Tony Arbolino: «Zeit für mehr Champagner und Pokale»

Von Nora Lantschner
Tony Arbolino

Tony Arbolino

Marc-VDS-Ass Tony Arbolino (21) spricht über den entscheidenden Fortschritt in seiner Moto2-Laufbahn und äußert sich zu seiner Herangehensweise an die zweite Saisonhälfte.

Nach seinem ersten Moto2-Sieg in Austin und einem weiteren Podestplatz in Jerez liegt Tony Arbolino vor der in einer Woche beginnenden zweiten Saisonhälfte auf dem fünften WM-Rang. 104 Punkte aus elf Rennen stehen für den Kalex-Piloten aus dem Marc VDS Racing Team aktuell zu Buche, der Rückstand auf die Spitze beträgt 42 Zähler. In seiner Rookie-Saison in der zweithöchsten Klasse kam der Moto3-Vizeweltmeister von 2020 als WM-14. insgesamt auf 51 Punkte – noch mit Intact GP.

Über seine Entwicklung in den vergangenen Monaten spricht der 21-jährige Italiener im zweiten Teil des SPEEDWEEK.com-Interviews. Zuvor hatte er schon vom ersten entscheidenden Schritt in seiner Karriere berichtet, mitverantwortlich dafür war Manager-Urgestein Carlo Pernat.

Tony, nach einer durchwachsenen ersten Saison in der Moto2-Klasse im Vorjahr war in dieser Saison ein klarer Fortschritt zu erkennen.

Ja, den zweiten Schritt habe ich meiner Meinung nach im Vorjahr gemacht. Ich hatte große Mühe in meinem ersten Moto2-Jahr. In einer so schwierigen Kategorie, in der die Motorräder alle gleich sind, spürte ich auch auf technischer Seite nicht so viel Unterstützung.

Gemeinsam mit «Carletto» [Pernat] haben wir also entschieden, uns in Bewegung zu setzen, auch wenn es schwierig war. Ich hatte das Glück, dass Marc VDS auf Anhieb zu 100 Prozent ja gesagt hat. Es ist ja ein sehr bedeutendes Team in der Moto2, in das ich großes Vertrauen setzte – mit Personen, mit denen ich mich von außen sehr gut fühlte. Also sagte ich mir: «Warum nicht dorthin?»

Es ging sehr schnell, ich sage aber auch heute nach der ersten Saisonhälfte noch, dass es das beste Team ist, in dem ich in meiner bisherigen Karriere war – auf technischer Seite, von der Mentalität her und einfach allem. Das hilft mir, weil ich mich so entfalten kann, wie ich bin. Ich mag es, hart zu arbeiten, zu analysieren und viel Zeit hineinzustecken. Wenn du Leute um dich hast, die es genauso machen, wird alles einfacher.

Du sagst, du hast im Vorjahr nicht genug Unterstützung gespürt. Hatten die Schwierigkeiten aber auch damit zu tu, dass du ein Klassen-Neuling warst?

Absolut. Je weiter du bist, umso weniger Unterstützung brauchst du, weil du mehr Erfahrung hast. Ich hatte aber nicht viel Erfahrung, also brauchte ich moralische Unterstützung und auch die Erfahrung, um zu lernen und mehrere Dinge anzuschauen. Ich hatte Support, aber nicht auf die Weise, wie ich es wollte.

Ich schaute mich also um und entschied: Wenn ich das Team wechseln würde, dann um zu gewinnen – und nicht, um dieselben Ergebnisse zu erreichen. Sonst hätte ich nicht gewechselt. Als ich die Frage gestellt bekam, ob ich glaube, dass ich mit dem Wechsel etwas schaffen könnte, war ich zu 100 Prozent davon überzeugt.

Der erste Moto2-Sieg kam dann im vierten Saisonrennen in Austin.

Und ich habe das Podium bestätigt.

Es waren aber auch einige mühsamere Rennen dabei, dein Rückstand in der Tabelle beträgt aktuell 42 Punkte. Hat man als WM-Fünfter den Titelgewinn dennoch im Hinterkopf?

Einen kleinen Gedanken verschwendet man daran immer. Oder besser gesagt: Ich habe immer den Willen, wieder aufs Podium zu fahren und wieder zu gewinnen. Das will ich machen. Ich glaube daran und das Team glaubt daran.

Wie schon gesagt: Es ist eine sehr schwierige Klasse. Technisch haben wir aber die Möglichkeit, es zu tun. Und wir sind überzeugt davon, wir müssen nur bis zum Schluss daran glauben und es Wochenende für Wochenende angehen. Dann werden wir gegen Ende der Weltmeisterschaft sehen, wo wir stehen, und schauen, wie wir es managen.

Dafür ist aber noch nicht der Moment gekommen. Jetzt geht es darum, Champagner und Pokale nach Hause zu bringen. (Er grinst.)

Moto2-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Vietti 146 Punkte. 2. A. Fernandez 146. 3. Ogura 145. 4. Canet 116. 5. Arbolino 104. 6. Roberts 97. 7. Schrötter 88. 8. Dixon 76. 9. Acosta 75. 10. Chantra 69. 11. Navarro 66. 12. Bendsneyder 55. 13. Lowes 51. 14. Arenas 45. 15. Beaubier 40. 16. Gonzalez 39. 17. Aldeguer 37. 18. Lopez 35. 19. Alcoba 33. 20. Baltus 16. 21. Salac 14. 22. Dalla Porta 10. 23. Manzi 9. 24. Fenati 7. 25. Rodrigo 6. 26. Zaccone 6. 27. Ramirez 5. 28. Kubo 4. 29. Kelly 3. 30. Pasini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 275 Punkte. 2. Boscoscuro 57. 3. MV Agusta 5.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 221 Punkte. 2. Idemitsu Honda Team Asia 214. 3. Flexbox HP40 178. 4. Elf Marc VDS Racing 155. 5. Mooney VR46 Racing 146. 6. Inde GASGAS Aspar Team 121. 7. Liqui Moly Intact GP Team 121. 8. Italtrans Racing 107. 9. MB Conveyors Speed up 79. 10. Pertamina Mandalika SAG 61. 11. Yamaha VR46 Master Camp 52. 12. American Racing 43. 13. Gresini Racing 20. 14. RW Racing GP 16. 15. MV Agusta Forward 5.

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