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Aki Ajo: «Wir erwarten viel mehr von Albert Arenas»

Von Günther Wiesinger
Auch in seiner dritten Moto2-Saison hält sich Albert Arenas im Red Bull Ajo Team nur auf dem zwölften WM-Rang. Der Moto3-Weltmeister von 2020 muss sich steigern. Teamchef Aki Ajo weiß, wo der Hebel angesetzt werden muss.

Der Spanier Albert Arenas gewann 2020 in der Corona-Saison die Moto3-Weltmeisterschaft auf einer KTM des Teams von Jorge «Aspar» Martinez. Er siegte damals in Doha, Jerez und Spielberg, nachdem er 2018 schon in Le Mans und Phillip Island und 2019 in Buriram/Thailand gewonnen hatte. Aber wie Landsmann Joan Mir, der 2020 die nur 14 Events umfassende MotoGP-WM für mit nur einem GP-Sieg für sich entschied, konnte Arenas diesen Erfolg bisher nicht nachhaltig bestätigen.

Denn in seinen ersten beiden Moto2-Saisons schaffte Arenas im Aspar-Team auf Boscoscuro (2021) und Kalex (2022) nur die Gesamtränge 21 und 12. Da Arenas zum Beispiel mit Platz 4 in Misano 2022 mit einzelnen Lichtblicken aufhorchen ließ, war Teamchef Martinez überzeugt, sein Schützling könne 2023 in der Moto2-WM den Durchbruch schaffen. Nicht zuletzt deshalb wurde er ins Red Bull Ajo Team transferiert, wo er die Position von Weltmeister Augusto Fernández übernahm.

Doch der 26-jährige Arenas liegt auch in seiner dritten Saison in der Mittelgewichtsklasse nach 8 von 20 Rennen mit 41 Punkten nur auf dem zwölften Zwischenrang. Er hat zwei achte und drei neunte Plätze erobert, ist also von den erhofften Podestplätzen weit entfernt. Sein Teamkollege Pedro Acosta hat bereits 140 Punkte eingesammelt – aber Arenas ist 26 Jahre alt, also sieben Jahre älter als der WM-Zweite.

Ist Teambesitzer Aki Ajo enttäuscht von der bisherigen Performance von Arenas? «Es war für uns kein leichter Saisonbeginn mit Albert», hält der erfolgreiche Finne im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber es sind noch nicht zu viele Rennen durchgeführt worden, die zweite Saisonhälfte wird erst im September in Barcelona beginnen. Wir werden also unsere Arbeit fortsetzen. Aber es ist klar, wir erwarten viel mehr. Im Grunde bemühen wir uns im Moment, die Beständigkeit bei Albert zu erhöhen. Dadurch möchten wir dann auch bessere Resultate anpeilen.»

Arenas ist neben Lorenzo Dalla Porta der zweite Moto3-Weltmeister, der den Durchbruch in der Moto2 nicht geschafft hat.

«Die Moto3 ist eine sehr andere Kategorie», gibt Ajo zu bedenken. «Deshalb sieht man oft, dass Moto3-Siegfahrer in der Moto2 Mühe haben. Die besten Fahrer schneiden natürlich in allen Kategorien gut ab. Aber es zeigt sich, dass manche Klassen besser zu gewissen Piloten passen als andere.»

Wo liegen die Schwachstellen von Arenas in der Moto2? Ajo: «Ich möchte nicht über die Schwächen von irgendwelchen Fahrern reden. Aber in der Moto2 ist die Beständigkeit extrem wichtig. Wenn du in der Moto2 gut abschneiden willst, musst du sehr fokussiert sein, dich konstant anstrengen und immer im Kopf haben, dass du eine wirklich sehr gute Rennpace aufbauen musste. Wenn dir das nicht gelingst, wirst du Mühe haben.»

«Es ist sehr wichtig, dass du die Grundlage für eine konstante Rennpace mit sehr ähnlichen Rundenzeiten errichtest. Für mich ist es unerlässlich, in der Moto2 mit dieser Methode zu arbeiten, wenn du zum Erfolg kommen willst. Denn die vorderen Startpositionen kommen auch durch die konstante Pace zustande. Wenn deine Pace gut ist, kannst du im Qualifying auch mehr riskieren, ohne oft zu stürzen», ergänzte Aki Ajo. «Zuerst musst du die Pace und die Konstanz haben, dann kannst du Highlights anstreben. Wenn du die Höhepunkte ohne Pace erreichen willst, geht es oft nicht gut aus. Das ist der Punkt, den wir bei Albert im Moment verbessern wollen.»

Da Teambesitzer Aki Ajo hohe Ansprüche an seine Fahrer stellt, könnte er sein Moto2-Aufgebot für 2024 vollständig umkrempelt. Acosta, der bei der Pierer-Gruppe in die MotoGP wechselt, könnte durch Assen-Sieger Jake Dixon ersetzt werden. Und Arenas könnte dafür zum Martinez-Team zurückkehren. Moto3-WM-Leader Dani Holgado ist ein Kandidat für den zweiten Platz bei Ajo.

«Unsere Moto2-Fahrer für 2024 stehen noch nicht fest», erklärte der Finne auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Ich hoffe, bis zum Spielberg-GP wird alles geklärt sein.»

Moto2-Ergebnis, Assen (25. Juni):

1. Dixon, Kalex, 22 Rdn in 35:43,411 min
2. Ogura, Kalex, + 1,334 sec
3. Acosta, Kalex, + 4,448
4. Aldeguer, Boscoscuro, + 4,487
5. Canet, Kalex, + 4,884
6. López, Boscoscuro, + 9,555
7. Arbolino, Kalex, + 9,625
8. Gonzalez, Boscoscuro, + 10,547
9. Arenas, Kalex, + 10,615
10. Vietti, Kalex, + 10,761
11. Lowes, Kalex, + 15,964
12. Baltus, Kalex, + 18,234
13. Garcia, Kalex, + 20,408
14. Binder, Kalex, + 20,639
15. Alcoba, Kalex, + 24,492
16. Tulovic, Kalex, + 29,416

WM-Stand nach 8 von 20 Rennen:

1. Arbolino 148 Punkte. 2. Acosta 140. 3. Dixon 104. 4. Lopez 92. 5. Canet 76. 6. Salac 72. 7. Chantra 59. 8. Lowes 58. 9. Gonzalez 52. 10. Vietti 51. 11. Aldeguer 49. 12. Arenas 41. 13. Garcia 37. 14. Ogura 31. 15. Baltus 24. 16. J. Alcoba 23. 17. Bendsneyder 18. 18. Roberts 14. 19. D. Binder 12. 20. Foggia 8. 21. Tulovic 6. 22. Pasini 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 200. 2. Boscoscuro 99.

Team-WM:
1. Elf Marc VDS Racing 206. 2. Red Bull KTM Ajo 181. 3. Beta Tool SpeedUp 141. 4. Pons Wegow Los40, 113. 5. Inde GASGAS Aspar 104. 6. QJMOTOR Gresini Racing 95. 7. Idemitsu Honda Team Asia 90. 8. Correos Prepago Yamaha VR46, 52. 9. Fantic Racing 51. 10. Fieten Oli Racing GP 24. 11. Italtrans Racing 22. 12. Pertamina Mandalika SAG Team 18. 12. Liqui Moly Husqvarna Intact GP Team 18.

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