Moto3 ab 2028: Yamaha konkurrenzlos, zum halben Preis
2028, so der Beschluss von Herstellerbündnis MSMA, Teamvereinigung IRTA, dem Motorrad-Weltverband FIM sowie MotoGP-Vermarkter und Rechteinhaber Dorna Sports, wird die Moto3 inhaltlich neu aufgesetzt. Statt auf den filigranen 250er-Prototypen wird sich der Nachwuchs dann auf deutlich größeren und leistungsstärkeren Einheitsbikes für höhere Aufgaben empfehlen.
Wie SPEEDWEEK.com berichtete, wird Yamaha dafür den Zuschlag erhalten. Die Japaner werden den Reihenzweizylinder-Serienmotor der R7 mit 689 ccm für diese Klasse modifizieren und ein leichtes und für den Rennsport konzipiertes Chassis bauen.
Mit KTM, Honda und CFMOTO gab es drei weitere Bewerber, doch das Yamaha-Konzept findet den größten Anklang. Die Rahmenbedingungen sind nicht leicht zu erfüllen: Die Kosten für das Rolling-Chassis (Bike ohne Motor) müssen sich gegenüber 2025 halbieren und dürfen ab 2028 maximal 50.000 Euro pro Bike betragen – Yamaha wird diese Vorgabe sogar unterbieten.
Für KTM und Honda endet damit eine Ära, seit Jahren sehen wir in der Moto3 ausschließlich Maschinen dieser beiden Marken.
«Auch andere Hersteller haben gemerkt, dass Jugendarbeit für das Team, die Fahrer und die Entwicklung des Sports wichtig ist», meinte KTM-Sportchef Pit Beirer zur Teilnahme anderer Hersteller an der Moto3-Ausschreibung. «Das ist auch ein Kompliment an die Moto3, sie ist eine super Plattform für Werbung und Rennfahrerentwicklung. Mir wäre lieber gewesen, das große Interesse wäre da gewesen, jetzt wo es eine Konkurrenzsituation gibt, jetzt wäre Platz für alle Hersteller. Nichts lieber als jetzt fünf Hersteller in der Moto3.»
«Es gibt nur einen Cup, den wir leidenschaftlich verfolgen, das ist der Red Bull Rookies Cup, wenn es darum geht, junge Talente zu unterstützen und zu fördern», unterstrich der 52-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Moto3 haben wir für die Entwicklung genutzt, damit wir etwas für den Sport lernen und das Motorrad besser wird – Racing eben. Aber die Grundlage für den Einheitsgedanken sind ganz klar die Kosten. Die sind uns beim Kampf um die Spitze entglitten. Die Motorräder wurden zu teuer, bei Honda und bei uns. Wenn man bedenkt, dass dies das Einsteigermotorrad ist, das von uns weg in die nationalen Meisterschaften soll, und jedes Ersatzteil mit Prototypenteilen nachgekauft werden muss, dann macht es Sinn über eine günstigere Einstiegsklasse nachzudenken. Damit bist du beim Einzelhersteller – wenn es Konkurrenz gibt, werden die Motorräder sofort wieder teurer. Deshalb werden wir schweren Herzens akzeptieren, dass es eine Einheitsklasse wird.»