Romano Fenati: «KTM macht mir wirklich Sorgen»

Romano Fenati: Befreiungsschlag in Mugello?
Romano Fenati fuhr eine starke Moto3-Rookie-Saison 2012 und feierte einen brillanten Sieg in Jerez. Doch die restlichen Grands Prix der Saison waren eher enttäuschend. Der 17-Jährige, der 2013 nach den ersten vier Rennen den 13. Platz in der Gesamtwertung belegt, beantwortete in einem Interview mit motoGP.com unter anderem die Fragen danach, wie er mit seiner FTR-Honda des San Carlo Team Italia FMI wieder zu alter Stärke zurückfinden will.
Welche Erwartungen hattest du an diese Saison, bevor die ersten Tests stattfanden?
Im Winter hat das Team sehr eng mit HRC und FTR zusammengearbeitet. Die Entwicklungsarbeit war enorm, aber als wir erstmals mit dem Motorrad auf der Strecke waren, kamen mehrere Probleme zum Vorschein. Es war schwierig sie zu lösen und es sind immer noch einige Baustellen offen. Wir sind schlecht gestartet und verbessern uns nun Schritt für Schritt. Ich habe ehrlich gedacht, ich könnte in jedem Rennen um die Top-Positionen kämpfen…
Im Gegensatz dazu hat KTM einen großen Schritt nach vorn gemacht.
Der Unterschied zu den KTM ist groß. Der Unterschied war auch schon 2012 da, aber in diesem Jahr haben die KTM wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht. Sie gilt es zu schlagen! Es ist das Motorrad, das über die richtige Balance zwischen Chassis und Motor verfügt. Sie haben auch die besten Fahrer der Meisterschaft. Maverick Vinales ist sehr stark, aber auch Alex Rins, Luis Salom, Jonas Folger und alle anderen, Niklas Ajo… Alle sind gut. KTM hat also eine gute Kombination aus Bikes und Fahrern. Das macht mir wirklich Sorgen.
Welche Fortschritte hat Honda erzielt?
Vielleicht haben sie nicht gedacht, dass KTM so viele Fortschritte machen würde. Wir haben eine Kleinigkeit verbessert, die erst riesig schien, aber in Wirklichkeit gar nicht war. Jetzt müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um aufzuholen. Als wir die ersten Tests fuhren oder bei den ersten Rennen hat mich das auch sehr gestört, aber inzwischen gewöhnte ich mich dran. Man kann sagen, ich habe mich daran gewöhnt, um den zehnten Platz zu kämpfen! (Lacht). Langsam bewegen wir uns vom zehnten auf den neunten und danach auf den achten Rang. Unsere Hoffnung ist, sobald wie möglich die Top-Positionen zu erreichen.
Abgesehen von der Motorenleistung, was fehlt noch, um das Level der KTM zu erreichen?
Es müssen tausende von kleinen Problemen gelöst werden! Uns fehlt Leistung auf der Geraden, aber auch in den Kurven… am Kurveneingang ist es schwierig und die Beschleunigung reicht nicht aus. Ein Motorrad für einen Piloten anzupassen, ist nicht einfach. Schauen Sie sich Antonelli an: Er hat Probleme mit der Front, mir ging es genauso… Wenn er Druck macht, stürzt er.
Wie erklärst du dir das Rennen von Texas? Dort warst du in einem der freien Trainings sogar Erster.
Ich war schon immer schnell auf den Strecken, die ich nicht kenne und vielleicht half mir das in den Trainings. Aber im Qualifying lagen wir wieder zu weit hinten. Wenn die Konkurrenten eine Abstimmung gefunden haben, fallen wir zurück. Dann im Rennen hatten wir eine gute Aufholjagd, aber dann ging der Motor kaputt, diese Dinge passieren.
Zwar habt ihr viele Probleme, aber ihr wisst, wo ihr ansetzen müsst. Gibt es Neues, was ihr für Mugello probieren wollt?
Ja, in Mugello haben wir einige neue Komponenten von FTR, Chassis-Lösungen. Obwohl das nicht unsere Schwachpunkte sind, die liegen mehr in der Handhabung und der Leistung des Motors. Ich weiß noch nichts von Honda. Ich kann nicht sagen, was passieren wird, ob sie etwas Neues haben oder nicht Ich habe dazu keine Infos erhalten.
Was denkst du über das nächste Rennen auf deiner Heimstrecke?
Mugello ist eine fantastische Strecke, vielleicht die schönste im Jahr. Es ist meine Heimstrecke und man wird von den Fans unterstützt – bei jedem Überholvorgang hört man sie jubeln. Es ist eine lange Strecke, sehr schnell und sehr technisch zugleich. Sagen wir, so technisch wie Sachsenring und so schnell wie Malaysia. Ich glaube nicht, dass ich unter Druck stehen werde.
Viele glauben, du könntest der nächste grosse Star des italienischen Motorradrennsports werden …
Ich hoffe es! Ich hoffe, der nächste starke Italiener zu sein, vielleicht zusammen mit Niccolò Antonelli. Wir sind zusammen aufgewachsen und jetzt ist er auch gut unterwegs.
Wie siehst du deine Zukunft?
Jetzt denke ich an die Rennen dieser Saison, und dann im November werden wir weiter sehen. Es ist mir egal, welches Team, aber ich möchte die Weltmeisterschaft gewinnen und dann den Sprung in die Moto2 wagen, aber jetzt konzentriere ich mich auf diese Saison.