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Alessandro Tonucci (MTA): «Großer Schritt in die WM»

Von Jordi Gutiérrez
MTA-Teammanager Alessandro Tonucci spricht im Interview mit SPEEDWEEK.com über die Rückkehr in das Grand-Prix-Fahrerlager und stellt seine beiden Moto3-WM-Piloten Stefano Nepa sowie Ivan Ortolá vor.

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Alessandro Tonucci kehrt 2022 als Teammanager in die Moto3-WM zurück und bringt mit MTA ein neues italienisches Team an den Start. Als Fahrer wurden der Italiener Stefano Nepa und Ivan Ortolá aus Spanien verpflichtet. Nepa bestreitet seine fünfte Saison in der Moto3-WM, er ist 20 Jahre alt. Der 17-jährige Ortolá gewann 2021 den Finallauf des Red Bull MotoGP Rookies Cups in Aragón und landete auf dem vierten Gesamtrang der erfolgreichen Nachwuchsrennserie. In der Moto3-Junioren-WM eroberte er den zweiten Platz hinter dem neuen Champion Daniel Holdago. Tonucci und sein Team vertrauen auf KTM-Motorräder.

Alessandro Tonucci trat 2009 in der 125ccm-Klasse für das Junior GP Racing Dream-Team an. Nach der Zeit mit Aprilia pilotierte er in der neuen Moto3-Klasse 2012 und 2013 eine Honda, ehe er zwei Jahre lang mit Mahindra auf Punktejagd ging (CIP und Outox Reset Drink Team). Danach fuhr er noch sechs Mal für die Tasca Scuderia. 2017 wurde er dort während der laufenden Saison vom aktuellen Moto2-Weltmeister Remy Gardner abgelöst.

In 94 Rennen stand Tonucci, der heute 28 Jahre alt ist, einmal auf dem Podest. In Japan wurde er 2012 Dritter. Er sammelte 86 WM-Punkte und drehte zwei Mal die schnellste Runde. Zuletzt trat er in zunächst in Zusammenarbeit mit Leopard, später mit Avintia in der Italienischen Meisterschaft CIV, der Spanischen Meisterschaft CEV und dem European Talent Cup an.

«Als ich 2016 meine aktive Laufbahn beendete, war ich zunächst Sportdirektor in der Italienischen Meisterschaft, doch unsere Projekte haben sich sehr schnell weiterentwickelt und wir sind in die Moto3-Junioren-WM aufgestiegen», erklärte Tonucci am Rande der IRTA-Tests auf dem Autódromo do Algarve von Portimao im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Wir kämpften 2021 mit Ivan Ortolá in der Moto3-Junioren-WM und im Red Bull MotoGP Rookies Cup um den Titel.»

«Im vergangenen Jahr tauschten wir die technische Crew komplett aus und wir erreichten mit Ortolá erstklassige Resultate», erklärte Tonucci. «Leider fehlte dem Jungen am Beginn der Saison etwas an Konstanz, da wäre sogar noch etwas mehr möglich gewesen, aber letztendlich war es insgesamt ein sehr gutes Jahr für uns. Neben Ivan haben wir mit Stefano Nepa einen erfahrenen Piloten verpflichtet und so glaube ich, haben wir eine gute Balance mit dieser Fahrerbesetzung gefunden.»

«Ich bin natürlich sehr gespannt, was uns jetzt nach dem Aufstieg in die Moto3-WM erwartet», gesteht Tonucci. «Meine Fahrer haben beide einen guten Grundspeed und deshalb können wir sicher auch gute Ergebnisse von ihnen erwarten. Stefano kam am Ende der Saison 2021 immer wieder in Podiumsnähe und das stimmt mich optimistisch. Ivan soll sich weiter entwickeln, er soll viel lernen und dann können wir auch einige Top-Platzierungen in das Visier nehmen. Wir sind ein junges neues Team und so wollen wir unsere Ziele für die ersten Rennen nicht zu hoch stecken.»

«Es ist ein großer Schritt von der Junioren-WM in die Moto3-Weltmeisterschaft, vor allem auch aus ökonomischer Sicht», weiß Tonucci. «Aber wir haben uns so entschieden, um eine neue sportliche Herausforderung anzunehmen. Ich kann die Kräfteverhältnisse noch nicht genau einschätzen, aber zum Saisonbeginn in Katar werden wir wissen, wo wir tatsächlich stehen. Ich bin sehr glücklich, auf diese Art in die Weltmeisterschaft zurückzukehren.»

Den dreitägigen IRTA-Test in Portugal beendeten seine Schützlinge Nepa und Ortolá auf den Plätzen 20 und 22 der kombinierten Zeitenliste.

Moto3-Test Portimão, kombinierte Zeiten (19.-21. Februar):

1. Foggia, Honda, 1:46,990 min
2. Migno, Honda, 1:47,042
3. Guevara, GASGAS, 1:47,324
4. Suzuki, Honda, 1:47,390
5. Sasaki, Husqvarna, 1:47,553
6. David Muñoz, KTM, 1:47,618
7. Masia, KTM, 1:47,654
8. Deniz Öncü, KTM, 1:47,659
9. Garcia, GASGAS, 1:47,696
10. Toba, KTM, 1:47,699
11. Tatay, CFMOTO, 1:47,734
12. Riccardo Rossi, Honda, 1:47,759
13. McPhee, Husqvarna, 1:47,794
14. Surra, Honda, 1:47,837
15. Fellon, Honda, 1:47,851
16. Yamanaka, KTM, 1:47,943
17. Holgado, KTM, 1:47,984
18. Ogden, Honda, 1:47,988
19. Adrian Fernandez, KTM, 1:48,074
20. Nepa, KTM, 1:48,173
21. Artigas, CFMOTO, 1:48,174
22. Ortolá, KTM, 1:48,377
23. Bartolini, KTM, 1:48,382
24. Bertelle, KTM, 1:48,577
25. Kelso, KTM, 1:48,607
26. Aji, Honda, 1:48,692
27. Moreira, KTM, 1:48,780
28. Whatley, Honda, 1:49,041
29. Carrasco, KTM, 1:49,293

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