Wir gratulieren: MZ-Legende Horst Fügner ist 90!

Von Wolfgang Wirth
Horst Fügner hat viel für MZ geleistet

Horst Fügner hat viel für MZ geleistet

Der Chemnitzer Horst Fügner, MZ-Werksfahrer und Vizeweltmeister der Klasse bis 250 ccm 1958, feiert heute seinen 90. Geburtstag.

Angefangen hat der Fügner Horst mit der «Rennfahrerei», wie er oft sagt, Anfang der 1950er-Jahre, als nach dem 2. Weltkrieg sein erstes Rennmotorrad zusammengebastelt wurde. In Dessau auf dem Autobahnkurs hatte er 1950 den Einstieg ins Rennfahrerleben, auf dem Sachsenring gelang ihm 1952 zum 25. Jubiläum der Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal mit einer IFA-RT 125 ein dritter Platz hinter den Großen der damaligen Zeit: Hermann-Paul Müller und Karl Lottes auf Mondial.

Heute erinnert er sich mit Stolz und gerne an diese Zeit, als man in «seiner zweiten Heimat – in Zschopau» unter Walter Kaaden das IFA-Rennkollektiv entwickelte. «Dort gehörte ich neben Erhard Krumpholz, Siegfried Haase und Bernhard Petruschke zur Mannschaft», erinnert sich Horst Fügner.

Fahrerische und menschliche Qualitäten

Dann begann für den Chemnitzer ein einmaliger Erfolgszug in der 125er-Klasse. Siege und Podiumsplätze in Stralsund, am Sachsenring, in Schleiz, Rostock, Halle, in Leipzig, auf dem Nürburgring und in Brünn. «Wir hatten damals elf PS bei nicht mal 1000 Umdrehungen in der Minute in der Kiste», meinte Horst Fügner bei einem Besuch im Rennsportmuseum am Sachsenring.

Es wurde noch besser, als 1958 der Einstieg in die Motorrad-Weltmeisterschaft in den Klassen 125 und 250 ccm begann. «Ernst Degner war dazu gekommen, sodass der Horst sich voll auf die Viertellitermaschine, die immerhin 36 PS leistete, konzentrieren konnte», sagte der Zschopauer Christian Steiner, ehemaliger Mitarbeiter der Werbeabteilung von MZ, und schwärmt heute noch von den Spezialkenntnissen, von seinen fahrerischen und menschlichen Qualitäten. «Er war für viele Fahrer das große Vorbild», so Steiner.

Das Jahr 1958 sollte für Fügner das erfolgreichste seiner Laufbahn werden. Nach sechs Läufen wurde der Sachse Vizeweltmeister in der 250er-Klasse – ihm gelang im schwedischen Hedemora der erste WM-Sieg für MZ. «Und auf dem Nürburgring wurde ich Zweiter», schmunzelt Fügner, der sich auch gut erinnert, «wie oft die MV-Agusta-Leute aus Italien, Ubbiali und Provini, gegenüber der MZ die Segel streichen mussten.»

Schwerer Unfall 1959

1959 begann erfolgversprechend: Auf der Insel Man, in Hockenheim und Assen, standen die Plätze 2 bis 4 zu Buche, als Horst Fügner im Training der Klasse bis 125 ccm beim WM-Lauf in Spa Francorchamps verunglückte und mit schweren Kopfverletzungen in ein Klinikum gebracht werden musste. Mit dem Rennsport war es vorbei.

Im Zschopauer-Werk begann sein neues Leben – und täglich fuhr Fügner bis ins hohe Alter mit dem Motorrad zur Arbeit.

50 Jahre später traf Fügner im Rennsportmuseum am Sachsenring den Rad-Weltmeister Täve Schur und bedankte sich herzlich bei dem Magdeburger für einen Blumenstrauß, den «Täve» ihm ans Krankenbett gebracht habe. Schur: «Wir waren 1959 zur Rad-WM in Belgien. Da habe ich das mit dem Unfall erfahren und bin einfach ins Krankenhaus gefahren. Da liegt einer aus der Heimat, dachte ich. Aber der Horst hat davon nichts mitbekommen.» Der Kreis schloss sich nach fünf Jahrzehnten.

Heute freut sich der Jubilar über ein Treffen am Sachsenring, als ihn der neunfache Weltmeister Valentino Rossi in die Arme schloss und meinte, dass er MZ kenne und viel über die Historie gelesen habe. Seine Augen leuchten, wenn über die großen Rennen am Sachsenring gesprochen wird, wenn er täglich neueste Informationen über die MotoGP-, Superbike- oder Formel-1-WM verarbeiten kann, sich bei einem Saunagang entspannt und wenn das Gespräch auf seine Frau kommt, die er in den 1950er-Jahren geheiratet hat, und Jahrzehnte glücklich mit ihr leben konnte.

Vor allem aber haben ihm seine Motorsportfreunde zugerufen: «Danke, lieber Horst für den schönen Motorsport, den du uns gegeben hast und weiter eine gute Zeit!»

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