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Noah Dettwiler (16.): Guter Speed, schlechtes Timing

Von Thomas Kuttruf
Noah Dettwiler fuhr im MotorLand auf den undankbaren 16. Platz

Noah Dettwiler fuhr im MotorLand auf den undankbaren 16. Platz

In seinem zweiten Jahr als Pilot der Moto3-Weltmeisterschaft kämpft der Schweizer Noah Dettwiler weiter für ein erstes Spitzenergebnis – in Aragon gab es wieder nur kurze Lichtblicke. Hellt sich der Karrierehimmel auf?

KTM-Pilot Noah Dettwiler kennt die Strecke des MotorLand Aragon bestens. Als Wahl-Spanier und Ex-Pilot der Junioren-GP hatte er schon oft Kontakt mit der Piste in der Nähe von Alcaniz. Profitieren konnte Dettwiler davon auch bei seinem zweiten Besuch als GP-Pilot des französischen CIP-Teams von Urgstein Alain Bronec nicht.

Wie zuletzt regelmäßig glich auch der achte GP einer Berg- und Talfahrt. Wieder kam der Pilot aus der Nähe von Basel erstaunlich eilig auf hohe Drehzahl – nach der ersten Viertelstunde des freien Trainings tauchte die Startnummer 55 im Bereich der Top 10 auf und am Ende der Session keimte nach Rang 18 der nächste Funke Hoffnung auf.

Doch auch beim Zeitkräftemessen der Moto3 auf spanischem Boden konnte der wieder komplett regenerierte Pilot am Samstag nicht weiter nachlegen. Dettwiler verpasste das Q2 und musste auch in Aragon wieder einmal von weit hinten losfahren – Startplatz 25.

Das Rennen selbst konnte dann ebenfalls als typisch bezeichnet werden, wobei der Leistungsschub nun am Ende statt zu Beginn einsetzte. Nahezu während des gesamten Rennens strampelte sich der Schweizer auf der grüngelben KTM um Platz 20 ab. Erst ganz zum Schluss die Überraschung: Als hätte man an Dettwilers Bike neue Reifen gehext, in den letzten beiden Umläufen konnte die #55 ein deutlich höheres Tempo als die vor ihm Gruppe gehen. Noah Dettwiler kassierte im Schlussspurt unter anderem Intact-Rookie Guido Pini sowie die beiden Snipers-Honda-Racer Carraro und Rossi. Als der 20-Jährige die Ziellinie erreichte, sprangen auf Rang 16 aber wieder kein WM-Zähler heraus.

Entsprechend betreten klangen die Worte des einzigen deutschsprachigen Piloten im gesamten WM-Fahrerlager: «Ich bin nicht gut in das Rennen gekommen. Schon der Start war schwach, aber das größere Problem machte mir zunächst der härtere Vorderreifen. Mehrfach habe ich Fehler gemacht, für diesen Reifen zu spät gebremst und dadurch zu große Radien gefahren. Es kam so in den ersten Runden überhaupt kein guter Rhythmus zustande.»

Und zum positiven Teil: «Hinten raus wurde es dann wesentlich besser, aber meine Vorteile konnte ich dann erst ganz zum Schluss ausspielen – immer habe ich noch vier Gegner geschnappt.»

Nach der langen Verletzungspause zum Saisonstart – erst zum vierten Wettkampf in Katar konnte Dettwiler einsteigen – und vier harten GP-Wochenenden steht der Teamkollege des Briten Scott Ogden noch ohne vorzeigbares Ergebnis da. Die CIP-Einheit stärkt dem Schweizer weiter den Rücken – doch der weiß selbst am besten, dass er seine GP-Karriere auch 2026 nur über Erfolgserlebnisse fortsetzen kann.

Großes Talent auf dem Rennmotorrad ist Noah Dettwiler nicht abzusprechen. Die nächste Chance, den vorhandenen Speed zur richtigen Zeit auszuspielen, bietet sich in Mugello, dem Mekka der Moto3-Windschattenschlachten.

Ergebnisse Moto3 Aragon, Rennen (8. Juni):

1. David Munoz (E), KTM, 17 Runden in 33:33,745 min
2. Maximo Quiles (E), KTM, +0,050 sec
3. Alvaro Carpe (E), KTM, +0,381
4. David Almansa (E), Honda, +0,459
5. Luca Lunetta (I), Honda, +0,646
6. Angel Piqueras (E), KTM, +0,690
7. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,739
8. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,860
9. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +1,160
10. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +1,729
11. Taiyo Furusato (J), Honda, +3,639
12. Scott Ogden (GB), KTM, +6,517
13. Valentin Perrone (ARG), KTM, +6,581
14. Ruche Moodley (ZA), KTM, +7,253
15. Dennis Foggia (I), KTM, +15,449
16. Noah Dettwiler (CH), KTM, +22.739

WM-Stand nach 8 von 22 Rennen:

1. Jose Antonio Rueda, 149 Punkte. 2. Angel Piqueras 97. 3. Joel Kelso 86. 4. Alvaro Carpe 85. 5. Taiyo Furusato 67. 6. Luca Lunetta 63. 7. Adrian Fernandez 61. 8. Maximo Quiles 60. 9. David Almansa 56. 10. David Munoz 51. 11. Ryusei Yamanaka 49. 12. Matteo Bertelle 40. 13. Dennis Foggia 44. 14. Stefano Nepa 29. 15. Guido Pini 29.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 200 Punkte. 2. Honda 116.

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