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Wie lange noch mit Einheitsmotoren?

Kolumne von Günther Wiesinger
Kallio (36) vor Cortese (11) und Pasini (54): die Moto2-WM bite viel Action

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Die Kritik an den Einheitsmotoren in der Moto2-Klasse ist verstummt. Für 2016 könnte sich trotzdem alles ändern.

Was wurde gelästert, als die Dorna 2007 und 2008 zum ersten Mal darüber nachdachte, die 250er-Zweitakt-WM abzuschaffen und durch eine 600-ccm-Viertatklasse mit Einheitsmotoren zu ersetzen.

Von Eintopf und Einheitsbrei war die Rede, von Markenpokal und von Hinterhofbastlern, die künftig die Fahrwerke konstruieren würden.

Aber Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta wollte einfach das 250-ccm-Monopol von Seriensieger Aprilia beenden. Die Italiener schröpften die Teams wie Interwetten drei Jahre lang mit jeweils 1,3 Millionen Euro Leasinggebühr, eine Weiterentwicklung, die ihren Namen verdiente, fand nicht statt.

Inzwischen läuft die Moto2-Kategorie in der vierten Saison, die Kritiker sind verstummt. Suter, Kalex und Speed-up (vormals Aprilia) blieben als Fahrwerkslieferanten, die Qualität ist garantiert.

«Selbst ich war skeptisch», sagte Valentino Rossi auf dem Sachsenring. «Aber in der Moto2 sind blitzsaubere Motorräder zu sehen, die Rennen sind spannend und abwechslungsreich. Und die letzten zwei Weltmeister, Bradl und Márquez, sind auch in der MotoGP-Klasse schnell.»

Auch das Konzept mit den 600-ccm-Vierzylinder Motoren, abgeleitet von den serienmässigen Honda CBR 600RR, hat sich glänzend bewährt. Sie leisten rund 128 PS, die Teams bezahlen 56.000 Euro im Jahr und bekommen bei jedem Rennen frische Triebwerke, sie haben Nummern und werden verlost, niemand wird bevorzugt.

Nicht nur die Motoren sind einheitlich, auch die Reifen, die Elektronik und die Schmierstoffe.

Drei Jahre lang war die Schweizer Firma GEO Technology für die Vorbereitung und die Revisionen der Motoren zuständig, jetzt ist die Firma ExternPro aus dem Technopark Aragón am Werk.

Auch für 2014 und 2015 sind die Einheitsmotoren von Honda festgeschrieben. Die Moto2-Teams stimmten einhellig für eine Beibehaltung dieses Konzepts.

Was nach 2015 kommt, ist offen. KTM würde gerne eine Öffnung und eine Markenvielfalt sehen, entweder mit 600-ccm-Vierzylindern oder noch besser mit 500-ccm-Zweizylindern. KTM-Rennchef Pit Beirer: «Dann könnten Knowhow sowie Zylinder, Pleuel und Kolben von der Moto3 und MotoGP verwendet werden.»

Eine dritte Überlegung: die Dorna schreibt die Einheitsmotoren-Vergabe neu aus, dann können neben Honda auch die restlichen Japaner, dazu BMW, Ducati, Mahindra und KTM eine Offerte einreichen.

«Momentan tendieren wir zur Beibehaltung der Einheitsmotoren», sagte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber wir haben noch Zeit.»

Nach Meetings mit den Teams und Herstellern soll bis zum Frühjahr 2014 beratschlagt werden.

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