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Gresini Moto2 mit chinesischem Titelsponsor QJMotor

Von Nora Lantschner
Filip Salac im 2023er-Design

Filip Salac im 2023er-Design

Auf den Ducati-MotoGP-Bikes von Gresini Racing wäre noch Platz für einen großen Hauptsponsor, für das Moto2-Team fand der Rennstall aus Faenza mit QJMotor aber einen neuen Partner.

Gresini Racing hielt am Samstag in Cervia die Teamvorstellung 2023 ab, dabei wurden auf der Bühne nacheinander die 2023er-Designs für die MotoE, Moto2 und MotoGP enthüllt.

Die große Neuerung betraf einen Schriftzug an den Kalex-Bikes von Filip Salac und Jeremy Alcoba: Der chinesische Motorradhersteller Qianjiang, kurz QJMotor, steigt als neuer Titelsponsor in das Moto2-Projekt von Gresini ein. Ein entsprechendes Abkommen über drei Jahre wurde bei der Teampräsentation offiziell bestätigt.

Übrigens: Die ursprünglich italienische Marke Benelli gehört seit 2005 dem Qianjiang-Konzern.

Aufmerksame Zuschauer erinnern sich außerdem: In der Saison 2022 prangte das Logo des chinesischen Herstellers noch auf den Moto3-KTM-Bikes von Avintia. Der spanische Rennstall verschwand mit Saisonende aber aus dem GP-Paddock, nun verbündete sich QJMotor also mit Gresini – unter der offiziellen Bezeichnung «Team Moto2 QJMotor Gresini Racing».

QJMotor-CEO Guo meldete sich in einer Videobotschaft: «Qianjiang Motorcycle hatte immer schon eine starke Verbindung zu Italien, so gehört auch Benelli zu unseren Marken, außerdem ist MV Agusta ein wichtiger globaler Partner. Heute werden wir auch ein Partner des Gresini Racing Teams.»

Eine Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren sollen. «Zu unseren Zielen zählt, die ‚Racing’-Technologie vermehrt in China einzuführen und die Chinesen an die Motorrad-WM heranzuführen», so Guo. Gleichzeitig gehe es auch um die Positionierung auf den wichtigsten internationalen Märkten.

Carlo Merlini, Kaufmännischer Direktor von Gresini Racing, erklärte seinerseits: «Uns erwartet eine lange gemeinsame Reise, die mindestens drei Saisons, also bis Ende 2025 dauern wird. Ich möchte mich bei Herrn Guo für seine große Leidenschaft und bei seinem Marketing-Team bedanken, das hart gearbeitet hat, um dieses Sponsoring umzusetzen.»

«Ich liebe das Motorrad und dieses cleane Design», meinte Filip Salac zu seinem 2023er-Bike. Sein neuer Teamkollege Jeremy Alcoba stimmte ihm zu, ergänzte aber auch: «Wir wissen alle, dass ein Motorrad immer noch schöner wird, wenn es an der Spitze ist.»

Salac war schon im Vorjahr im Moto2-Team von Gresini zu Hause. Das Highlight seiner Saison war der zweite Platz im wetterbedingt verkürzten Rennen von Buriram, in der Endabrechnung landete er allerdings nur auf WM-Rang 20.

«Die Saison 2022 hatte Höhen und Tiefen», räumte der 21-jährige Tscheche ein. «Zu Beginn war es für mich sehr schwierig, mich an das Motorrad anzupassen. Ich hatte viele Stürze und war nicht in der besten Verfassung. Die zweite Saisonhälfte war aber sehr gut. Ich habe angefangen, regelmäßig in den Top-10 zu sein, und am Ende ist uns auch der Podestplatz in Thailand gelungen. Das war mehr als erwartet – und jetzt wollen wir es in diesem Jahr wiederholen und verbessern.»

Alcoba ist neu im Fahreraufgebot, allerdings handelt es sich beim 21-jährigen Spaniern um einen Gresini-Rückkehrer, weil er vor seiner Moto2-Debütsaison mit Intact GP (WM-Rang 18) in der Moto3-WM schon für Gresini unterwegs gewesen ist.

«Es fühlt sich gut an, wieder ‚zu Hause‘ zu sein, denn dieses Team ist eine Familie», hielt Alcoba fest. Sein Ziel für 2023 setzte er hoch an: «Ich will in jedem Rennen in den Top-5 sein. Ich weiß, dass ich dafür den Samstag verbessern muss, denn da hatte ich einige Probleme. Am Sonntag kenne ich aber mein Potenzial.»

Die Erfolge von Gresini Racing

WM-Titel: 3
Daijiro Kato, 250 ccm 2001
Toni Elias, Moto2 2010
Jorge Martin, Moto3 2018
(Matteo Ferrari, MotoE-Weltcup 2019)

Grand Prix-Siege: 60
18 in MotoGP (8x Gibernau, 5x Melandri, 4x Bastianini, 1x Elias)
18 in 250 ccm (15x Kato, 3x Capirossi)
12 in Moto2 (7x Elias, 2x Sam Lowes, 1x Pirro, 1x Siméon, 1x Di Giannantonio)
12 in Moto3 (8x Martin, 2x Di Giannantonio, 2x Bastianini)

WM-Podestplätze: 185
62x in MotoGP (18x Platz 1, 27x Platz 2, 17x Platz 3)
27x in Moto2 (12x Platz 1, 10x Platz 2, 5x Platz 3)
51x in Moto3 (12x Platz 1, 17x Platz 2, 22x Platz 3)
42x in 250 ccm (18x Platz 1, 12x Platz 2, 12x Platz 3)
3x in 500 ccm (3x Platz 3)

Die erfolgreichsten Gresini-Fahrer

Sete Gibernau: 24 Podestplätze (MotoGP)
Daijiro Kato: 24 Podestplätze (22x 250 ccm, 2x MotoGP)
Enea Bastianini: 21 Podestplätze (6x MotoGP, 15x Moto3)
Jorge Martin: 19 Podestplätze (Moto3)
Fabio Di Giannantonio: 18 Podestplätze (4x Moto2, 14x Moto3)
Marco Melandri: 17 Podestplätze (MotoGP)
Toni Elias: 12 Podestplätze (4x MotoGP, 8x Moto2)
Loris Capirossi: 9 Podestplätze (250 ccm)
Roberto Rolfo: 7 Podestplätze (250 ccm)
Sam Lowes: 6 Podestplätze (Moto2)
Emilio Alzamora: 4 Podestplätze (250 ccm)
Alex Barros: 3 Podestplätze (500 ccm)
Álvaro Bautista: 3 Podestplätze (MotoGP)
Xavier Siméon: 3 Podestplätze (Moto2)
Colin Edwards: 2 Podestplätze (MotoGP)
Marco Simoncelli: 2 Podestplätze (MotoGP)
Michele Pirro: 2 Podestplätze (Moto2)
Yuki Takahashi: 2 Podestplätze (Moto2)
Jeremy Alcoba: 2 Podestplätze (Moto3)
Alex De Angelis: 1 Podestplatz (MotoGP)
Aleix Espargaró: 1 Podestplatz (MotoGP)
Gino Rea: 1 Podestplatz (Moto2)
Filip Salac: 1 Podestplatz (Moto2)
Gabriel Rodrigo: 1 Podestplatz (Moto3)

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