Tim Georgi: Kriegt er noch eine Wildcard für Brünn?

Von Günther Wiesinger
Das Team Freudenberg, KTM und Dorna wollen für den 18-jährigen deutschen Nachwuchsfahrer Tim Georgi eine Wildcard für den Grand Prix in Brünn besorgen. Georgi fuhr dort 2017 Bestzeit im FP1.

Carsten Freudenberg setzte 2017 auf dem Sachsenring und in Brünn den heute 18-jährigen Tim Georgi auf einer KTM mit einer Wildcard im Moto3-WM-Lauf ein.

Der Teambesitzer aus Sachsen ist überzeugt, dass der Berliner das Zeug zum GP-Fahrer hätte. Er bedauerte beim deutschen WM-Lauf am Wochenende, dass Georgi in diesem Jahr mit einer drei Jahre alten Maschine im Kiefer-Team in der Junioren-WM einen schweren Stand hat.

«Es ist auch schade, dass Tim in diesem Jahr keine Wildcard in der WM bekommt», stellte Freudenberg am Donnerstag im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Er schlug vor, Tim in Misano, Aragón oder Valencia in der WM fahren zu lassen. «Ein Einsatz würde vielleicht 12.000 bis 15.000 Euro kosten», sagte Freudenberg.

SPEEDWEEK.com besprach diese Idee am Wochenende mit Carlos Ezpeleta. Der Dorna-Sportdirektor gab zu bedenken, dass in Spanien und Italien die zwei Wildcard-Plätze durch einheimische Fahrer beschlagnahmt werden. Aber er fand einen freien Platz für den GP von Tschechien in Brünn (3. bis 5. August).

«Tim Georgi und auch Dirk Geiger wären die einzigen deutschen Nachwuchsfahrer, die das Niveau für die Moto3-WM hätten», meint Freudenberg. «Sie haben beide schon Meistertitel eingefahren. Tim hat es ja 2017 in Brünn schon bewiesen, zumindest auf nasser Fahrbahn. Im Idealfall müssten er und Geiger ein Jahr in der Junioren-WM mit bestem Material fahren und dann in den GP-Sport geholt werden. Momentan fährt Tim in Spanien, aber nur sieben Rennen im Jahr; er sitzt zu wenig auf dem Motorrad. Er braucht besseres Material und ein finanziell gesichertes Umfeld.»

Zur Erinnerung: Tim Georgi war im ersten freien Training in Brünn 2017 im Nassen mit 1 sec Vorsprung Schnellster, im FP2 Sechster, das Rennen beendete er an 18. Stelle, nur 15,1 Sekunden hinter dem Sieger.

Der blonde Georgi war schon 2016 beim Team Freudenberg beim Heim-GP mit einer Wuldvard angetreten – mit 16 Jahren. 2917 nahmn er auf einer Yamaha des Freudenberg.Zeams auf dem KLausitzring mit einer Wildcard am Supersport-300-WM-Lauf teil.

2017 gewann Georgi im Freudenberg-Team im Northern Europe Cup (NEC) die GP-Kategorie, Geiger die Standardklasse bei Kiefer.

Carsten Freudenberg hat bisher noch nie ein GP-Team geleitet.

«Denn mein Vater Michael hat eine Fahrschule mit 20 Beschäftigten, ich habe ein Motorradgeschäft mit acht Mitarbeitern. Wir könnten gar nicht zu 19 Grand Prix im Jahr kommen.»

In diesem Jahr bestreitet Georgi die CEV-Repsol Moto3-Junioren-WM für Kiefer Racing, sein Teamkollege Geiger den European Talent Cup.

«Wir können jetzt bis Brünn kaum das nötige Sponsorgeld für die Wildcard-Kosten für Tim auftreiben. Er hat ja in diesem Jahr bisher keine überragenden Ergebnisse», meint Carsten Freudenberg. «Aber wenn uns die Dorna ein bisschen entgegenkommt, lässt sich das machen. Ich schätze, Kiefer würde Tim für die WM freigeben.»

Inzwischen haben sich Dorna und KTM bereit erklärt, das Projekt «Wildcard für Tim Georgi in Brünn» zu unterstützen, indem die Nenngebühr von 3500 Euro (sie umfasst auch die Reifem, das Einheitsöl, die ECU usw.) reduziert wird und KTM bei der Bereitstellung des Materials mithilft. Für den Rest wollen Carsten und Vater Michael Freudenberg noch Sponsoren suchen.

Am Wochenende in Sachsen fuhr der 23-jährige Luca Grünwald für Freudenberg auf einer KTM in der Moto3-WM auf Platz 20.

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