Wildes Dutzend: Quiles gewinnt Mugello-Moto3-Schlacht
Nicht der dominierende WM-Spitzenreiter Jose Antonio Rueda, sondern dessen junger Teamkollege Alvaro Carpe war von Startplatz 1 in den neunten Moto3-WM-Lauf des Jahres gestartet. Der Rookie schoss wie perfekt von der Stelle und rettete die Premium-Position in die erste Kurve San Donato – mit Teamkollege Rueda am Heck.
Der Blick tausender Mugello-Rennsport-Fetischisten rund um die Strecke richtete sich weiter nach hinten – auf Lokaldheld Guido Pini. Der Intact-Rookie aus Scarperia, rund 1 km entfernt von der Piste, hatte sich nach einem problematischen Qualifying von Position 20 schnell nach vorne gekämpft. Eingangs von Runde 3 tauchte der 17-Jährige bereits in den Top 10 auf.
Noch besser positioniert: David Munoz. Der Sieger des letzten Rennens rangierte auf Platz 5. Zugleich Aufregung bei der Mannschaft von Leopard Racing. David Almansa, der den Lauf in Runde 2 kurz angeführt hatte, kollidierte mit dem Briten Scott Ogden und stürzte früh aus dem GP.
Absolut furios: Valentin Perrone. Der Argentinier, 2024 noch Red Bull Rookies Cup am Gas, musste nach einer Strafe im Q2 vom letzten Platz losfahren. Bereits in Runde 4 lag Perrone auf Position 7 – nur Zehntel entfernt hinter Maximo Quiles, der Rueda auf Rang 2 verdrängt hatte.
Nach einem Drittel der Renndistanz von 17 Runden entwickelte sich das Rennen zu einer Pini-Party. Die Nummer 94 hatte sich weitere Gegner mitsamt Teamkollege Munoz geschnappt und Platz 4 eingenommen.
Eine Prognose zum Rennausgang war zu keinem Zeitpunkt möglich – 18 Fahrer kämpften innerhalb einer Sekunde, als das Feld in die zweite Rennhälfte brauste. Nur Sekunden später war die Leopard-Mannschaft komplett aus dem Rennen. Adrian Fernandez und Honda-Markenkollege Luca Lunetta flogen gemeinsam von der Piste. Guido Pini hatte sich derweil selbstbewusst auf Platz 2 geschoben. Doch in Runde 11 war der Pini-Traum beendet. Im Kampf um einen Spitzenplatz rutschte der Intact-Rookie in Correntaio von der Bahn. Guido Pini hatte großes Glück – der Crash passierte im Pulk und mehrere Konkurrenten verpassten den verunfallten Italiener nur knapp.
Durch die Abflüge hatte sich das Feld zwar dezimiert, doch vor dem Finale bestand die Führungsgruppe mit Alvaro Carpe in Front noch immer aus einem Dutzend Moto3-Racern.
Neben Rueda, Carpe und Angel Piqueras steckten auch die beiden Aspar-Piloten Dennis Foggia und Rookie Quiles in der Gruppe. Dazu rauften sich Furusato, Yamanaka, Kelso, Munoz, Carraro und Ogden um den Sieg.
Alvaro Carpe ging mutig als Führender in den letzten Umlauf. Auf der Geraden wurde der Ajo-Pilot von beiden Aspar-Fahrern geschluckt. Foggia musste sich Alvaro Carpe wieder beugen – doch Maximo Quiles blieb unerreicht. Der Rookie holte seinen ersten Moto3-Sieg mit einem Vorsprung von 0,006 s. Dennis Foggia feierte als Dritter ein Comeback auf dem Podest.
Mit Mini-Abstand folgten Rueda, Intact-Pilot David Munoz und der beste Honda-Vertreter Taiyo Furusato. Jose Antonio Rueda verteidigte die WM-Führung vor Angel Piqueras und Alvaro Carpe, Quiles verbesserte sich auf Platz 5.
Sehr enttäuscht verließ Noah Dettwiler die Rennbahn in der Schweiz. Wie schon zuletzt fand der Schweizer erst in den letzten Runden einen gleichmäßigen Speed. Mehr als Rang 19 war so nicht zu erreichen.
Ergebnisse Moto3 Mugello, Rennen (22. Juni):
1. Maximo Quiles (E), KTM, 17 Runden in 33:17,697 min
2. Alvaro Carpe (E), KTM, +0,006 sec
3. Dennis Foggia (I), KTM, +0,066
4. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,102
5. David Munoz (E), KTM, +0,212
6. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,312
7. Angel Piqueras (E), KTM, +0,426
8. Valentin Perrone (ARG), KTM, +0,448
9. Joel Kelso (AUS), KTM,+0,550
10. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +1,242
11. Nicola Carraro (I), Honda, +2,986
12. Scott Ogden (GB), KTM, +5,048
13. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +10,469
14. Stefano Nepa (I), Honda, +10,504
15. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +10,811
19. Noah Dettwiler (SUI), KTM, +16,482
WM-Stand nach 9 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 162 Punkte. 2. Angel Piqueras 106. 3. Alvaro Carpe 105. 4. Joel Kelso 93. 5. Maximo Quiles 85 6. Taiyo Furusato 77. 7. Luca Lunetta 63. 8. David Munoz 62 9. Adrian Fernandez 61. 10. David Almansa 56 11. Ryusei Yamanaka 55. 12. Dennis Foggia 49. 13. Matteo Bertelle 40. 14. Valentin Perrone 35. 15. Stefano Nepa 31.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 225 Punkte. 2. Honda 126.