Xavier Artigas (CFMOTO): «Das Ziel ist zu gewinnen»

Von Thorsten Horn
Beim WM-Finale 2021 feierte Xavier Artigas seinen ersten GP-Sieg und wechselte danach ins Team CFMOTO Racing PrüstelGP. Nach dem enttäuschenden WM-Rang 16 im Vorjahr soll es 2023 wieder in Richtung Podest gehen.

Groß waren die Erwartungshaltungen von Xavier Artigas und seinem neuen Team CFMOTO Racing PrüstelGP vor dem Saisonstart 2022. Die Saison 2021 hatte der Spanier auf einer Honda des Teams Leopard Racing auf dem 15. Platz abgeschlossen, aber beim Saisonfinale in Valencia seinen ersten Sieg gefeiert. Die erhoffte Fortsetzung dieses Trends blieb aus, stattdessen verschlechterte er sich in der Endabrechnung 2022 sogar um eine Position. Seine besten Einzelresultate waren seine zwei fünften Plätze in Jerez und Assen.

«Es gab 2022 keine großen Probleme, auf die wir die Ergebnisse zurückführen können. Aber das Team und das Motorrad waren für mich neu und die CFMOTO für das Team ebenfalls. Wir hatten auch zwei verschieden Crew-Chiefs über die Saison, was auch nicht gerade geholfen hat. Es kamen verschiedene Dinge zusammen, dann sind die Resultate einfach nicht so gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ich habe 2022 auch für die neue Saison gearbeitet und schaue positiv nach vorn», meinte der 19-jährige Spanier am Rande der öffentlichen Teampräsentation am Sonntag am Sachsenring im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Das ist mein zweites Jahr im Team CFMOTO Racing PrüstelGP, worüber ich sehr glücklich bin. Jeder im Team ist großartig. Sie helfen und vertrauen mir, was sehr wichtig ist. Das Ziel ist, zu gewinnen – ganz klar. Wir wissen, dass wir es schaffen können, denn ich glaube an das Team und umgekehrt das Team an mich. Ich werde mein Bestes geben, so wie immer», unterstrich Artigas.

Mit 1,80 m ist Xavier Artigas nicht gerade der Kleinste in der kleinen Hubraumklasse, was er aber nicht als Problem ansieht. «Der Durchschnitt in der Moto3 ist ungefähr 1,65 m. Okay, da bin ich schon ein Stück größer, aber dafür kontrolliere ich mein Gewicht [61 kg, Anm.] ganz gut. Es sind vielleicht auch ein paar Kilo mehr als die meisten meiner Konkurrenten, aber dafür bin ich mit meiner Fitness recht zufrieden. Von daher bin ich in der Moto3 noch ganz gut aufgehoben. Es ist halt, wie es ist», sagt er zu seinem vermeintlichen biologisch bedingten Manko.

Diese Aussage verlangte förmlich umgehend nach der Frage zu seinen Zukunftsplänen und dem Fernziel MotoGP. So antwortete Artigas: «Natürlich schaut jeder Rennfahrer nach der MotoGP, denn dort möchte jeder hin. Aber bevor ich den nächsten Schritt mache, muss ich erst in der Moto3 richtig gut werden. Voriges Jahr war kein gutes Jahr, was bedeutet, dass sich mein Fahrplan in der Moto3 um ein weiteres Jahr verlängert hat. Wenn ich stark genug bin, kann ich den nächsten Schritt machen. Ist man noch nicht konkurrenzfähig, ist der Sprung zu groß.»

Begeistert war der 19-jährige Spanier bei der Teampräsentation auch wieder von den euphorischen Fans am Sachsenring. «Es war großartig im Vorjahr hier beim Grand Prix. Es waren schon sehr viele CFMOTO-Fans da, obwohl CFMOTO ganz neu in der WM war. Ich glaube aber, dass hat mehr mit dem Team und dem Sachsenring an sich zu tun. Das hat man auch bei der Teampräsentation wieder gesehen. Unglaublich, wie viele Fans trotz Schnee gekommen sind. Diese Unterstützung ist auch für den Spirit des Teams sehr wichtig, um an die Spitze zu kommen. Und uns Fahrer freut das natürlich auch», hielt er fest.

Bei der Analyse des letzten Jahres kam man auch auf seinen damaligen Teamkollegen, seinen Landsmann Carlos Tatay, zu sprechen. Zur Zusammenarbeit mit ihm äußerte sich Xavier Artigas diplomatisch: «Mit Carlos war die Zusammenarbeit auf und neben der Strecke nicht besonders gut. Eigentlich haben wir jeder unser eigenes Ding gemacht. Wir haben verschiedene Mentalitäten, aber das war trotzdem okay, weil wir uns deswegen auch nicht gleich bekämpft haben. Wir sind eher professionell damit umgegangen.»

In diesem Jahr tritt nun der ebenfalls 19-jährige Australier Joel Kelso (2022 WM-21. im Team CIP Green Power) als Neuling im Team an der Seite von Xavier Artigas an. Über ihn sagt Xavi: «Er ist gut. Ich kenne ihn von der Junioren-WM und anderen Rennen in Spanien. Wir hatten schon einige gute Racing-Momente gemeinsam. Wir sind Freunde, aber nicht auf der Strecke. Da draußen ist keiner von den Jungs mein Freund, aber das ist ja normal. Ich glaube, mit Joel wird die Zusammenarbeit besser, zumindest im Training. Wir wollen gemeinsam CFMOTO und das Prüstel-Team an die Spitze bringen und letztendlich selbst davon profitieren.»

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