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Episches Moto3-Rennen: MSi-Team mit Spielberg-Triumph

Von Thomas Kuttruf
Nach einem lange sehr geordneten Moto3-Rennen auf dem Red Bull Ring, eskalierte der Schlagabtausch in der letzten Runde. Piqueras, Yamanaka und Munoz durften nach einem intensiven Sechskampf aufs Podest.

Eine Horde von KTM wurde beim Spielberg-Qualifying erstmals von Rookie Valentin Perrone angeführt. Der Argentinier hatte sich am Red Bull Ring mit einem sehr beherzten Auftritt seine erste Pole-Position in der Moto3-WM geholt. Direkt neben Perrone machte sich zum Auftakt des großen Renntags zum Österreich-GP Angel Piqueras bereit. Piqueras hatte die Moto3-Konkurrenz in Spielberg bis dahin unter Kontrolle.

Hinter Yamanaka, Foggia, Quiles, dem ersten Honda-Piloten Adrian Fernandez und Alvaro Carpe ging WM-Spitzenreiter Jose Antonio Rueda von Position 8 in die Aufwärmrunde. Noah Dettwiler, einziger deutschsprachiger Moto3-Racer im Feld, musste das Rennen über 20 Runden von Platz 25 und damit aus der letzten Reihe angehen.

Pole-Setter Perrone behielt beim Start die Nerven, wurde aber eingangs von Kurve 1 von Piqueras abgefangen. Doch schon in weniger als hundert Metern folgte die Revanche des Argentiniers mit der Tech3-KTM. Sehr aggressiv legte Maximo Quiles los. Während der ersten Runden arbeitete sich der junge Aspar-Pilot von Startplatz 5 ans Hinterrad der Spitzenreiter, um Eingangs des zweiten Umlaufs das Kommando zu übernehmen.

Die erste Runde nicht beenden konnte der schnelle Rookie Cormach Buchanan – der Kiwi schmiss seine Boe-KTM in Kurve 4 neben die Piste.

Zwei Runden später hatte sich mit Quiles, Yamanaka, Piqueras und Perrone die erste Führungsgruppe gebildet. Während das Intact-GP-Duo mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf Platz 8 folgte, war Rueda bis auf Rang 10 zurückgefallen. In der Auftaktphase konnte der souveräne Tabellenführer das Tempo der Spitze nicht mitgehen.

Maximo Quiles zeigte an der Spitze furchtlosen Speed. Die beiden MSi-Piloten und Perrone konnten folgen, doch dahinter war nach fünf Runden bereits eine Lücke von zwei Sekunden entstanden.

In der zweiten Gruppe legte sich David Munoz ins Zeug. Der Spanier fuhr hinter Quiles die schnellsten Runden und kam nach Startplatz 14 nun bereits auf Position 6 nach vorne.

Kurz vor Mitte des Moto3-Rennens hatte Quiles seine erste Munition verschossen. Auch die beiden MSi-Racer konnten nun abwechselnd Führungsarbeit leisten. Valentin Perrone verhielt sich abwartend und folgte den Top-3 ohne Fehler.

Nach kurzer Atempause startete Quiles mit dem Beginn der zweiten Rennhälfte einen zweiten Versuch, die Konkurrenz von der Spitze aus zu kontrollieren, auch weil die Verfolgergruppe angeführt von Adrian Fernandez den Rückstand auf 1,3 sec verkürzt hatte.

Sieben Runden vor der Zielflagge dann der erste Fehler von Quiles. Der Nachwuchsheld der Mannschaft von Jorge «Aspar» Martinez verpasste die ideale Linie in Kurve 1 und wurde sofort von Piqueras und Perrone kassiert. Doch Quiles ließ den Schnitzer nicht auf sich sitzen und stellte die alte Reihenfolge in der gleichen Runde wieder her. Profiteur der Überholaktionen war Honda-Pilot Fernandez, der fünf Runden vor Schluss nur noch 0,8 sec hinter der Spitze fuhr.

Auch zu diesem späten Zeitpunkt war von Jose Antonio Rueda nichts zu sehen. Die Nummer 99 drehte ihre Runden unauffällig an neunter Stelle.

Im Finale spitzte es sich zu. Während sich Valentin Perrone ein großes Herz nahm und sich die Spitze zurückholte hatte Fernandez einen Fehler gemacht und Plätze verloren. Die noch größere Sensation deutete sich aber von Honda-Asia-Pilot Furusato an. Der Japaner hatte mit einer Serie schneller Runden die Lücke zur Führungsgruppe zugefahren und im Windschatten David Munoz mitgezogen.

Zwei Runden vor ging es zwischen sechs Piloten um den Sieg. Wie aus dem Nichts tauchte in der Schlacht der letzten Runden auch noch WM-Leader Rueda auf. Die Fans in Spielberg sahen eine epische Schlussrunde. Die Rangelei mit acht Piloten wirbelte alles noch einmal durcheinander, mit dem besten Ende für die MSi-Mannschaft von Teo Martin.

Angel Piqueras fuhr um Getümmel die schnellste Rennrunde, ging in Führung und wurde im letzten Sektor von Teamkollege Ryusei Yamanaka gedeckt. Zur Freude von Intact-GP drückte sich David Munoz auf Platz 3. Maximo Quiles blieb Rang 4 vor Rueda, der mit Platz 5 Schadensbegrenzung betrieb. Ruedas Vorsprung beträgt solide 71 Punkte. Im Gemetzel der letzten Runde unter die Räder kam der von ganz vorne losgefahrene Valentin Perrone: Platz 8.

Tragisch für die Schweizer Fans und die CIP-Mannschaft: Noah Dettwiler konnte auch in Österreich keine Bäume ausreißen. Die grüne KTM kam auf Platz 23 ins Ziel.

Ergebnisse Moto3 Spielberg, Rennen (17. August):

1. Angel Piqueras (E), KTM, 33:36,516 min
2. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +0,096 sec
3. David Munoz (E), KTM, +0,171
4. Maximo Quiles (E), KTM, +0,250
5. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,541
6. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,625
7. Valentin Perrone (ARG), KTM, +1,851
8. Adrian Fernandez (E), Honda, +2,141
9. Guido Pini (I), KTM, +2,194
10. Alvaro Carpe (E), KTM, +4,181
11. Joel Kelso (AUS), KTM, +4,204
12. David Almansa (E), Honda, +4,256
13. Dennis Foggia (I), KTM, +4,691*
14. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +5,331
15. Scott Ogden (GB), KTM, +9,374
16. Marcos Uriarte (E), KTM, +21,633
17. Ruche Moodley (ZA), KTM, +21,745
18. Casey O’Gorman (IRL), Honda, +21,874
19. Riccardo Rossi (I), Honda, +24,331
20. Nicola Carraro (I), Honda, +27,288
21. Eddie O’Shea (GB), Honda, +35,518
22. Arbi Aditama (IDN), Honda, +35,571
23. Noah Dettwiler (CH), KTM, +35,642
24. Stefano Nepa (I), Honda, +43,591
– Vicente Perez (E), Honda, 16 Runden zurück
– Cormac Buchanan (NZ), KTM, 20 Runden zurück

*3-Sekunden-Strafe

WM-Stand nach 13 von 22 Rennen:

1. Rueda, 239 Punkte. 2. Piqueras 168. 3. Munoz 139. 4. Quiles 139. 5. Carpe 139. 6. Kelso 115. 7. Yamanaka 88. 8. Furusato 87. 9. Fernandez 79. 10. Almansa 79. 11. Foggia 76. 12. Perrone 72. 13. Lunetta 63. 14. Pini 51. 15. Bertelle 40.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 325 Punkte. 2. Honda 159.

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