MotoGP-Aufsteiger für 2025: Wo ist Fermin Aldeguer?
Der 19-jährige Fermin Aldeguer fährt 2025 eine MotoGP-Ducati
Kaum hatte die MotoGP-Weltmeisterschaft den ersten Gang eingelegt, überraschte Ducati Corse mit einer zweifachen Vertragsoffensive. Zunächst wurde Weltmeister Bagnaia mit einem Deal bis Ende 2026 vom Transfermarkt verbannt. Damit startete auch das sehr frühe Gerangel um den zweiten Platz bei Ducati Lenovo.
Nur wenige Wochen später vollzog Ducati den nächsten bedeutenden Schritt und verkündete eine MotoGP-Vereinbarung mit dem jungen Fermin Aldeguer aus der Moto2-Mannschaft von Luca Boscoscuro. Sollte es zu einer Fortführung der Partnerschaft mit Pramac Racing kommen, dürfte der Spanier dort eine GP25 pilotieren.
Ein kometenhafter Aufstieg, erst recht, wenn man die aktuelle Situation in der mittleren WM-Klasse im Auge hat. Seit dem GP von Jerez läuft für Aldeguer gar nichts mehr zusammen. In den letzten drei GP-Rennen holte der SpeedUP-Fahrer einen siebten Platz und flog zweimal von seiner Boscuscuro.
An mangelnder Konkurrenzfähigkeit liegt es nicht. Mit Sergio Garcia, Ai Ogura und Alonso Lopez liegen drei Markenkollegen in der WM vor Aldeguer. Der rangiert auf Platz 6 der Tabelle und hat auf den Führenden Garcia nach nur sieben Events fast 60 Zähler Rückstand.
Mit einem Sieg, einem dritten und einem vierten Platz hat der 19-Jährige bewiesen, dass er das Rennfahren nicht verlernt hat. Die Entscheidung seitens Ducati wurde aber ohne Frage von der absolut beeindruckenden Serie Ende 2023, bestimmt, bei der Aldeguer gleich viermal in Folge den größten Pokal ins SpeedUP-Lager holte. Jene Konstanz fehlt dem großen Talent in der laufenden Saison.
Kurios verlief das letzte Rennwochenende in der Toskana. Fermin Aldeguer musste das Qualifying auslassen, denn der Racer saß mit einem blockierten Nacken in hilflos in der Box. Damit musste der zukünftige MotoGP-Pilot von Platz 18 in den Italien-GP starten. Eingeklemmt im brutal umkämpften Mittelfeld stürzte der Spanier dann noch vor Mitte des Rennens von der Piste.
Vor dem Hintergrund, dass das Ducati Corse Management von einem Durchmarsch Aldeguers zum Moto2-Titel ausging, entwickelte sich die Saison bislang in eine völlig entgegensetzte Rechnung. Weltmeisterschaften lassen sich nur durch Vermeiden von Fehlern gewinnen. Für den jungen Aldeguer ist die Situation zwar keine Katastrophe, denn sein Deal für den Aufstieg in die Königsklasse ist in trockenen Tüchern. Doch ein Umstieg in die Topliga, der lässt sich mit einer starken Moto2-Saison im Rücken besser bewältigen.
Ducati wird ebenfalls nicht glücklich sein. Doch in Bologna wird man auf die eigene Nase vertrauen, die Lage mit leichter Nervösität beobachten und weiterhin davon ausgehen, dass Aldeguer, wenn auch spät, noch in den Kampf um die Moto2-Krone eingreifen wird.
Ergebnisse Moto2-Rennen Mugello (2. Juni):
1. Roberts, Kalex, 12 Runden in 22:24,411 min
2. Gonzalez, Kalex, +0,067 sec
3. López, Boscoscuro, +0,934
4. Garcia, Boscoscuro, +1,192
5. Ogura, Boscoscuro, +1,253
6. Canet, Kalex, +1,859
7. Vietti, Kalex, +2,618
8. Guevara, Kalex, +3,349
9. Chantra, Kalex, +3,450
10. Ramirez, Kalex, +5,877
11. Moreira, Kalex, +6,516
12. Dixon, Kalex, +10,969
13. Öncü, Kalex, +11,782
14. Van den Goorbergh, Kalex, +11,930
15. Aji, Kalex, +13,036
WM-Stand nach 7 von 21 Rennen:
Garcia, 122 Punkte. 2. Roberts 115. 3. Ogura 99. 4. López 79. 5. Gonzalez 66. 6. Aldeguer 63. 7. Canet 58. 8. Arenas 48. 9. Alcoba 43. 10. Vietti 38. 11. Ramirez 35. 12. Chantra 35. 13. Arbolino 33. 14. Baltus 23. 15. Dixon 20. 16. Guevara 18.
Konstrukteure:
1. Boscoscuro, 154 Punkte. 2 Kalex 139. 3. Forward 6.