MotoGP: Marquez laut Bagnaia ohne Gegner

Von Gonzalez bis Dixon: Moderner Fünfkampf in Motegi

Von Thomas Kuttruf
Während Marc Marquez in der Königsklasse schon in Japan MotoGP-Champion werden kann und Moto3-Ass Rueda ebenfalls weit in Führung ist, bleibt der Moto2-Titelkampf weit offen. Fünf Piloten stechen vor Motegi heraus.

Auch wenn es in der Moto2-Weltmeisterschaft im Vergleich zu den anderen GP-Klassen vergleichsweise eng zugeht und die Krönung damit noch in weiter Ferne liegt, steht fest, dass Manuel Gonzalez das Mobility Resort in Motegi in jedem Fall als WM-Spitzenreiter verlassen wird. Das Ass der Intact-GP-Mannschaft liegt 39 Punkte in Front und schaffte es beim letzten GP in Italien, aus der Not eine Tugend zu machen. Trotz Schulterproblemen konnte er die Spitzenposition als Sechster um einen Zähler ausbauen.

Mit dem Japan-GP verbindet Manuel Gonzalez brillante und sonderbare Erinnerungen. Vor einem Jahr gelang auf halbtrockener Strecke der erste Moto2-Sieg. Zugleich sorgte der Pilot ungewollt für einen Eklat. Das sogenannte Hachimaki, ein in der japanischen Tradition als Symbol für bedingungslosen Kampfeinsatz, das Gonzalez in der Startaufstellung trug, provozierte den chinesischen Hauptsponsor (QJ Motors) der Gresini-Mannschaft so sehr, dass die Mannschaft ab Japan ohne den wichtigsten Geldgeber dastand.

Ohne Skandal, aber auch ohne Spitzenergebnisse kamen die nun schärfsten Verfolger von Manuel Gonzalez über die Runden. Aron Canet, der sich seit dem San-Marino-GP auf Punktegleichstand mit Diogo Moreira befindet, setzte vor einem Jahr auf die falschen Reifen und ging leer aus. Italtrans-Pilot und Moto2-Rookie Moreira löste die Aufgabe 2024 als Achter besser.

Im Trend der letzten Rennen spricht viel dafür, dass der Brasilianer dem Tabellenführer am gefährlichsten wird.  Seit dem Österreich-GP sammelte Moreira die meisten Zähler – zur Freude auch von Honda. Denn 2026 wird Moreira als einziger Moto2-Pilot in die MotoGP aufsteigen und für LCR Racing eine Kunden-Honda bewegen. Mit dem Vertrag in der Tasche kann Moreira im Endspurt der Moto2 sorgenfrei angreifen.

Auch die Zukunft von Aron Canet ist geregelt. Wie Gonzalez bleibt der Tattoo-Liebhaber in der Moto2, wechselt aber zur belgischen Marc-VDS-Mannschaft und auf eine Boscoscuro. Mittelfristiges Ziel ist der Wechsel in die Superbike-Abteilung des Teams.

Noch von der MotoGP träumt dagegen Canets Teamkollege Barry Baltus. Der Belgier zeigte 2025 einen bemerkenswerten Leistungssprung und kam mit einer starken Vorstellung in Misano bis auf 15 Punkte an Canet heran. Gelingt es Baltus die aktuelle Form auch bei den letzten sechs Rennen abzurufen, dann ist bis zum WM-Titel noch alles möglich. 2026 startet Baltus erneut für Fantic Racing.

Noch nicht endgültig abgeschrieben im Moto2-Titelkampf ist auch Jake Dixon. Bei noch 150 zu vergebenen Punkten und 75 Zählern Rückstand müsste der Brite allerdings zu seiner Form beim Saisonstart zurückkehren. Mit zwei Siegen in den ersten Rennen hatte der Marc-VDS-Pilot nach dem US-GP die WM-Tabelle angeführt. Mit dem Grand-Fahrerlager hat der Moto2-Routinier allerdings bereits abgeschlossen. Dixon, der 2026 in der Superbike-WM auf einer Werks-Honda zu sehen sein wird, geht als klarer Außenseiter in die Schlussphase der Weltmeisterschaft.

Rechnerisch ließe sich die Kandidatenliste für den Moto2-Titel noch weiter fortschreiben. Doch die drei folgenden Piloten der Tabelle, Celestino Vietti, Dani Holgado und Senna Agius konnten 2025 zwar mindestens einen GP gewinnen, doch es fehlt die Konstanz bei den Spitzenresultaten.

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen:

1. Manuel Gonzalez, 227 Punkte. 2. Aron Canet 188. 3. Moreira 188. 4. Baltus 173. 5. Dixon 152. 6. Vietti 141. 7. Holgado 128. 8. Agius 104. 9. Arenas 101. 10. Öncü 100. 11. Ramirez 92. 12. Alonso 84. 13. Roberts 84. 14. Guevara 79. 15. Salac 79.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 378. 2. Boscoscuro 235. 3. Forward 13.

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