Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valencia: Tom Lüthi gewinnt nach hartem Fight

Von Kay Hettich
Tom Lüthi profitierte von einem Missgeschick von Tito Rabat, gewann aber dennoch verdient den Valencia-GP

Tom Lüthi profitierte von einem Missgeschick von Tito Rabat, gewann aber dennoch verdient den Valencia-GP

Weltmeister Tito Rabat und Tom Lüthi lieferten sich beim Valencia-GP ein gnadenlos Duell um den letzten Moto2-Sieg der Saison 2014. In einem kuriosen Finale gewinnt der Schweizer. Punkte für Aegerter, Schrötter, Folger.

Interwetten-Ass Tom Lüthi und Weltmeister Tito Rabat fuhren im Moto2-Rennen in Valencia in einer eigenen Liga – den Dritten, Johann Zarco, distanzierten sie um fast elf Sekunden! Bis zur letzten Runde führte Rabat das Rennen an, Lüthi fand keinen Weg am MarcVDS-Piloten vorbei. Doch beim Sprint zum Zielstrich beschleunigte das Bike des Spaniers nicht durch, Lüthi konnte vorbeiziehen und nach Motegi seinen zweiten Saisonsieg einfahren.

«Für mich war das eine Riesenüberraschung, aber dann realisierte ich, dass er einen Fehler gemacht hat oder ihm der Gang heraussprang – ich weiss es nicht», freute sich Tom über das unerwartete Geschenk. «Tito im Rennen zu überholen war zu schwierig, ich musste immer eine weite Linie fahren.»

Maverick Vinales brachte sich selbst um den Vize-Titel in der Moto2. Der zukünftige Suzuki-Pilot in der MotoGP verpasste den Bremspunkt kolossal und schoss Mika Kallio ab, der den Vize-Titel ebenfalls im Visier hatte. Beide mussten das Rennen aufgeben. Der Finne wurde dadurch kampflich Vize-WM. Vinales klagte nach dem Sturz über Schmerzen in der Schulter, eine Untersuchung im Medical-Center ergab aber keine Verletzung.

Bei den übrigen deutschsprachigen Teilnehmern lief es gemischt. Auf dem Weg zu einem vierten Rang wurde Dominique Aegerter in den letzten Runden noch von Xavier Simeon (5.) und Luis Salom (4.) abgefangen. Der Sachsenring-Sieger musste sich noch mit dem  sechsten Rang abfinden.

Marcel Schrötter, der im Qualifying Rang 6 eroberte, glänzte im Rennen mit harten Kämpfen und Platz 8. Damit liegt er in der WM-Tabelle unter den Top-10. Saisonziel erreicht.

Der siebte Startplatz brachte Jonas Folger kein Glück. Nach einem guten Start musste der Bayer gestürzten Piloten ins Kiesbett ausweichen. Seine Aufholjagd vom Ende des Feldes brachte das Kalex-Ass bis auf Rang 13 nach vorne.

Ein an sich starkes Rennen fuhr der Schweizer Robin Mulhauser. Nur von Position 26 ins Rennen gestartet, kämpfte sich der Technomag-Pilot bis Position 14 nach vorne, in den letzten Rennrunden fiel der 23-Jährige auf Rang 17 zurück und verpasste auch im letzten Saisonrennen seine ersten WM-Punkte.

Enttäuschend der Valencia-GP für Randy Krummenacher: Nur Platz 22.

Für Sandro Cortese war das letzte Saisonrennen der Moto2 bereits nach wenigen hundert Metern beendet. Im Gerangel der ersten Runde rutschte der Moto3-Weltmeister von 2012 aus und konnte das Rennen nicht mehr fortsetzen.

So lief das Rennen:

Start: Rabat mit kleinem Vorsprung in die erste Kurve, dann Lüthi, Marbidelli und Zarco. Aegerter auf P6, Schrötter P9, Sturz Cortese. Vinales schiesst Kallio ab, beide stürzen. Folger muss durchs Kiesbett und fällt auf P32 zurück.

Runde 1: Rabat und Lüthi und eine Sekunde in Führung, dann Zarco, Morbidelli und Aegerter. Schrötter zurück auf P11, Krummi P19

Runde 3: Schnellste Rennrunde Aegerter. Vinales kommt mit drei Runden Rückstand zurück auf die Piste. Schrötter wieder vor auf P9. Sturz von Julian Simon und Alex Pons.

Runde 4: Rabat und Lüthi führen weiterhin um eine Sekunde vor Zarco, Morbidelli und Aegerter. Vinales gibt das Rennen endgültig auf.

Runde 5: Morbidelli stürzt, Aegerter rückt auf P4 vor. Sturz Lucas Mahias. Schnellste Rennrunde Lüthi auf P2.

Runde 7: Lüthi wieder schnellste Rennrunde. Pasini gibt auf, Warokorn stürzt, kann aber weiterfahren. Folger auf P23.

Runde 9: Rabat versucht Lüthi abzuschütteln, aber der Schweizer folgt dem Weltmeister wie ein Schatten. Vorsprung auf Zarco auf 1.8 sec an gewachsen, Aegerter 3 sec zurück. West und Schötter kämpfen um P8.

Runde 11: Die Spitze gibt gnadenlos Gas – Zarco bereits 2,5 sec zurück, Aegerter 4 sec hinten Rabat/Lüthi, Schrötter P9, Mulhauser P14, Krummi P17.

Runde 12: Lüthi übernimmt kurzfristig die Führung, muss aber weit gehen und Rabat schlüpft innen wieder durch.

Runde 13: Schnellste Rennrunde Lüthi in 1.35,331 min.

Runde 16: Keine Veränderungen an der Spitze, Zarco auf P3 schon 3,8 sec hinten, Aegerter (4.) 6,9 sec. Schrötter als Neunter am Hinterrad von Anthony West. Mulhauser P15, Krummi P17, Folger P18.

Runde 17: Folger vorbei an Krummi auf P17. Aegerter

Runde 20: Lüthi versucht immer wieder ein Überholmanöver gegen Rabat, aber der Spanier kann immer wieder kontern. Simeon (5.) kommt Aegerter immer näher. Schrötter am Hinterrad von West. Mulhauser nicht mehr in den Punkten.

Runde 22: Zwischen Lüthi und Rabat werden immer häufiger die Ellbogen ausgefahren. Rabat fährt Kampflinie.

Runde 23: Zarco sicher auf P3. Aegerter fällt hinter Simeon und Salom auf P6 zurück. Schrötter P9, Mulhauser P16, Folger P17, Krummi P23.

Runde 27: Letzte Runde – Lüthi probiert es wieder auf der Bremse, aber erfolglos - auch Rabat bremst extrem spät. Auf der Zielgeraden beschleunigt Rabat nicht normal heraus und Lüthi schnappt sich den Sieg! Dritter Zarco. Aegerter P6, Schrötter P8, Folger P13, Mulhauser P17, Krummi P22.

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