KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Baumgärtel (KALEX): «Ultimative Performance suchen»

Von Jordi Gutiérrez
Der erfahrene Fahrwerksingenieur Alex Baumgärtel des deutschen Herstellers Kalex analysiert die Situation nach drei Moto2-Grand Prix in dieser Saison und bringt dabei einige interessante Fakten ins Spiel.

2024 brachte einige massive Änderungen in der Moto2-Weltmeisterschaft. Die größte ist sicherlich der Wechsel des Reifenherstellers von Dunlop zu Pirelli Rennreifen. Für einige Teams ist es immer noch ein Rätselraten, wie die Leistung der italienischen Reifen zu verstehen ist.

Besonders interessant ist dabei zu sehen, dass die beiden offiziellen Konstrukteure Kalex und Boscoscuro sich nach dem ersten Saisonaufschlag auf gleicher Augenhöhe befinden. In der Fahrer-WM ist die Reihenfolge unter den ersten acht Fahrern bunt gemischt mit Sergio Garcia, der auf das italienische Boscoscuro-Chassis setzt, knapp in Front. In der Herstellerwertung liegt dagegen die im süddeutschen Bobingen gefertigte Kalex mit zwei Zählern vorn. Von einem klaren Vorteil, der zahlenmäßig dominanten Kalex-Maschinen zu reden, wäre aber falsch. SPEEDWEEK.COM befragte Kalex Mitbegründer Alex Baumgärtel zum aktuellen Stand.

«Auch wenn bereits drei Rennen gelaufen sind, stehen wir noch am Anfang der Saison», beginnt Alex Baumgärtel sein Resümee. «Klar ist aber, dass wir das Potenzial der Reifen noch nicht voll ausschöpfen können. Das heißt, wir müssen weiter am Setup arbeiten und es braucht noch Zeit, um zu verstehen, wie die Reifen behandelt werden müssen, um sie in das richtige Temperaturfenster zu bringen».


Handlungsspielraum sieht Baumgärtel aber auch bei den Fahrern, «die sich natürlich noch an die neue Situation gewöhnen müssen». Verbesserungspotenzial gibt es also in vielen Bereichen. «Das ist definitiv der Fall», sagt Baumgärtel und fügt hinzu. «Wir sind froh, dass wir mit der Pole-Position in Austin einen Schritt in diese Richtung gemacht haben. Aber durch die Turbulenzen in der ersten Kurve sind uns die Kisten weggeschwommen. Trotzdem sind wir sehr stolz auf Joe Roberts, der gegen Ende des Rennens sehr stark angegriffen hat und den Rückstand auf den Führenden fast aufholen konnte. Das zeigt, dass wir im Umgang mit den Reifen schon relativ konstant sind, aber um die ultimative Performance zu erreichen, müssen wir noch etwas finden, das sowohl für uns als auch für die Fahrer und Teams funktioniert. Die Saison ist noch lang und wir werden weiterhin unser Bestes geben, um die Lösung zu finden.»

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