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Pedro Acosta: Ein Rookie ist Moto3-Weltmeister 2021!

Von Nora Lantschner
Weltmeister: Pedro Acosta, der Hai von Mazarrón

Weltmeister: Pedro Acosta, der Hai von Mazarrón

Nach dem Red Bull-Rookies-Cup-Gesamtsieg kürte sich Pedro Acosta in seinem ersten Jahr in der Moto3-WM zum Weltmeister. Was den 17-jährigen Spanier aus dem Red Bull KTM Ajo Team so besonders macht.

Pedro Acosta wurde am 25. Mai 2004 in Mazarrón in der Region Murcia geboren, sein Vater ist ein Fischer – daher kommt auch sein Nickname, der «Hai von Mazarrón». Seinen ersten Titel holte er 2013 auf den Minibikes in Spanien, 2015 gewann er die Cuna de Campeones in der Klasse MiniGP 110, 2017 kürte er sich zum spanischen Meister in der PreMoto3-Klasse.

Im MotoGP-Paddock sorgte Acosta schon im Vorjahr für Furore, als er die ersten sechs Rennen im Red Bull MotoGP Rookies Cup ausnahmslos gewann. 2019 hatte er die «Road to MotoGP»-Nachwuchsserie übrigens schon hinter Carlos Tatay als Gesamtzweiter beendet. Nun ist Acosta nach Johann Zarco, Danny Kent, Brad Binder, Joan Mir, Jorge Martin und Enea Bastianini der siebte Rookies-Cup-Absolvent, der sich zum Weltmeister kürt.

Rookies-Cup-Dominator 2020

Im Vorjahr erklärte Rookies-Cup-Seriensieger Acosta selbstbewusst: «Mein Manager Albert Valera hat mir vor der Saison gesagt: ‚Du kannst mit jedem Bike schnell sein.‘ Ich habe mich mental darauf eingestellt, dass ich es schaffen kann. Ich glaube, ich gewinne das Rennen, bevor es startet. Wenn ich im Qualifying hinten lande, bin ich trotzdem happy, weil ich weiß, dass ich in der Spitzengruppe dabei sein kann. Ich weiß einfach, was ich auf allen Strecken schaffen kann.»

Allerdings riss die Serie des jungen Spaniers. Nach den sechs Siegen folgten in den folgenden sechs Rennen nur noch drei Podestplätze. Den Gewinn des Red Bull MotoGP Rookies Cup 2020 machte ihm trotzdem keiner mehr streitig. In der Moto3-Junioren-WM musste sich Acosta mit dem dritten Gesamtrang hinter Izan Guevara und Xavier Artigas abfinden.

Darauf folgte in diesem Jahr ein Traumstart in seine WM-Karriere: Pedro Acosta ist der erste Fahrer in der GP-Geschichte, der in seinen ersten vier WM-Rennen vier Mal in Serie auf dem Podest stand: Mit einem zweiten Platz und drei Siegen sammelte er zu Beginn der Saison 95 aus 100 möglichen Punkten!

Seinen ersten Triumph fixierte Acosta beim Doha-GP, dem zweiten Part des Katar-Doppels und seinem erst zweiten WM-Rennen, sogar nach Start aus der Boxengasse. Acosta ist übrigens erst der dritte Teenager, der noch vor seinem 17. Geburtstag drei oder mehr GP-Siege auf dem Konto hatte – neben Marco Melandri (3 Siege) und Maverick Viñales (4 Siege).

Lob von Marc Márquez und Aki Ajo

Auf Marc Márquez traf Acosta als Moto3-WM-Leader erstmals bei der Pressekonferenz in Jerez. Der achtfache Weltmeister zeigte sich angetan von seinem Landsmann, der nach dem phänomenalen WM-Einstand schon als sein Nachfolger gehandelt wird: «Dein Fahrstil gefällt mir. Du fährst in den Kurven nicht so rund wie die meisten anderen Moto3-Fahrer. Du fährst spitz in die Kurven rein. Auf den Stop-and-Go-Strecken bist du gut!»

«Es passiert immer wieder, dass diese außergewöhnlichen Piloten einen neuen Fahrstil für ihre Kategorie erfinden, sogar im Road Racing», meinte Aki Ajo, der seinem Fahrer viel angeborenes Talent bescheinigt. «Was man bei Pedro erkennt: Beim Bremsen und beim Reinfahren in die Kurven hat er besondere Fähigkeiten. Er fokussiert sich sehr auf das kräftige Bremsen und das schnelle Einlenken und Turning. In diesem Bereich ist er sehr stark. Dazu kommt: Er hat ein sehr gutes und besonderes Gefühl mit dem Motorrad. Auch was den Grip betrifft.»

Der Teamchef lobt aber auch Pedros «old style»-Verhalten, weil er dem Rennsport alles unterordnet, sehr fokussiert ist, alles Wissen begierig aufsaugt und sich wenig um die sozialen Netzwerke schert. «Er braucht gewisse unwichtige Dinge nicht, um sein Selbstvertrauen zu stärken.»

Kevin Schwantz als Idol

Ebenfalls bemerkenswert für einen 17-Jährigen: Sein großes Idol ist Kevin Schwantz, 500-ccm-Weltmeister von 1993. Dabei wurde Acosta erst zehneinhalb Jahre nach dem Titelgewinn der Suzuki-Legende geboren. Dennoch schaute sich Pedro mit seinem Vater immer wieder die Videos aus der Schwantz-Zeit an.

Als es beim Austin-GP zum Aufeinandertreffen mit dem Helden seiner Kindheit kam, verschlug es Acosta glatt die englische Sprache: «Puh, ich bin nervös», gestand der Spanier, der mit dem Texaner darüber lachen konnte. Einen Tipp für den WM-Kampf gab es vom 25-fachen 500-ccm-GP-Sieger übrigens auch noch: «Sei einfach clever. Ich bin überzeugt, dass du es schaffen kannst!»

Den zweiten Matchball verwandelte Acosta in Portimão schließlich stilecht mit einem Sieg, seinem sechsten Triumph der Saison. Damit tat es der Ajo-Jungstar Loris Capirossi gleich, der 1990 ebenfalls in seiner Rookie-Saison in der Klasse 125 ccm den Titel holte.

Mit 17 Jahren und 166 Tagen ist Acosta auch der zweitjüngste Weltmeister der Geschichte, Capirossi war bei seinem ersten Triumph um gerade einmal einen Tag jünger.

Für KTM ist es der fünfte Moto3-Fahrertitel nach Sandro Cortese (2012), Maverick Viñales (2013), Brad Binder (2016) und Albert Arenas (2020).

Moto3-Stand Fahrer-WM (nach 17 von 18 Rennen):

1. Acosta 259 Punkte (Weltmeister 2021). 2. Foggia 213. 3. Garcia 168. 4. Masia 155. 5. Fenati 155. 6. D. Binder 149. 7. Antonelli 145. 8. Guevara 115. 9. Sasaki 113. 10. Migno 110. 11. Alcoba 85. 12. Deniz Öncü 84. 13. Suzuki 76. 14. McPhee 72. 15. Toba 64. 16. Rodrigo 60. 17. Salac 58. 18. Nepa 53. 19. Artigas 47. 20. Yamanaka 47. 21. Tatay 32. 22. R. Rossi 29. 23. Adrián Fernández 28. 24. Dupasquier 27. 25. Kunii 15. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Holgado 4. 29. Izdihar 4. 30. Azman 3. 31. Kelso 2. 32. Surra 1.

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