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Peter Öttl: Wie das neue Liqui-Moly-Team funktioniert

Von Günther Wiesinger
Valencia-GP: Ayumu Sasaki gewann 2022 zwei Rennen und wurde WM-Vierter

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«Wir treten nach außen hin wie ein Team auf. Aber Jürgen Lingg wird für die Moto2 verantwortlich sein, ich für die Moto3», sagt Peter Öttl über das neu gebildete deutsche Liqui-Moly-Husqvarna-Team.

Das bisherige Sterilgarda Max Racing Team verschwindet nach vier Jahren und immerhin acht GP-Siegen aus der Moto3-Weltmeisterschaft. Denn Teamgründer Peter Öttl hat sich statt mit Max Biaggi mit dem Liqui-Moly-Team aus Memmingen verbündet, das 2023 erstmals in zwei GP-Klassen antreten wird. In der Moto2 mit Europameister Lukas Tulovic und dem diesjährigen MotoGP-WithU-Yamaha-Piloten Darryn Binder, in der Moto3 mit den Öttl-Schützlingen Ayumu Sasaki und Collin Veijer.

Die Liqui-Moly-Mannschaft besteht künftig im Grunde aus zwei getrennten Teams, denn die beiden Moto3-Slots gehören Peter Öttl, die beiden Moto2-Teamplätze sind im Besitz der Intact-Truppe, die 2022 im zehnten Jahr des Bestehens endlich die ersten Meisterschaften gewann. Tulovic dominierte in der Moto2-EM, Domi Aegerter im MotoE-Weltcup.

Nach außen hin wird das fusionierte Team aber als Einheit auftreten. «Wir haben unsere Projekte zentralisiert», hält Peter Öttl fest. «Im Endeffekt ist es ein Team, das in zwei GP-Klassen antritt. Jürgen Lingg macht die Moto2, ich die Moto3; so sind die Aufgaben aufgeteilt. Wer jetzt genau welche Verträge unterschreibt und wer welche Rechnungen bezahlt, darauf will ich gar nicht im Detail eingehen. Es ist ein Team, nicht zwei, und es gibt für jede Klasse einen Verantwortlichen.»

Aber da Peter Öttl bei der IRTA und Dorna als Teambesitzer gilt, ist er auch im Besitz der Fahrerverträge für die Moto3-WM.

«Die Fahrerentscheidung ist auf meiner Seite», bestätigt der 57-jährige Bayer und fünffache GP-Sieger (3x 80 ccm, 2x 125 ccm), «aber in Zusammenarbeit mit Husqvarna; das war schon immer so. Natürlich stimmt man sich in einem Team ab. Es ist immer interessant zu wissen, was Jürgen Lingg denkt, denn unsere Moto3-Fahrer sollen ja in Zukunft auch für unsere Moto2-Abteilung interessant sein. Der Plan ist, einen starken Moto3-Fahrer zu haben wie jetzt Sasaki, der künftig die Möglichkeit hat, intern bei uns in die Moto2 aufzusteigen. Das machen ja die erfolgreichen Teams von Aspar Martinez bei GASGAS und Aki Ajo bei KTM vor. Deshalb wird man sich über die Moto3-Fahrer mit Jürgen Lingg abstimmen.»

Öttl hat ja in seinem Team auch schon seinen Sohn Philipp (Moto3-GP-Sieger in Jerez 2018) sowie Aron Canet und Romano Fenati für die Moto2-Klasse ausgebildet. 

Die Erfolge des Moto3-Teams von Peter Öttl:

2018: GP-Sieg mit Philipp Öttl, KTM, Jerez
2019: Drei GP-Siege mit Aron Canet, KTM; WM-Rang 2
2020: GP-Sieg mit Romano Fenati, Husky, Misano, WM-Rang 14
2021: GP-Sieg mit Romano Fenati, Husky, Silverstone, WM-Rang 5
2022: Zwei GP-Siege mit Ayumu Sasaki, Husky, WM-Rang 4
2022: Ein GP-Sieg mit John McPhee, Husky, WM-Rang 11


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