Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Draufgänger Takaaki Nakagami: Nützlicher Test

Von Günther Wiesinger
Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami

Der völlig unerschrockene Takaaki Nakagami fliegt mit seiner Italtrans-Kalex regelmässig vom Motorrad. Das soll sich jetzt ändern.

Der Italtrans-Moto2-Team mit den Piloten Takaaki Nakagami und Julán Simón erlebte gestern in Mugello einen sehr produktiven Testtag, der in zwei Teile geteilt wurde – vor dem Regen und nach dem Regen. Am Vormittag war es ständig trocken, am Nachmittag konnten nur eineinhalb Minuten genützt werden.

Nakagami und seine Technikcrew kümmerten sich in erster Linie um die Kupplungsprobleme. Der Japaner blieb beim Montag-Test unter seiner Quali-Zeit, er fuhr auch Long-runs mit elf und zwölf Runden und kümmerte sich um den Reifenverschleiss, der sehr zufriedenstellend ausfiel.

Der erst 21-jährige Takaaki Nakagami fuhr 64 Runden und legte Zeiten von 1:52,864 und 1:52,847 min vor. «Wir haben die Kupplung geprüft, um dieses Problem besser zu verstehen», berichtete Nakagami. «Wir haben dann einiges geändert, mein Gefühl war von Anfang an gut. Besonders der Hinterradgrip schien besser zu werden, auch das Reinfahren in die Kurven gelang dadurch besser. Beim Long-run war meine Pace sehr gut. In der letzten Runde bin ich noch 1:52,8 min gefahren. Das war wichtig, denn einzelne schnelle Runden waren in dieser Saison nie ein Problem für uns. Aber die Renndistanz.»

Julián Simón (er fuhr in Mugello seinen 160. Grands Prix) spulte mit seiner Kalex 51 Runden ab und schaffte eine Zeit von 1:53,567 min. «Wir sind auch im Regen gefahren», schilderte der 26-jährige Spanier, der 2009 Achtelliter-Weltmeister und 2012 WM-Zweiter in der Moto2-Klasse war und 2013 erst zweimal gepunktet hat. «Wir haben Vergleiche gemacht und neue Ideen ausprobiert. Wir waren eine Sekunde schneller als im GP-Training. Ich muss sagen, es ist hilfreich, wenn man einen so schnellen Teamkollegen hat. Jetzt weiss ich, wo unser Limit liegt. Ich weiss, ich muss noch schneller wären. Und ich werde alles daran setzen, um am übernächsten Wochenende in Barcelona weiter nach vorne zu kommen.»

Nakagami steht unter Druck: Er gilt als Honda-Lieblknd und soll spätestens 2015 in die MotoGP befördert werden. In der Köningsklasse fährt momentan kein aussichtsreicher Japaner mit.

Simón, immerhin achtfacher GP-Sieger, war im Mugello-Qualifying mit einer Sekunde Rückstand auf Nakagami (zweitbeste Quali-Zeit) nur 17., im Rennen kam er über Platz 17 (Rückstand auf Kalex-Markenkollege Redding 32,1 Sekunden) nicht hinaus.

Manche Szene-Kenner sagen: Simón hat seit seinem fürchterlichen Barcelona-Crash 2011 (sein Bein wurde übel zugerichtet, er humpelt noch immer) nie mehr seine alte Form gefunden.

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