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Was wurde eigentlich aus Niccolo Antonelli?

Von Toni Schmidt
Niccolo Antonelli, als er 2022 für VR46 in der Moto2-WM fuhr

Niccolo Antonelli, als er 2022 für VR46 in der Moto2-WM fuhr

Vom Moto3-Hoffnungsträger zum Mitläufer in der Supersport-WM: Niccolo Antonelli steht für eine Karriere, die nie so richtig Fahrt aufgenommen hat – und sich nun im Mittelmaß einpendelt.

Es gibt Fahrer, die fuhren jahrelang in der GP-Szene mit. Manche sind nur wenige Jahre aktiv, andere fahren über mehr als ein Jahrzehnt mit – und plötzlich sind sie weg. Was macht eigentlich Niccolo Antonelli, vierfacher GP-Sieger und von 2012 bis 2022 Stammgast im GP-Paddock?

Seine Moto3-Karriere startete 2012 mit Gresini Racing. Als WM-14. lieferte er einen ordentlichen Einstand, doch der große Sprung blieb aus. Nach drei eher ernüchternden Jahren wechselte Antonelli zu Ongetta Rivacold, später bekannt als Snipers Team. 2015 gelang ihm dort sein Karrierehöhepunkt: Zwei Siege, zwei dritte Plätze, WM-Rang 5. Doch die Euphorie hielt nicht lange, 2016 reichte es nur noch zu einem Sieg – Ernüchterung machte sich breit.

Dann die Chance bei Aki Ajo. Wer unter der Leitung des Finnen fährt, der wird oft zum Champion geformt – Antonelli nicht. 2017 blieb er blass, Highlights: Fehlanzeige. Es folgten mäßig erfolgreiche Jahre bei SIC58 Squadra Corse (ein Sieg) und Avintia Esponsorama. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück, das zog sich durch seine gesamte GP-Karriere. Ein ernsthafter Titelkandidat war er nie.

2022 folgte der Sprung in die Moto2 – mit der VR46-Connection. Das Team von Valentino Rossi gab Antonelli eine Chance, doch der Neuanfang verpuffte: 20 Rennen, null Punkte. Nach der Saison war Schluss, im GP-Paddock fand sich kein Platz mehr.

Der Rückschritt in die Moto2-EM sollte 2023 die Wende bringen. Zehn Jahre WM-Erfahrung, da durfte man Top-5-Resultate erwarten. Doch bei MMR kam Antonelli nicht in Fahrt – oder das Team war schlicht nicht konkurrenzfähig. Immerhin hatte er seine Teamkollegen im Griff und holte in Estoril einen Podestplatz. Trotzdem: WM-Platz 11, viel zu wenig. Die Frage stand im Raum: Hatte noch jemand Geduld mit ihm?

Althea griff zu. Das Team suchte einen Stammfahrer für die Supersport-WM und setzte neben Piotr Biesikirski auf Antonelli. Auf der Ducati Panigale V2 sollte er liefern. Doch auch dort blieb er blass. Ein vierter Platz in Assen war sein Saisonhighlight, 46 Punkte bedeuteten WM-Rang 17 – für Teamchef Genesio Bevilacqua zu wenig, kämpfte man im Jahr zuvor noch mit Federico Caricasulo um den WM-Titel.

2025 der nächste Versuch: Yamaha statt Ducati, VFT Racing statt Althea. Doch auch dort fährt Antonelli bisher hinterher. Einige Punkte, aber außerhalb der Top-15 platziert in der Wertung. Die VR46-Connection ermöglicht vieles, doch auch sein Merchandise-Shop wurde 2024 nicht einmal aktualisiert. Mit 29 Jahren ist Antonelli kein Nachwuchstalent mehr. Eine Rückkehr ins GP-Paddock? So gut wie ausgeschlossen. Wahrscheinlicher: ein paar Jahre als solider Fahrer in Supersport-Teams.

Nicht immer trifft ihn die Schuld, in Donington wurde er im zweiten Rennen abgeräumt, man kämpft mit Abstimmungsproblemen. Nach jedem Wochenende betont er: Die Pace für Punkte sei da.

Somit reiht sich Antonelli in die lange Liste ehemaliger GP-Piloten, die im Superbike-Paddock ein neues Zuhause fanden. Doch anders als etwa Baldassari, Öttl oder Bulega ist Antonelli dort nicht zum Star gereift. Seine Karriere läuft weiter – ohne großen Glanz.

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