sich eine Trennung zwischen Biaggi und Öttl per Saisonende ab. Denn Ayumu Sasaki hat sich nach der Dutch-TT beharrlich geweigert, bei Max Biaggi einen neuen Moto3-Vertrag zu unterschreiben. Peter Öttl verfolgt jetzt andere Pläne. Er hat die Absicht, Sasaki für 2023 ins Liqui Moly IntactGP einzuschleusen und sein Joint Venture statt mit Biaggis Max Racing Team mit IntactGP abzuwickeln.
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Peter Öttl hat sein Moto3-WM-Team ursprünglich nur für seinen Sohn Philipp betrieben, der aber mittlerweile in der Superbike-WM eine Ducati fährt und nicht ins GP-Fahrerlager zurück will. Eine Anfrage des Intact-Moto2-Teams hat Öttl im Frühjahr abgelehnt. Aber durch diese Gespräche sind sich Peter Öttl und die IntactGP-Eigentümer nähergekommen. Peter Öttl hofft, durch die neue Zusammenarbeit mit dem Liqui-Moly-Intact-Team in seinem Moto3-Team wieder mehr Einfluss zu haben und gleichzeitig keine Zeit mehr mit Zwistigkeiten mit seinem italienischen Teamteilhaber ausfechten zu müssen. Peter Öttl braucht ja auch Zeit für das Management von Sohn Philipp, der sich bei den Superbikes gut etabliert hat. Ayumu Sasaki wird am 4. Oktober 22 Jahre alt und bestreitet bereits seine sechste Moto3-GP-Saison. Er war im Vorjahr WM-Neunter und liegt jetzt an vierter Stelle, aber bereits 69 Punkte hinter Leader Garcia.
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Sasaki hat keinen Vertrag mit der Pierer Mobility AG. Seine Vereinbarung mit Max Biaggi läuft am Saisonende aus; der Italiener bezahlt seine Gage für 2022. Beim deutschen Liqui-Moly-Team wurde zuletzt überlegt, die Moto2-WM 2023 mit Schrötter und Tulovic zu bestreiten. Aber Schrötter sucht nach zehn Moto2-Jahren eine neue Herausforderung – der Moto2-WM-Siebte hat Kontakte zu Bonovo-BMW in der Superbike-WM. Falls dieser Deal nicht klappt, könnte das Fahrerduo 2023 bei Intact Schrötter und Tulovic lauten. Die Tage des aktuellen Nr.-2-Piloten Jeremy Alcoba scheinen gezählt zu sein. "Das Selektions-Komitee hat nicht viel Freude, wenn wir mit einem Spanier fahren", weiß Teammanager Jürgen Lingg, der am Wochenende auch den Australier Senna Agius, Zweiter in der Moto2-EM, als Kandidaten ins Spiel brachte. Falls für Moto2-EM-Spitzenreiter Lukas Tulovic im GP-Team kein Platz ist, könnte ihm das Dynavolt-Intact-Team einen MotoE-Weltcup-Vertrag anbieten und ihn als Moto2-Ersatzfahrer verpflichten.
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Wenn es Peter Öttl wirklich gelingt, sein Moto3-Team ohne Biaggi weiterzubetreiben, könnte der sechsfache Weltmeister für 2023 ohne Moto3-Slots" dastehen. Denn an der Devise des Selektions-Komitees hat sich nichts geändert. "Wir nehmen keine neuen Teams auf", betonen die Funktionäre. Moto3-Ergebnis, Assen (26. Juni): 1. Sasaki, Husqvarna, 22 Rdn. in 37:28,371 min 2. Guevara, GASGAS, + 0,314 sec 3. Garcia, GASGAS, + 0,392 4. Suzuki, Honda, + 0,399 5. Artigas, CFMOTO, + 0,661 6. Holgado, KTM, + 11,540 7. Nepa, KTM, + 11,606 8. Yamanaka, KTM, + 12,225 9. Deniz Öncü, KTM, + 12,309 10. Toba, KTM, + 12,368 11. Riccardo Rossi, Honda, + 12,596 12. Ortolá, KTM, + 12,878 13. Fellon, Honda, + 12,976 14. Tatay*, CFMOTO, + 17,903 15. Migno, Honda, + 20,915 *= 3-Sekunden-Strafe (Überschreiten der "track limits")
Team-WM: 1. GASGAS Aspar Team 361 Punkte. 2. Leopard Racing 209. 3. Red Bull KTM Ajo 155. 4. Sterilgarda Husqvarna Max Racing 137. 5. Red Bull KTM Tech3, 126. 6. CFMOTO Racing PrüstelGP 121. 7. MT Helmets – MSI 85. 8. Rivacold Snipers 77. 9. CIP Green Power 66. 10. SIC58 Squadra Corse 60. 11. Angeluss MTA Team 51. 12. QJMotor Avintia Racing 39. 13. BOE Motorsports 32. 14. Vision Track Racing Team 16. 15. Honda Team Asia 5.
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