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Hafeneger Motorsport coacht Motorsport Team Germany

Von Thorsten Horn
Jochen Kiefer, Philipp Hafeneger, Jason Rudolph, Thias Wenzel, Robin Siegert, Anina Urlaß, Stefan Nebel, Fynn Kratochwil und Lukas Tulovic (v. l. n. r.)

Jochen Kiefer, Philipp Hafeneger, Jason Rudolph, Thias Wenzel, Robin Siegert, Anina Urlaß, Stefan Nebel, Fynn Kratochwil und Lukas Tulovic (v. l. n. r.)

Hafeneger Motorsport ist ab sofort offizieller strategischer Partner des Motorsport Team Germany in Sachen Straßenrennsport. In Most coachten Stefan Nebel und Lukas Tulovic die deutschen Hoffnungsträger erstmalig.

Ab sofort kooperieren das Motorsport Team Germany respektive die ADAC Stiftung Sport in Sachen Straßenrennsport mit der Hafeneger Motorsport GmbH. Die vom ehemaligen Supersport-Vize-Europameister (2003) und erfolgreichen IDM-Superbike-Piloten Philipp Hafeneger geleitete Firma ist mit dem Ableger Hafeneger-Renntrainings unter anderem als Anbieter von Rennstreckentrainings bekannt.

Über diese Schiene bietet der 41-jährige Solinger gute Voraussetzungen zum Praxistraining und bringt dafür auch seine Star-Instruktoren Stefan Nebel und Lukas Tulovic ein.

Die offizielle Geburtsstunde und der Auftakt war vom 6. bis 8. Juni die Zusammenkunft im Rahmen des Hafeneger Renntrainings auf der Superbike-WM-Strecke im nordböhmischen Most. Dazu hatte Philipp Hafeneger unter anderem die beiden erwähnten Stefan Nebel und Lukas Tulovic aufgeboten.

Außer den regelmäßigen Besprechungen vor und nach jedem Turn sowie auf der Strecke angestellten Beobachtungen inklusive der vorhandenen Zeitnahme und Videoanalyse, nahm Lukas Tulovic die Talente bei ihrem Treiben auch vom Bike aus in Augenschein.

Sie begleiteten die Nachwuchspiloten Fynn Kratochwil, Anina Urlaß und Jason Rudolph auf und an der Rennstrecke. Zugleich ließ man den Teamkollegen von Anina Urlaß im NTC-Team Kiefer Racing, Thias Wenzel, sowie das Giuseppetti-Nebel-Hafeneger-Eigengewächs Robin Siegert mittrainieren.

Wichtig ist Philipp Hafeneger, so breit wie möglich, aber auch wie nötig, aufgestellt zu sein, um aus verschiedenen Expertisen das Optimum für die Fahrer herauszuholen. «Wir machen das mit mehreren Instruktoren, was sehr wichtig ist. Hafeneger Motorsport ist keine One-Man-Show. Vielmehr sind wir ein erfahrenes Team mit erfolgreichen Leuten. Wir werden die Fahrer auch bei ihren Rennevents so oft wie möglich betreuen», betonte Hafeneger.

Ein wesentlicher Vorteil bei den Hafeneger Renntrainings ist die üppige Streckenzeit. Doch es gibt auch einen Nachteil: «Die kleinen Racer fahren bei uns mit den regulären Renntrainings-Teilnehmern, aber mit den 600ern und 750ern passt das ganz gut», erklärte er. «Es wäre ein Luxus, wenn man die ganze Strecke für sie allein mieten könnte, aber das ist natürlich nicht der Fall. Wir sind selber einst in der Stiftung gewesen und wissen, dass das Wichtigste viel Fahrzeit ist.»

In diesem Jahr ist nur noch ein derartiges Event geplant, aber für die Zukunft plant man fünf Veranstaltungen über mehrere Tage. Hinzu kommen im Winter Pit-Bike-Trainings mit Coaching, die man bei und mit Dario Giuseppettis Motorace Academy in Spanien durchführen wird. Da Hafeneger Renntrainings auch Supermoto-Track-Days anbietet, sind auch auf diesem Gebiet Übungseinheiten geplant, schließlich fahren auch die Stars der Szene mit allem, was zwei Räder hat. «Motocross sehen wir jedoch mit gemischten Gefühlen, weil da die Verletzungsgefahr relativ groß ist.»

Auch wenn man sich nun gerade ganz am Anfang dieses neuen Projekts befindet, sollte träumen erlaubt sein. Philipp Hafeneger sieht das allerdings schon ziemlich konkret und meint dazu: «Unser Auftrag ist ganz klar, wir wollen mindestens einen bzw. eine in die WM bringen. Dabei war es uns ganz wichtig, dass wir auch Fahrer einladen können, die gar nicht im Kader des Teams Germany sind. Je mehr junge Fahrer zusammen sind, umso besser für jeden einzelnen.»

Perspektivisch wünscht sich Philipp Hafeneger, die Kandidaten in einem eigenen «Racing Team Germany» zunächst im NTC zusammenzuhalten. «Wir haben eine super Zusammenarbeit mit Honda, MCA Motorrad und Kiefer Racing. Mal sehen, wie weit wir unsere Ideen vorantreiben können.»

Klingt alles sehr vielversprechend und würde den Talenten ein Umfeld bieten, das spanischen Verhältnissen schon relativ nahe kommt. Dazu abschließend Philipp Hafeneger: «Ich sage immer: Der Spanier kocht auch nur mit Wasser, nur hat er es schon vorgewärmt. Aber da müssen wir hin. Fahren, fahren, fahren – vielleicht auch mal nicht mit der besten Technik, Hauptsache Praxis mit dem Motorrad.»

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