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Moto3-Weltmeister: Arge Enttäuschungen in der Moto2

Kolumne von Günther Wiesinger
Ist der Aufstieg vom 250-ccm-Einzylinder-Viertakter (55 PS) zu den 600-ccm-Vierzylindern (128 PS) so schwierig? Einige Champions versagen kläglich, andere glänzten auf Anhieb.

Ein Blick auf die WM-Tabelle in der Moto2-Klasse offenbart nach sieben von 18 Rennen in dieser Saison einen merkwürdigen Zustand: Einige ehemalige Moto3-Weltmeister tun sich extrem schwer in der von Kalex dominierten Kategorie, die mit 600-ccm-Einheitsmotoren von Honda bestritten wird und seit 2010 existiert.

Und das sind die Fakten:

– Sandro Cortese (26), Moto3-Weltmeister 2012 auf Red Bull KTM, hält sich n seiner vierten Moto2-Saison nach dem Catalunya-GP nur an 21. Position der WM mit zehn Punkten.

– Alex Márquez (20), Moto3-Weltmeister 2014 auf der Estrella Galicia 0,0-Honda, liegt in seine zweiten Moto2-Saison bei Marc VDS Racing mit kargen 5 Punkten sogar nur auf dem 22. WM-Rang.

– Danny Kent (22), Moto3-Weltmeister 2015 auf der Leopard-Honda von Kiefer Racing, hat es in sieben Rennen in seiner zweiten Moto2-Saison (nach 2013) bei Leopard-Kiefer Racing auch nur auf zwölf Punkte gebracht, er ist WM-Achtzehnter.

Nicht viel besser sieht es bei Miguel Oliveira aus, der den Moto3-Titel auf der Red Bull KTM im Vorjahr nur um sechs Punkte an Kent verlor: Der unbestrittene Ausnahmekönner aus Portugal muss sich mit dem 14. Zwischenrang und tristen 23 Punkten begnügen. Kent und ihm waren Top-5-Ergebnisse zugetraut worden.

Die Ursachen für dieses Versagen sind vielfältig. Viele ehemalige Moto3-Asse steigen mit zu hohen Erwartungen in die neue Kategorie und stürzen dann oft – wie Alex Márquez, der es 2016 schon auf sechs Rennstürze bei sieben Rennen brachte. Manche Fahrer – wie offenbar Kent – wurden nach dem Moto3-Titelgewinn anscheinend überschätzt. Der Brite brauchte in der kleinsten Klasse auch fünf Jahre, bis er meisterhafte Ergebnisse abrufen konnte.

Sandro Cortese (26) gewann den WM-Titel in der kleinsten Hubraumklasse sogar erst nach acht Jahren.

Da waren Maverick Viñales, Alex Rins und Jack Miller zielstrebiger. Offenbar haben wir es bei diesem Trio auch mit anderen fahrerischen Kalibern zu tun.

Viñales und Rins siegten in der Moto2-WM gleich im ersten Jahr. Viñales kassierte im ersten Jahr (2014) gleich vier Moto2-GP-Siege und wurde WM-Dritter, zwei Jahre später war er schon Dritter beim MotoGP-Rennen in Le Mans, mit 21 Jahren wird er Teamkollege von Rossi bei Movistar-Yamaha in der MotoGP-WM.

Auch Jonas Folger schaffte den Umstieg in die Moto2 schwungvoll: Er fuhr in seiner Rookie-Saison 2014 zweimal auf Platz 3, 2015 gewann er dann zwei Rennen, aber 2016 liegt er nach zwei Podestplätzen (Dritter in Las Termas, Zweiter in Jerez) nur auf dem sechsten WM-Rang, 59 Punkte hinter Leader Rins.

Alex Rins schaffte im ersten Moto2-WM Jahr 2015 ebenfalls immerhin zwei GP-Siege (gegen den übermächtigen Zarco), er wurde auf Anhieb Vizeweltmeister und führt die WM in seiner zweiten Saison an.

Jack Miller schenkte sich die Moto2-Klasse sogar. Er wechselte nach der Saison 2014 von der Moto3 direkt in die MotoGP. Und der erst 21-jährige Australier eroberte am Sonntag in Catalunya seinen ersten Top-Ten-Platz in der Königsklasse.

Eines ist zeichnet sich ab: Für ein paar ehemalige Moto3-Weltmeister sind die MotoGP-Träume voraussichtlich schon für alle Zeiten geplatzt.

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