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Peter Öttl zu John McPhee: «Das Risiko ist zu groß»

Von Jordi Gutiérrez
Peter Öttl mit John McPhee, der 2022 nur in Katar in der Startaufstellung stand

Peter Öttl mit John McPhee, der 2022 nur in Katar in der Startaufstellung stand

Peter Öttl schildert, warum das geplante Comeback von Husqvarna-Moto3-Werksfahrer John McPhee in Portimão nicht zustande kam, und lässt durchklingen, dass David Salvador auch für den Jerez-GP die erste Wahl ist.

Vor sechs Wochen brach sich John McPhee bei einem Supermoto-Trainingssturz zwei Wirbel, weshalb er schon die Grand Prix in Indonesien, Argentinien und Texas verpasste. Sein Comeback war beim Sterilgarda Max Racing Team eigentlich fest für den Europa-Auftakt in Portugal eingeplant. Der 27-jährige Schotte bekam von MotoGP Medical Director, Dr. Ángel Charte, am Donnerstag in Portimão allerdings kein grünes Licht für die Rückkehr auf seine Husqvarna.

Teamteilhaber Peter Öttl erklärt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com die Hintergründe: «Die letzten Aufnahmen waren bei John vor drei Wochen gemacht worden. Sein Arzt meinte, so wie es nach drei Wochen aussah, könnte er mit Sicherheit davon ausgehen, dass es nach sechs Wochen verheilt sei. Mit dieser Information hat sich John entschieden, hier wieder zu fahren – auch weil es ihm körperlich wieder gut gegangen ist und er sein Training wieder so weit forcieren konnte, dass er überzeugt war, hier fahren zu können. Die Ärzte haben sich hier alles angeschaut, Dr. Charte hat zusätzlich einen Spezialisten konsultiert. Sie haben sich die Bilder von vor drei Wochen angeschaut und sind zum Schluss gekommen, dass es nach sechs Wochen noch nicht möglich ist zu fahren – auch nicht nach sieben, also auch in Jerez noch nicht.»

Das Risiko sei zu hoch, bestätigte Öttl: «Er kann ein Motorrad fahren, aber ein Sturz kann fatale Folgen haben. Diese Verantwortung kann natürlich keiner übernehmen. Aus diesem Grund gibt es auch von unserer Seite keine Einwände. Wie es uns erklärt worden ist, war es eine klare Sache, dass er hier in Portimão und auch in Jerez nicht fahren kann. Das Risiko ist zu groß und das muss man akzeptieren. Natürlich war die Entscheidung für John extrem hart. Es war für ihn aber auch eine klare Sache. Wir haben uns das beide angehört und es akzeptiert.»

Als Ersatz wurde kurzfristig wieder David Salvador aufgeboten. «Ich hatte in der letzten Woche Kontakt mit seinem Management. Wir haben uns darauf geeinigt, dass er, falls John wirklich nicht fahren könnte, noch einmal fahren würde. Am Donnerstagabend war es dann trotzdem ziemlich knapp. Die erste Besprechung war zwar schon um 13 Uhr, die finale Entscheidung fiel aber erst um 16.30 Uhr – da war es in Spanien schon 17.30 Uhr. Es war auch mit allen anderen organisatorischen Dingen ziemlich knapp, aber ich bin froh, dass sie sich dann ins Auto gesetzt haben und schnellstmöglich die 600 km hergefahren sind. Sie sind die Nacht durchgefahren, eine Stunde hat er noch im Hotel verbringen können, die restliche Zeit im Auto geschlafen. Am Freitag um 9 Uhr war er pünktlich auf dem Motorrad», schilderte Öttl.

«Er hat in Austin einen ordentlichen Job gemacht und ich wollte nicht jedes Mal einen anderen Fahrer holen. Für mich macht es mit dem gleichen Fahrer mehr Sinn: Er kennt jetzt das Team, er kennt das Motorrad – und jetzt kennt er auch noch die Strecke. Jetzt ist für ihn alles einfacher und wir kennen ihn auch schon. Es macht für mich mehr Sinn, einem jungen Fahrer zwei bis drei Mal die Chance zu geben.»

Wird Salvador also auch noch den Spanien-GP auf der Werks-Husqvarna bestreiten? «Über Jerez haben wir jetzt noch nicht gesprochen, aber aus meiner Sicht macht es Sinn. Natürlich wollen wir aber erst dieses Wochenende abwarten. Bis jetzt hat er es wirklich gut gemacht. Wenn das Wochenende gut verläuft, dann ist es sinnvoll, dass er auch das dritte Rennen fährt.»

Das würde für Salvador einen straffen Zeitplan bedeuten, denn ab Montag steht für den 18-jährigen Spanier ein Test in Estoril an. «Ja, Montag und Dienstag testet er zum ersten Mal mit Laglisse in Estoril. Dann fährt er bei uns möglicherweise den Grand Prix in Jerez und dann eine Woche später das erste Rennen in der Junioren-WM. Dann ist er perfekt vorbereitet, würde ich sagen», fasste Peter Öttl zusammen.

Moto3, Portimão, kombinierte Zeiten nach FP2:

1. Mario Aji, Honda, 2:02,491 min
2. Diogo Moreira, KTM, + 0,053 sec
3. Riccardo Rossi, Honda, + 0,075
4. Carlos Tatay, CFMOTO, + 0,098
5. Daniel Holgado, KTM, + 0,167
6. Ryusei Yamanaka, KTM, + 0,410
7. Jaume Masia, KTM, + 0,665
8. Lorenzo Fellon, Honda, + 0,777
9. Scott Ogden, Honda, + 0,849
10. Tatsuki Suzuki, Honda, + 0,903
11. Andrea Migno, Honda, + 0,906
12. Ayumu Sasaki, Husqvarna, + 0,965
13. Izan Guevara, GASGAS, + 0,997
14. Sergio Garcia, GASGAS, + 0,998
15. David Salvador, Husqvarna, + 1,060

Ferner:
19. Dennis Foggia, Honda, + 1,888 sec

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