Ist Intact GP Talent Guido Pini schon wieder los?

Guido Pini mit Manager Emilio Alzamora
Auch beim vergangenen Rennwochenende auf dem Red Bull Ring überzeugte Moto3-Rookie Guido Pini. Der 17-Jährige fuhr wieder direkt ins Q2, schlug dort Teamkollege David Munoz und mischte auch im Rennen tapfer mit. Im Finale schaffte es Pini, bis an die Spitzengruppe heranzufahren, um dann als Neunter das dritte Top-10-Ergebnis in Serie heimzubringen.
Für sich gesehen eine mehr als angemessene Leistung, wenn man betrachtet, dass Guido Pini seine erste Moto3-WM-Saison fährt und zudem verletzungsbedingt quasi ohne Vorbereitung ins 2025er-Rennen ging. Als 14. der WM-Tabelle rangiert der junge Racer aus Mugello dabei aber «nur» auf Position 4 bei den Rookies. Maximo Quiles (Aspar), Alvaro Carpe (Ajo) und Valentin Perrone (Tech3) holten in den ersten 13 Rennen ihrer Moto3-Karriere noch mehr Punkte.
Während die Mannschaft aus Deutschland zufrieden ist mit dem Einstand des Vizemeisters der Junioren-WM 2024, vertritt das Lager um Pini offensichtlich eine andere Sichtweise. Denn dort wird der Pilot selbstkritisch an den anderen, spanisch sprechenden Rookies gemessen. Carpe etwa, der in WM auf Platz 5 liegt, musste sich dem Italiener bei den Junioren geschlagen geben. Dass im Team Pini Zweifel an dem Projekt bei Intact GP stehen, zeigt sich daran, dass man nach nur einer Saison eine neue Mannschaft sucht – und womöglich bereits fündig geworden ist.
Aus verlässlicher Quelle war zu erfahren, dass der junge Italiener vor einer Unterschrift bei Leopard Racing steht. Ausschlaggebend soll hier die italienische Teamführung bei Leopard sein. Die wünscht sich wieder einen Siegfahrer aus dem eigenen Land. Kommt es zu einer Unterschrift, müsste entweder Adrian Fernandez oder David Almansa auf Jobsuche gehen. Aus sportlicher Sicht ist das potenzielle Andockmanöver nur bedingt nachvollziehbar. Leopard setzt auf Honda-Material. Damit ließ sich 2025 bislang noch nichts gewinnen. In der Wertung der Hersteller gibt KTM mit 13 Siegen in Serie die Pace vor.
Der hochwahrscheinliche Absprung von Guido Pini dürfte GP-Urgestein Peter Öttl durchaus Bauchschmerzen bereiten. Ende 2024 ging Öttl hohes Risiko, um sich den damals noch 16-Jährigen aus der Junioren-WM zu holen. Erst beim letzten Event waren die Voraussetzungen mit einem Finish unter den Top-3 geschaffen und ein Grand-Prix-Vertrag konnte aufgesetzt werden. Sicher ist auch, dass Intact GP Wort hält und Pini konkurrenzfähiges Material zur Verfügung stellt. Nun deutet alles darauf hin, dass sich das von Emilio Alzamora gemanagte Talent ins Lager der Italiener verabschiedet, bevor die gemeinsame Ernte eingefahren ist.
WM-Stand nach 13 von 22 Rennen:
1. Rueda, 239 Punkte. 2. Piqueras 168. 3. Munoz 139. 4. Quiles 139. 5. Carpe 139. 6. Kelso 115. 7. Yamanaka 88. 8. Furusato 87. 9. Fernandez 79. 10. Almansa 79. 11. Foggia 76. 12. Perrone 72. 13. Lunetta 63. 14. Pini 51. 15. Bertelle 40.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 325 Punkte. 2. Honda 159.