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Peter Öttl nach Munoz-Triumph: Die Arbeit geht weiter

Von Thomas Kuttruf
Erster GP-Sieg für David Munoz dank Teamwork bei Intact-GP. Mit auf dem Bild – Munoz` Kumpel Fermin Aldeguer

Erster GP-Sieg für David Munoz dank Teamwork bei Intact-GP. Mit auf dem Bild – Munoz` Kumpel Fermin Aldeguer

Nach einer harten Startphase und andauernder Durststrecke folgte beim Aragon-GP die Erlösung: David Munoz gelang auf der Intact-KTM der erste GP-Sieg. Teamchef Peter Öttl feierte mit – und rief dann wieder zur Arbeit.

Tosender Jubel in der Box der deutschen Mannschaft Liqui Moly Dynavolt Intact GP – der erste Grand-Prix-Sieg des Spaniers David Munoz überhaupt und der erste Sieg der erfolgsverwöhnten Einheit um Peter Öttl nach dem Weggang von Collin Veijer sorgten für enorme Erleichterung.

Bis zum achten GP des Jahres musste das Team warten, dann war ein wichtiges Etappenziel erreicht. Bereits bei den Wintertests hatte Teamchef Peter Öttl zwar die hohen Erwartungen an beide Intact-Neuzugänge bestätigt, doch zugleich klar gemacht, dass noch viel Arbeit mit den jungen Piloten bevorsteht.

Und so kam es auch – wobei speziell David Munoz stellenweise für mehr Kopfschmerzen als Rookie Guido Pini sorgte. Munoz, der durch seine überaus forsche Fahrweise nicht erst seit 2025 ständig auf dem Radarschirm der Rennkommissare ist, zauberte immer wieder schnelle Zeiten auf den Asphalt, doch bis zur ersten Zielankunft vergingen vier Rennen.

Als David Munoz in Losail als Sechster über die Linie kam, war ein wichtiger Zwischenschritt erreicht. Im Nachgang des großen Erfolgs im MotorLand Aragón berichtete Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Wir reden von einem kontinuierlichen Arbeits- und Lernprozess mit David. Und auch bei mir hat es eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, wie wir gemeinsam an der Verbesserung der Konstanz arbeiten können. Die ersten vier Rennen waren für alle vor allem ein reines Lernen.»

Der Bayer ergänzt: «An der Methodik haben wir dabei nichts Gravierendes geändert, aber wir haben dann immer besser verstanden, wie wir David helfen können, konstanter in seinen Leistungen zu werden. Das ist auch seine Haltung und Erwartung – deswegen ist er in unser Team gekommen –, damit wir ihm sagen, wie er seinen enormen Speed in konstante Ergebnisse bringen kann. Daher ist die Arbeit mit ihm auch eine große Freude. David ist sehr offen, in jeder Hinsicht kooperativ, und er nimmt alles an, was wir besprechen.»

Auch nach dem verhagelten Saisonstart mit Stürzen und unnötigen Fehlern in Serie gab es keine lauten Worte. Öttl: «Wir sprechen immer ruhig, aber bestimmt und mit klaren Worten. Das ist Teil der Arbeit, und je mehr man so zusammenarbeitet, desto mehr zeigen sich die Ergebnisse. Und man muss auch genau hinsehen, denn etliche Dinge, die passiert sind, waren nicht seine Schuld, teilweise war es schlicht Pech.»

Peter Öttl erleichtert: «Und das erste Mal, dass die Arbeit des gesamten Teams sichtbar wurde, das war in Aragon. Ein großartiges Gefühl, für David und die ganze Mannschaft.»

Doch der langjährige GP-Pilot Öttl ist lange genug im Geschäft, um im Feiermodus zu verharren: «Bei aller Freude – die Arbeit geht jetzt weiter, mit der gleichen Methode und der gleichen Intensität. Es wäre falsch zu glauben, dass nun der Korken aus der Flasche ist und alles von alleine gelingt. Überheblichkeit ist ein großes Risiko, dessen müssen wir uns bewusst sein.»

Der erfolgreiche Teamchef räumt aber auch ein: «Aber es ist auch ein Vorteil, dass jetzt der Druck des ersten Sieges bei David weg ist. Eine Bestätigung, dass er auf dem richtigen Weg ist und sich die intensive Arbeit auszahlt.»

Ergebnisse Moto3 Aragon, Rennen (8. Juni):

1. David Munoz (E), KTM, 17 Runden in 33:33,745 min
2. Maximo Quiles (E), KTM, +0,050 sec
3. Alvaro Carpe (E), KTM, +0,381
4. David Almansa (E), Honda, +0,459
5. Luca Lunetta (I), Honda, +0,646
6. Angel Piqueras (E), KTM, +0,690
7. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,739
8. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,860
9. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +1,160
10. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +1,729
11. Taiyo Furusato (J), Honda, +3,639
12. Scott Ogden (GB), KTM, +6,517
13. Valentin Perrone (ARG), KTM, +6,581
14. Ruche Moodley (ZA), KTM, +7,253
15. Dennis Foggia (I), KTM, +15,449
16. Noah Dettwiler (CH), KTM, +22.739

WM-Stand nach 8 von 22 Rennen:

1. Jose Antonio Rueda, 149 Punkte. 2. Angel Piqueras 97. 3. Joel Kelso 86. 4. Alvaro Carpe 85. 5. Taiyo Furusato 67. 6. Luca Lunetta 63. 7. Adrian Fernandez 61. 8. Maximo Quiles 60. 9. David Almansa 56. 10. David Munoz 51. 11. Ryusei Yamanaka 49. 12. Matteo Bertelle 40. 13. Dennis Foggia 44. 14. Stefano Nepa 29. 15. Guido Pini 29.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 200 Punkte. 2. Honda 116.

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